Beste Konfiguration meines TS-453Be für Videoschnitt

  • Hallo zusammen,


    Ich stelle mich kurz vor: Ich bin Christopher, 31 Jahre alt und komme aus Frankfurt. Habe Wirtschaftsinformatik studiert und habe vor 3 Monaten meinen Youtube Channel gestartet.


    Weil meine Videos den Speicherbedarf extrem erhöht haben, habe ich seit 4 Wochen einen QNAP TS-453Be. Ist mein zweites NAS und ich lerne ständig dazu.


    Aktuell bin ich immer noch am Herausfinden, was die optimale Konfiguration für meinen Anwendungszweck ist.


    Aktuelles Setup:

    Im NAS sind 4 Ironwolf 8TB 7200RPM sowie die Erweiterungskarte QM2-2P10G1T für 10 GBit LAN und zwei m2 PCIe-SSDs installiert.


    Auf der Erweiterungskarte ist eine Samsung 960 Pro mit 1TB installiert.


    Aktuell ist die SSD als SSD Cache Read/Write (also ohne Q-Tier) konfiguriert und ein RAID 10 über die 4 Ironwolfs eingerichtet.


    Der NAS ist direkt mit meinem PC über 10GBit angebunden. Der NAS wiederrum per 1GBit LAN an meinem Router und schleift das Internet durch. Die beiden Interfaces am NAS sind gebridged.


    Anwendungsfall: Ich schneide 4k60 Videos, tendenziell demnächst eher sowas wie 8k30 und bearbeite Fotos. Aktuell gehe ich so vor: Ich komme aus dem Urlaub und kopiere alle meine Videofiles auf meinen NAS. Danach generiere ich Proxy-Files in einem für Videoschnitt optimierten Format auf dem NAS.


    Überlegungen: Ich bin mit der Performance beim Videoschnitt nicht zufrieden. Auch nachdem ich 4k60p Videos in ein für Videoschnitt optimiertes Format (DNxHQX) konvertiert habe, werden die Videofiles nicht flüssig wiedergegeben. Kopiere ich dieselben Files auf meinen PC ruckeln zwar die Original-Files in h265 mit 4k60p noch etwas, die in das für Videoschnitt optimierten Files aber nicht mehr. An der Leistung meines PCs kann es eigentlich nicht liegen: Threadripper 1950x mit 16 Kernen, 48GB RAM und eine 1080Ti.


    Meine Überlegung sind jetzt

    1.      Von RAID 10 auf RAID 5 umzusteigen. Beim Kopieren von und auf den NAS habe ich keine nennenswerten Unterschiede feststellen können die es rechtfertigen, das ich auf eine weitere Platte vom Platz her verzichten möchte. Das höhere Risiko des Datenverlustes ist mir bewusst und bin ich bereit einzugehen (nur noch eine Platte Redundanz bei RAID5 statt zwei bei RAID 10).

    2a) auf Q-Tier umsteigen und das Verzeichnis wo die Proxyfiles für den Videoschnitt liegen zu promoten, sodass diese immer auf der SSD liegen.

    oder

    2b) die SSD aus dem NAS ausbauen und in meinen Rechner einbauen. Die Proxies dann auf die SSD in meinem Rechner generieren und während des Schneides nur noch mit diesen arbeiten. Erst beim Export werden dann die Original-Files vom NAS nachgelesen.


    Was denkt ihr zu 1.) und 2a) oder 2b)? Habt ihr noch andere Vorschläge für mich?


    Beste Grüße,

    Christopher

  • Ich würde es fast für sinnvoller halten, die SSD als dediziertes Volume zum bearbeiten zu verwenden und die abgeschlossenen Projekte dann auf die Festplatten auszulagern. Zur Cacheperformance gibt es hier eher zurückhaltende Meinungen. RAID 10 dürfte eigentlich immer performanter als RAID5 sein. Q-Tier ist keine Option sondern macht es bloss undurchschaubar, wo welche Daten liegen. Das ist was für Datacenter mit 8 oder mehr Platten.


