TS-209 Pro, Emergency Recovery Mode

  • Hallo liebe Community,


    nun, meine Premiere in Sachen "um Hilfe bitten", sonst ist es in anderen Foren immer umgekehrt.


    Ich habe ja oben erwähntes TS-209 Pro mit QTS 3.3.2.

    Es lag fast ein Jahr im Keller, wollte es aber nicht wegschmeißen, da es beim Einlagern tadellos lief.

    Nun jedoch fährt das Teil zwar hoch, wird im Netzwerk auch erkannt, der QFinder Pro findes das Teil auch

    und kann den Erstinstallationsassistenten ausführen.

    Bei der Stelle im Setup, wo dann das Firmwareimage geladen werden sollte erscheint dann eine Fehlermeldung (siehe Anhang).

    Ich kann diese Meldung ignorieren, das NAS startet neu, aber das war's dann auch schon.

    Das Problem besteht weiterhin. SSH und Telnet gehen auch nicht, der Reset-Knopf hat auch keine Wirkung.
    Nun habe ich ein Emergency Recovery versucht, gibt ja mehrere Methoden.

    Das Teil kommt einfach nicht in den Recovery Modus.

    Es kann sein, dass dieses Teil noch keinen solchen Modus hat.

    Eine QPKG-Datei installieren fällt auch flach, da ich wie gesagt, nicht auf das Webinterface komme.

    Mit Telnet und Putty komme ich auch nicht ran. Telnet schmeißt 'n Timeout und SSH (Putty) spuckt sofort eine "Zugriff verweigert" Meldung aus,

    und das noch bevor ich überhaupt nach Username und Password gefragt werde.

    Die QPKG-Datei macht ja im Grunde nur eins:

    Sie flasht ein 8192kb großes Image in den Flashspeicher.

    Gut, dachte ich mir, das machst du mal manuell.

    Also habe ich das Board ausgebaut, wollte eigentlich den EEPROM-Baustein auslöten, in meinem Programmer mit dem Image flashen und wieder einlöten.

    So repariere ich auch totgeflashte Mainboards und Grafikkarten.

    Aber bei diesem Teil finde ich ums Verrecken den Flashbaustein nicht.

    Hat dieses Teil womöglich keinen EEPROM?

    Oder kann mir jemand helfen das Ding ausfindig zu machen?
    Es hat einen PIC an Board, aber dieses hat nur 8KB Speicher für spezielle Codes. Ein PIC ist aber kein EEPROM.

    Ich habe mal ein paar Bilder von dem Board hochgeladen.

    Es sind 4 von der Rückseite und 1 von der Vorderseite (auf der Vorderseite sind keinerlei Chips).

    Weiß da irgendeiner mehr über diese Platine?


    Und falls die obligatorische Frage kommt: RMA kommt nicht in Frage, da schon lange keine Garantie und längst keinerlei Unterstützung mehr.

    Außerdem hat das Teil gebraucht knapp 20,-€ gekostet, selbst ein Batterietausch wäre über die RMA teurer.

    Habe ich da noch Möglichkeiten?
    Wie gesagt, ich bin des Lötens mächtig, auch SMD, wenn's sein muss.


    Aus Erfahrungen in anderen Foren. Was ich vorhabe, wird eventuell nicht jeder verstehen können oder wollen.

    Kommentare wie "RMA", "Kauf dir 'n Neues", "Was soll das bringen" oder sonstige Belehrungen tragen nicht zur Problemlösung bei sondern nur zur Wutbildung.

    Wenn mir gesagt wird, da IST kein EEPROM, der beschrieben werden könnte, dann weiß ich von selber, dass das Teil in den Müll kommt,

    aber ich werfe nichts weg, was noch funktioniert oder repariert werden KANN. Ist 'ne persönliche Weigerung.

    Auch, wenn ich es nicht mehr gebrauchen kann, dann wird es halt repariert und anschließend verschenkt, wenn's sein muss.

    Und ja, das Teil ist schon etwas älter, aber als genügsamer Filserver für unseren Fernseher im lokalen Netzwerk reicht das teil bestens aus und ist auch für 4K-Filme flott genug.

    Es fungiert nicht als MEDIAserver sondern als FILEserver. Rendern übernimmt der Fernseher.


    Ich bedanke mich schonmal für Antworten, auch wenn sie mir nicht schmecken werden.

    Hoffnung habe ich nur wenig.


    Grüße,

    Marion

  • Schon mal versucht, direkt über das Web-Interface anzumelden?


