Thin vs Thick Volume bei Nutzung von Snapshots

  • Hallo allerseits,

    ich werde bald mein neues TS-431P2 konfigurieren und möchte es als primären Hauptspeicher meiner Daten auf verschiedenen Geräten benutzen. Daher sehe ich es als sinnvoll neben physikalisch getrennten Backups auch Snapshots zu aktivieren. Grundsätzlich brauche ich nur ein Volume, u.a. da nur ein Nutzer. Ich habe mich versucht einzulesen bin mir aber über Folgendes nicht sicher:

    Welchen Volume-Typ sollte ich dafür benutzen?

    Häufig wird argumentiert, dass Thin Volumes besser für Snapshots geeignet sind. Warum ist das so?

    Thick Volumes wären für mich ansonsten attraktiver da kein overprovisioning möglich ist, ich das benötigte eine Volume erstellen kann und dabei max. Leistung neben Snapshots habe.

    Ich frage auch, da ich für einen nicht so visierten Freund auch das selbe Nas einrichte. Auf keinen Fall soll dort Überfüllung einer Thin-Volume stattfinden. Lässt sich die Füllmenge auch bei Thin Volumes einstellen? Snapshot Reservierung ist ja so weit ich verstehe auch ein MUSS

  • Grundsätzlich brauche ich nur ein Volume

    Dann macht meiner Meinung nach ein Thin-Volume schon mal keinen wirklichen Sinn. Thin-Volum sind scheinbar auch ein wenig langsamer. Thin Volumes sind eigentlich nur dazu da die Kapazität mehrerer Volumes ausbalancieren zu können und dies auch über die eigentliche Kapazität der Festplatten/RAID hinaus. Aber "überbuchen" willst Du die Kapazität ja auch nicht.

    Wenn Du nur ein einziges Volume und möglichst einfach Basis mit Snapshots haben willst definitiv Thick-Volume. Das selbe ohne Snapshots würde ich ein statisches Volume empfehlen. Da kannst Du das ganze nochmals vereinfachen und noch ein bisschen Performance herausholen. Seit QTS 4.3.5 kann ein Thick-Volume nachträglich nicht nur vergrößert sondern auch verkleinert werden - wobei ich einer Verkleinerung skeptisch gegenüber stehe. Eine Volume-Verkleinerung habe ich bis jetzt noch nie auf einem System gewagt und ein aktuelles Backup ist auf jeden Fall Pflicht, bei Veränderungen in beide Richtungen.

  • Die Auswahl der Größe der Inode hängt im wesentlichen von 2 Faktoren ab:


    1. Die maximale Größe des Volume:

    Bytes pro Inode Max. Volumegröße
    4096 15,99 TB

    8192

    31,99 TB

    16384 (Standard)

    63,99 TB

    32768

    127,99 TB

    65536

    250 TB

    Quelle: http://docs.qnap.com/nas/4.3/cat2/de/index.html?volumes.htm


    2. Die Größe der meisten Dateien


    Inode ist die Einstellung für die kleinste Speichergröße > Sektorgröße. Ist eine Datei z.B. 2 KB also 2048 Bytes groß aber der Indoe auf 65536 eingestellt werden für diese 2 KB Datei dennoch 65 KB benötigt auf Grund der Inode-Größe. Das selbe gilt analog dazu sollte die Datei z.B. 68 KB groß sein. Der erste Sektor wird voll gefüllt, bei zweiten Sektor wird nur noch 3 KB gefüllt aber 65 KB verbraucht. Hast Du sehr viele sehr kleine Dateien wird so sehr viel Speicher vergeudet. Umgekehrt braucht ein sehr kleiner Indoe-Wert mit sehr vielen Sektoren aber sein sehr großes Inhaltsverzeichnis. Schließlich muss das System ja wissen wo was gespeichert ist.

    Im Normalfall ist der Standardwert von 16384 eine guter Mittelweg. Vor allem weißt Du ja jetzt noch nicht, ob Du irgendwann den Speicherplatz vergrößern willst. Würdest Du Deine Festplatten irgendwann z.B. durch 4 x 10 TB Platten ersetzen würde ein Volumen mit RAID6 von 20 TB mit Inode 4096 nicht mehr möglich sein.

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  • Gut zu wissen! Ich weiß nun nicht ob meine Daten eher kleine oder große Dateien aufweisen.

    Der Explorer sagt etwa:

    206 GB bei 80000 Datein sprich 2575kb pro Datei. Die Verteilung ist dabei leider nicht bekannt. Gibt es ein Tool mit dem ich zumindest die bisher angefallenen Daten darauf untersuchen kann?


    Ich plane nicht wirklich die Festplatten in näherer Zukunft zu erweitern. Daher scheint es für mich sinnvoller tendenziell zu 8k zu wechseln, oder?

    Meine Berechnung hat ergeben, dass für 8k etwas weniger als 200GB für die Indexierung verwendet werden. Hätte ich meine Daten schon vollständig könnte man jetzt natürlich das Optimum aus Index und "Füllverlust" berechnen.

  • 206 GB bei 80000 Datein sprich 2575kb pro Datei. Die Verteilung ist dabei leider nicht bekannt. Gibt es ein Tool mit dem ich zumindest die bisher angefallenen Daten darauf untersuchen kann?

    Auf einem Windows Rechner kann man dies gut überprüfen. Wenn Du auf einen Ordner Rechtsklicks und auf <Eigenschaften> klickst wird Dir die Ordnergröße zweimal angezeigt: 1 mal die effektive Größe und einmal die Größe die die Daten auf der Festplatte belegen.

    Standard-Clustergröße für NTFS

    In der folgenden Tabelle werden die Standard-Clustergrößen für NTFS beschrieben.

    Größe des Volumes Windows NT 3.51 Windows NT 4.0 Windows 7, Windows Server 2008 R2, Windows Server 2008, Windows Vista, Windows Server 2003, Windows XP und Windows 2000
    7 MB-8 MB Nicht unterstützt Nicht unterstützt Nicht unterstützt
    8 MB-32 MB 512 Byte 512 Byte 512 Byte
    32 MB-64 MB 1 KB 1 KB 1 KB
    64 MB-128 MB 2 KB 2 KB 2 KB
    128 MB-256 MB 4 KB 4 KB 4 KB
    256 MB-512 MB 8 KB 8 KB 8 KB
    512 MB-1 GB 16 KB 16 KB 16 KB
    1 GB-2 GB 32 KB 32 KB 32 KB
    2 GB-4 GB 64 KB 64 KB 64 KB
    4 GB-8 GB Nicht unterstützt 128 KB* Nicht unterstützt
    8 GB-16 GB Nicht unterstützt 256 KB* Nicht unterstützt
    > 16 GB Nicht unterstützt Nicht unterstützt Nicht unterstützt

    Hinweis Das Sternchen (*) bedeutet, dass es nur auf Medien mit einer Sektorgröße größer als 512 Bytes verfügbar ist.


    Quelle: https://support.microsoft.com/…ze-for-ntfs-fat-and-exfat


    Ich plane nicht wirklich die Festplatten in näherer Zukunft zu erweitern.

    Das weiß man nie so genau. Hat man erst mal mehr Speicherplatz ist er oft sofort auch verbraucht - keine zusätzliche Sicherung hier, ein Festplatten Image des Rechners da. ;)


    Ich denke der Unterschied zwischen 8k und 16k Inode ist nicht so groß und könnten beide für Dich passen. Bei 8k Inode kannst Du schlimmst Fall auch mit mehren Volumes arbeiten. Die Größenbegrenzung bezieht sich immer auf ein Volume, nicht auf die ganze Festplatte oder das RAID.