Im Standard Netz eine zusätzliche 10G Verbindung zwischen QNAP & PC aufbauen

  • Hallo zusammen,


    ich habe heute meine QNAP TS673 um eine 10G Karte erweitert.

    Diese habe ich direkt mit einem zusätzlichen 10G Adapter in meinem PC verbunden.

    Ziel ist es für meine Fotografie (LR&PS) grössere Datenmengen hin- und her zu verschieben und eine schnelle Reaktion des Kataloges von der QNAP zu bekommen.


    Das Setup war bisher:

    192-er/24 Class-C Netz

    Fritz-Box=GW, DNS & DHCP

    PC - 1x1GBit/s angebunden über HP Procurve managed Switch

    QNAP - 4x1GBit/s per LACP Portbündelung über managed Switch angebunden

    :arrow: Funktioniert super allerdings nur max. 1GBit/s (logisch)


    Jetzt PC & QNAP mit 10G ausgerüstet und direkt verbunden.


    Was ich alles probiert habe....

    * alle Adapter in der QNAP einem VSwitch zugeordnet

    * im PC der 10G Karte eine eigene IP zugeordnet - Kopierversuche zeigen kein 10G Verhalten - Traffic läuft auch meist über 1GB

    * im PC eine Route für Ziel=QNAP auf das 10G IF definiert = keinen Unterschied

    * in der QNAP eigener VSwitch mit eigener IP für die 10G Karte in der QNAP - kein Unterschied

    * PC & QNAP 10G Adapter in ein eigenes Subnet gepackt ohne Routerangabe und DNS Angabe - funktioniert aber immer noch kein 10G

    Solange beide Netzverbindungen existieren scheint die 1GB immer zu gewinnen :(


    Irgendwie bin ich grad ratlos.

    Als letzten Ausweg bliebe ein 10G Switch...aber der schlägt als managed Variante auch nochmal mit 600€ zu buche - das will ich erst mal vermeiden...


    Hat jemand unter euch so ein Setup schon erfolgreich aufgebaut und mag mich in die richtige Richtung schubsen?


    Dank für euer Gehör - Alfred

  • Ich vermute Du sprichst das NAS über den Namen an?

    Da ist dann sicherlich im Nameservice die 1G IP Adresse hinterlegt, deshalb dürfte auch diese Verbindung immer genommen werden.

    Versuch testweise das NAS über die 10G IP zu verbinden, nicht über den Namen.

    Also "net use * \\10G_IP\share" oder im Explorer eben die 10G IP anstatt des Names eingeben.

    Die 10G Karte auf dem PC und auf dem NAS müssen in einem eigenen Subnetz sein, also der letzte von Dir beschriebene Aufbau.

    Das sollte so funktionieren.


    Andere Geräte (ohne 10G) können das NAS weiter über den Namen ansprechen.


    Gruss

  • Hey FS,


    Danke für Deine Antwort und Dein Interesse!


    Netter Versuch - leider half auch das nicht.

    Klar habe ich die Shares auch per IP gemountet - mehr als 60MB/s - über den falschen Adapter - ging auch da nicht.

    Zur Zeit schmeisse ich gerade das ISCSI Ziel weg, will das neu anlegen da dort noch ein Teil der MAC hinterlegt ist - also die Schnittstelle - evt. hilft das.
    Ausserdem werde ich das 10G IF nochmal mit eigenem Subnet und eigenem VSwitch aufsetzen - sobald ich wieder an die QNAP komme…

    Zur Zeit fährt sie gerade einen 15h Test auf die beiden 1TB SSDs die ich in der 10G Karte mit verbaut habe.

    Wenn der durch ist möchte ich wie gesagt alle "alten" Verbindungen kappen, alle gecachten Name mit IPs löschen und ein neues ISCSI Ziel definieren.

    Also sozusagen auf der grünen Wiese anfangen.

    Mal sehen ob's klappt!


    Gruss - Alfred

  • Also - der Cache Test ist durch - musste die QNAP und die Karte nochmal zerlegen weil die SSDs zu heiss geworden sind - so 80 Grad C.

    Habe die SSDs etwas mehr unterfüttert damit der Druck der Thermalpflaster grösser an den Kühlkörper wird. Jetzt liegt die Temperatur bei etwa 53 Grad C und somit kann's weiter gehen.


    Wie gesagt - ich habe beide 10G Adapter nochmal in ein anderes Subnet verschoben, den Initiator gekillt und alle Spuren beseitigt...Thema grüne Wiese.

    Dann das ICSI Ziel neu suchen lassen über das neue Subnet - ok.