    SSH und Telnet waren bei den alten NAS glaube ich standardmäßig aus. Auf den Qfinder würde ich mich nicht verlassen, ich hatte mit meinem 109er auch schon den Fall, dass er das NAS gar nicht erkannt hat. Ich vermute, dass die uralten Firmware-Versionen einen Teil der vom Qfinder verwendeten Funktionen noch gar nicht kennen.


    Die letzte Firmware-Version sollte die 3.3.3 sein.

  • Vielen Dank für die flotte Antwort, das ging ja schnell.


    Das verwundert, denn QNAP selber bietet ja das Recovery für eben DIESES Gerät als QPKG-Datei an.

    Und diese Datei macht im Grunde nichts weiter, als dieses 8MB Image ins FlashROM zu schreiben.

    Damit wird der Recovery Mode nachträglich integriert.

    Die Frage stellt sich mir gerade: WO??? Wo ist dieses ROM überhaupt auf der Platine?

    Mir bleibt ja gerade nur übrig, es manuell zu flashen über einen EEPROM-Programmer.


    Die beiden Seiten kenne ich ja schon.

    Bin sogar auf diese hier gestoßen.

    Ist zwar für ein anderes gerät, aber viel anders sind die Platinen ja untereinander nicht.

    Am Ende ist ja IMMER ein Flash-Baustein irgendwo drauf, der geupdatet wird.

    Es wird ja wohl kaum der "Bootloader" auf der Platine "hart verdrahtet" sein???

    Sonst wären ja Updates nicht möglich.

    Ich weiß ja, dass die Firmware nicht im Flashspeicher ist, sondern auf der Festplatte installiert wird,

    aber die Dinger HABEN ja einen Flashspeicher, in dem wenigstens der Bootloader oder ein Notfallsystem drin steckt.

    Und genau DEN suche ich.


    Marion



    warpcam

    Bin auch kein Freund von Tools, die ich dazu noch INSTALLIEREN muss und die im Grunde nichts anderes machen,

    als was man auch über das Webinterface könnte.

    Nur komme ich da halt nicht rauf.

    Der QFinder erkennt das Teil, kann auch das Setup durchführen, das NAS bekommt auch eine IP-Adresse,

    ein Portscan zeigt auch, dass Port 80 und 8080 offen sind, aber dennoch heißt es Fehler 404.

    Über die Netzwerkumgebung (also SMB) komme ich dagegen rauf, solange Festplatten drin sind. Die sind aber leer.

    Aber ich komme rauf.

    Entweder spukt es in dem Ding und ich suche mir schonmal ein schönes Plätzchen in der Klapse meines Vertrauens,

    oder das Ding hat einen Flashspeicher, der NICHT aussieht, wie die üblichen Verdächtigen wie "24*64" oder "25*64",

    seien es nun von Winbond, Gigadevice, EON oder CFEON, SST oder was weiß ich.

    Und wenn es das PIC ist, dann hat dieser nur 8KB, aber was soll da rein?


    Die aktuelle ist ja 3.3.3, ist schon kla.

    Wobei ich da sagen muss, dass dann 3.3.2 nicht SO ein Dino ist.

    Der Recovery Modus ist ja seit 2.1.2 integriert, daher bin ich ja so irritiert.

  • Da dort eine Marvell CPU drinsteckt, fürchte ich fast, dass das Dingen ein SoC ist und entsprechend das Flash exakt da drin ist...

  • Den Verdacht hatte ich auch, wollte es aber nicht so recht wahr haben (kann ja nicht sein, was nicht sein DARF).

    Da ich aber nirgends einen dedizierten Flashbaustein finde, muss ich leider davon ausgehen.
    Daher ist das Ding für mich leider gestorben.

    So schnell wie das Thema offen ist, so schnell kann es dann auch geschlossen werden.
    Problem "gelöst" im Sinne von "kann entsorgt werden".

    Ich bedanke mich dennoch für die Antworten, die leider nur meinen Verdacht bestätigt haben.

    Habt dennoch 'n schönen Abend noch.


    Marion.

  • Na Super, anhand der Chipform ging ich von einem DRAM-Baustein aus, daher habe ich das Ding nicht für voll genommen.

    Asche auf mein haupt. Ich sollte mal lernen, ALLES zu lesen, auch wenn es unwichtig erscheint. :handbuch:

    Habe das Teil auch sofort ausgelötet und mit dem 8MB Recovery Image von Qnap geflasht. Anschließend wieder eingelötet.