    Die SSD direkt im PC wird immer am schnellsten sein. Die Frage ist ein bisschen, was der Flaschenhals ist. Entweder doch der Durchsatz oder die Zugriffslatenzen durch viele verteilte Lese/Schreibvorgänge.

  • SchmockLord

    Hat den Titel des Themas von „Beste Konfiguration meines TS-451Be für Videoschnitt“ zu „Beste Konfiguration meines TS-453Be für Videoschnitt“ geändert.
  • Hab grad gemerkt, dass ich mich bei der Typbezeichnung vermacht habe: Hab den TS-453Be und nicht den TS-451Be. Hab den Thread korrigiert.


    Laut dem Artikel hier wäre das Szenario "12GB Movie folder: 24 files – mix of Blu-ray and 4K files." wohl das, was meiner Anwendung am nächsten kommt.:

    https://www.kitguru.net/wp-con…/05/12GB-Movie-Folder.png


    Ich komme aber auf ganz andere Werte, nämlich die hier:


    Action: Kopieren von interner SSD im Desktop auf NAS.

    Dateigröße: 28.3GB


    RAID5 no SSD Cache 1min 23sec~349MB/s

    RAID5 with SSD cache 1min 09sec~419MB/s

    RAID10 no SSD cache before optimization 1min 27sec~333MB/s

    RAID10 no SSD cache after optimization 1min 18sec~372MB/s

    RAID10 with SSD cache 1min 08sec~426MB/s


    Jetzt weiß ich nicht was ich glauben soll und weiß immer noch nicht, ob ich besser mit RAID 10 oder RAID 5 fahre.


    Wenn ich meinen Workflow so anpasse, dass ich die Proxies auf die interne SSD im Desktop generieren lasse, dann kopiere ich einmal die Videos von der Speicherkarte auf den NAS. Das geht sowieso nur mit 85MB/s. Dann werden vom NAS die Dateien gelesen um sie in die Proxies umzuwandeln auf die interne SSD. Das geht bei RAID 5 wie RAID 10 ungefähr gleich schnell. Hier ist eher wieder die Rendergeschwindigkeit der Bottleneck. Dann arbeite ich bis zum finalen Export erstmal nur mit den Proxies auf der internen SSD. Und dann wird max. das finale Video auf dem NAS generiert, aber hier sollte die Schreibgeschwindigkeit eher weniger der Bottleneck sein, eher die Rendergeschwindigkeit.

  • Ich würde 2b) wählen, beim Videoschnitt zählt maximale Performance (gerade bei den Datenmengen die bei 4k/8k Filmen auftreten) und die hast du nur im PC, das NAS ist gut als Datengrab, auch mit 10GBE-Anbindung.


    Grüße

    Ralf

  • Danke für euer Feedback. Hab es jetzt genau so gemacht: SSD aus dem NAS wieder raus und in meinen Desktop als dedizierten Cache für die Proxies.


    Und in dem Atemzug hab ich auch gleich nochmal meinen NAS aufgesetzt, jetzt ging es noch mit erträglichem Aufwand, und bin auf ein RAID 5 gewechselt um mir nochmal 7 TB zu erschließen.


    Meine Backup-Strategie: Einmal im Jahr schauen, wie viel TB haben sich in dem Jahr neu angesammelt (ich lege alle Bilder und Videos in Jahresordnern ab) haben, dann eine Festplatte in der Größe zu kaufen und ein Jahresbackup zu machen, z.B. 2019. Im schlimmsten Fall gehen mir damit die Daten von einem Jahr flöten. Aber auch das ist sehr unwahrscheinlich, denn meine Fotos gehen alle auf Google Fotos und meine Videos, zumindest das Ergebnis, geht jeweils zu Youtube hoch. Vielleicht hol ich mir auch demnächst noch eine 2.5" Festplatte mit USB-C und 5TB, sodass ich unterjährig auch immer mal ein Backup von den bis dahin angefallenen Daten machen kann.

  • Warum nicht ein USB 3 Dock und dann kannst du eine HD direkt einstecken und die Sicherung startet in dem Moment automatisch.