    Die LUN verbunden - OK

    Die Shares alle über einen neuen Namen (per /etc/hosts) verbunden (ich hab es gerne sprechend) - ok

    Die Admin Oberfläche läuft weiter über das Standard Subnet.

    Zur Zeit scheint die Kommunikation Über den 10G Adapter zu laufen - komischerweise sind nicht mehr als 250MB/s (jetzt mit Cache) zu erreichen.

    Ich schaue mir das Verhalten mal noch etwas an und gebe dann mal Bericht ob tatsächlich alles über 10G abläuft und ob die Performance ihr Geld wert war.


    Danke und Gruß

    Alfred

  • HI Jahude,


    Danke für den Link!


    ich bin jetzt mal etwas frech...der Artikel könnte auch von mir stammen :)
    (Habe ebenfalls studiert und bin seit etwa 1979 im IT Geschäft - wer mehr wissen will - fragen)

    Die Beobachtungen der Randbedingungen und diversen Bottlenecks sind alle korrekt.

    Was allerdings fehlt ist die Durchsatzbeschleunigung bei Multispindel Geräten... und genau das liegt bei meiner TS-673 vor -6 HDDs mit entsprechendem Durchsatz - sprich die QNAP muss locker die 10G erreichen.

    Natürlich kommt mein PC (wenn auch ordentlich aufgebohrt) dem nicht nach...aber an die 400...500MB/s müssen drin sein - und davon bin ich auch Welten entfernt.

    Von daher - ich beobachte noch.

    Zur Zeit verschiebe ich meine RAW Fotos von lokaler HDD auf die QNAP.

    Hier liege ich mal gerade bei 35MB/s - allerdings bin ich mir sicher das LR parallel die DB dazu bearbeitet - von daher ganz ok.

    Ich bin nur gespannt was passiert wenn ich die DB auf die gecachte QNAP lege - Cache ist entsprechend konfiguriert - sprich für random Access...mal sehen.

    Hier erhoffe ich mir dann schon den "Quantensprung" in der Performance!


    Man liest sich

    Tschau - Alfred

  • Hallo Alfred,

    da Du ein paar Bemerkungen zu meinem Bericht gemacht hast, möchte ich noch einen kurzen Kommentar dazu geben.


    - Ich hatte nur einen SSD zu SSD Test gemacht mit der erhofften Geschwindigkeit von 400 - 500 MByte/sec. Bei allen

    anderen Versuchen waren es immer Raid5 Systeme mit 6 bzw. 8 Spindeln. Da habe ich mich eventuell nicht deutlich genug

    ausgedrückt.

    - Auf den Windows Maschinen mit PCI-e HW Raid Kontrollern mit onboard Cache. Die Ergebnisse sind ja beschrieben.

    - Durchsatzbeschleunigung durch Multispindeln habe ich keine gesehen. Vielleicht wenn ich 15K RPM SAS Platten

    verwenden würde.

    - Die verwendeten 10GB Adapter können auch nicht RDMA - im Gegensatz zu den Fiber-Adaptern - der den Durchsatz nochmals kräftig beschleunigt. Aber damit verlassen wir definitiv den Heim Bereich.


    Viel Erfolg bei Deinen Versuchen.

    Klaus


    PS: Als Physiker muss man sich immer im Klaren sein, dass ein Quantensprung der "kleinste mögliche Sprung" in der

    Natur ist - und diesen wirst Du gewiss bekommen!

    Einmal editiert, zuletzt von Schneider ()

  • Ziel ist es für meine Fotografie (LR&PS) grössere Datenmengen hin- und her zu verschieben und eine schnelle Reaktion des Kataloges von der QNAP zu bekommen.

    Zu der 10GB-Problematik kann ich leider nichts beitragen, auch wenn mich das Thema durchaus interessiert. Bisher sind allerdings die Kosten für 10GB-Karten und -Switches und deren hoher Energiebedarf, (weniger als 40W habe ich noch nicht gesehen) ein Hindernis.


    Interessieren würde mich, wie sich die 10GB auf die gefühlte Geschwindigkeit von Lightroom auswirken. Meine Vermutung(!) ist, dass du davon nicht viel merken wirst. Grund für meine Skepsis:

    Ein Kunde arbeitet seit Jahren mit Lightroom. Anfangs hatte er einen für damalige Zeit recht schnellen PC, war mit der Geschwindigkeit von LR aber nicht wirklich zufrieden. Der Austausch der HDD gegen eine SSD war dann die Lösung.


    Dieses Jahr bekam er dann ein TS-877 mit 2xSSD (Raid-1) und zwei HDDs (auch Raid-1).

    Die Kataloge nebst Previews liegen jetzt auf den SSDs, die RAW-Dateien dagegen aus Platzgründen auf den HDDs des NAS. Er stellt keinen Unterschied in der Geschwindigkeit fest, d.h. trotz 'nur' 1GB LAN fühlt sich LR so schnell an, wie vorher auf der lokalen SSD. Das LAN scheint also bei dieser Anwendung kein spürbarer Flaschenhals zu sein. Die Kataloggröße beträgt übrigens 1,2GB.

    Auf dem Ressourcenmonitor des NAS sehe ich nur sehr kurze Peaks bis gut 60MB/s wenn mit LR gearbeitet wird. Verständlich, ein Foto mit 50MB benötigt weniger als 1s. Eine schnellere Anbindung würde da wenig Verbesserung bringen, vermute ich.

    Vermuten ist aber schlechter als Wissen, deshalb freue ich mich über deinen Praxisbericht mit 10GB LAN und Lightroom!

  • Bin ganz normaler Config (normale SSDs) lag ich auch immer um die 250 Mb/s. Ausser bei m2. NvME. Da ging mal höher. Bei grossem Dateien aber nur.


    Hast bei den Netzwerkkarten die Paketsize auf 9000 gestellt ?

  • Hallo zusammen,


    kleines Update - ich bin noch dran :)
    klaus - danke für Deine Ergänzung!

    Die M.2 SSDs sind bei mir im RAID1 - sprich beim Lesen sollte von beiden SSDs gelesen werden.
    Zur Zeit bearbeite ich eine Menge alter und grosser OL Archive - beim Einlesen kann ich habe ich bis zu 1140 IOPS bei einer mittleren Zugriffszeit von 1MS - also das ist schon ganz ordentlich.
    Sequentieller Downstream/Upstream liegt leider jenseits von gut und böse - hier muss ich nochmal ins Eingemachte.

    Jumbo Frames lassen sich komischerweise auf dem Adapter in der QNAP nicht einstellen...

  • Hallo Alfred,

    ich habe mit Jumbo Frames keine guten Erfahrungen gemacht.

    Aber an den Treibereinstellungen kann man noch etwas herausholen.

    Die RRS Queues z.B. von 4 auf 8 stellen. Den Receice Buffer von z.B. 512 auf 4096

    und den Transmit Buffer von 4096 auf 16KB stellen.


    Gruss Klaus

  • HI Klaus,


    bis auf den Transmit Buffer habe ich die Parameter angepasst.

    Der sequentielle Upload/Download ist etwas höher geworden - evt. 10%
    Was ich aber festgestellt habe ist dass das Bottleneck meine PC internen HDDs mit Controller sind.

    Intern SSD => QNAP bis zu 280MB/s

    Intern SSD => Intern Standard HD nu 105MB/s

    Tja - ich denke die QNAP reisst viel mehr als mein Mainboard in der Lage ist zu verarbeiten.

    Neues Projekt: Neuen Rechner aufbauen :)


    Gruß Alfred

  • Hallo Alfred,

    mit meinen letzten Einstellungen konnte ich feststellen, dass ein Acronis Backup ( 2.6TB) zwischen zwei

    HP Workstations mit HW-Raid Kontroller und onboard Cache je ein R5 mit 7x4TB kontinuierlich über etwas

    mehr als 3 Stunden mit konstanten 350-380MByte/sec gelaufen ist. Festplatten SATA III und Kontroller Anbindung

    jeweils mit 6GBit/sec.

    Mehr ist da wohl auch nicht zu erwarten.


    Gruss Klaus

  • Das ist schon richtig gut bei einem Raid 5. Respekt.

    Wenn ich das aber umrechne, sollten die 2,6tb in etwa 2h fertig sein ? Oder hab ich mich verrechnet ?

    350 mb/s = 21gb/min = 1,226 tb/h


    Der Einfachheit halber mit 1000 statt 1024 gerechnet !

  • Du hast schon recht mit Deiner Rechnung. Aber die 2.6 TB sind schon das komprimierte Backup Image,

    nicht die original Dateien. Deshalb die Diskrepanz.


    Gruss Klaus

  • für die die noch interessiert sind:

    Ich habe mittlerweile aufgerüstet - ich fahre einen managed 10G Switch mittlerweile von Netgear und habe das P2P Netz eliminiert.


    Beim Bearbeiten (upload/download von Dateien) komme ich auf bis zu 3 Gbit/s.

    Kein schlechter Wert :)

    Komischerweise braucht LR ziemlich lange um zu starten.

    Der Katalog liegt auf interner SSD.