    Funktioniert wunderbar, das Teil hat sofort gebootet und die aktuelle Firmware abgefragt und installiert,... und diesmal OHNE Fehlermeldungen.

    Ich komme nun wieder komplett auf's NAS.

    Vielen Dank für diesen Hinweis.

    Kann geschlossen werden. Problem gelöst.



    Liebe Grüße

    Marion

  • Habe das Teil auch sofort ausgelötet und mit dem 8MB Recovery Image von Qnap geflasht. Anschließend wieder eingelötet.

    Funktioniert wunderbar

    Alle Achtung - das ist mal ne Ansage.

  • christian

    Es muss nicht zwingend die dünnste Spitze sein, ich benutze eine 1,5mm Spitze, die schon etwas, na sagen wir mal BETAGT aussieht.

    Viel wichtiger ist eher, dass man die einzelnen Leitungen gut als EINZELNE Leitungen sehen kann und nicht als ein silberner, massiver Klecks.

    Und ganz besonders wichtig ist eine ruhige Hand, denn bei so feinen Leitungen kann schon der eigene Puls störend sein. Daher erstmal für RUHE sorgen.


    Ich röste auch mit 350°C, nicht wie viele empfehlen mit 280°C oder 290°C

    Die Spitze dafür aber immer wieder über den Schwamm ziehen, um die Oxydschicht zu entfernen.

    Bei dieser Temperatur muss ich dadurch die Spitze wirklich nur extrem kurz ranhalten.

    Bei den niedrigeren Temperaturen muss ich die Spitze länger ranhalten, damit das Zinn sich ordentlich verbindet,

    dabei hat die Hitze allerdings viel mehr Zeit, sich über die Leitungen auszubreiten, auch ins innere des Chips.

    Ich gieße auch erstmal einen ordentlichen Humpen Zinn auf alle Pins, lasse den Klumpen erstmal abkühlen, um den Chip zu schonen,

    halte dann die Spitze schräg, damit ich möglichst viele Pins gleichzeitig erwische,

    sobald das Zinn flüssig ist, wird der Baustein an EINER Seite mit was dünnem angehoben (Lötkolben sofort entfernen), bis die Pins freiliegen.

    Sobald das Zinn erstarrt ist, mache ich das gleiche auf der anderen Seite.

    Raus ist der Chip und kann geflasht werden (der hält schon einiges aus, wenn das nicht zu oft vorkommt).

    Die Lötrückstände sowohl am Chip, als auch auf der Platine werden mit Litze sauber entfernt (zumindest größtenteils)

    und diese hässlichen, braunen Flussmittelrückstände können restlos mit einem Zewa und etwas Quickleen entfernt werden.

    Die Platine ist an der Stelle danach warscheinlich sauberer, als der Rest.

    Alternativ tut es zur Not auch eine 25/75 Mischung aus Benzin und Aceton (das sind die Hauptbestandteile von Quickleen).

    Anschließend reicht zum Wiedereinlöten des Chips sogar meist das bisschen Zinn, was auf den Kontaktflächen noch übrig ist.

    Einfach mit der heißen Kolbenspitze kurz den jeweiligen Pin auf den Kontakt drücken.

    So sieht die Lötstelle danach sehr sauber aus.


    Ist also kein Hexenwerk. Am besten mit bereits defekten Platinen üben.


    Grüße,

    Marion

  • Isopropanol ginge auch sehr gut, stimmt. Spiritus ist immer so 'ne Sache,

    es bleiben bei großflächigem Einsatz oftmals "gelbe" rückstände, die unappetitlich aussehen.

    Leider haben beide allerdings das Problem, dass Alkohole immer etwas Wasser enthalten und damit elektrisch leitend sind.

    Nun sind Alcohol und reines Wasser zwar miserable Leiter, aber Kriechstrom ist auch Strom,

    und auch, wenn er noch so schwach sein mag: wenn Strom irgendwohin fließt, wo er nicht hingehört, kann das schon schädlich sein.

    Ich mache mir zwar bein Spannungsflüssen im Millivoltbereich nicht wirklich Sorgen, aber sicher ist sicher.

    Ansonsten wäre mir Alcohol lieber, riecht zumindest auch angenehmen und ist garantiert auch nicht ganz so ungesund wie Aceton.

    Und wenn man auch noch reines Ethanol hat, kann man damit zumindest seinen Kaffee etwas aufmotzen, wenn's mal schiefgeht. :mcup: