Mehr Speed durch SSD - Mein Erfahrungsbericht

  • Nachdem ich kaum was dazu online gefunden habe, vor allem keine wirklichen Vergleichszeiten, hab ich mir vorgestern einfach eine SSD gekauft.
    Ist eine Simple 120GB SanDisk SSD Plus - Marke war mir wichtiger als Speed, und der Preis mit etwa 36 EUR ist geschenkt.
    Mein NAS ein inzwischen fast 5 Jahre altes TS-453A mit 1.6GHz Quadcore Celeron N3160 und 2x2GB RAM

    Der Umbau dauert etwa 2 Stunden - wobei ich jetzt etwa 1,5 Std. gearbeitet habe, aber noch einiges wieder neu installieren muss, denn ...

    Die SSD einbauen ist ein Kinderspiel - man braucht keinen extra Adapter kaufen, denn die 2,5" Schraublöcher sind bereits im Einbaurahmen.
    SSD aufsetzen - mit 3 Schrauben befestigen - einschieben - ALTE HD rausziehen damit diese erstmal nicht genutzt werden - starten - fertig.

    Dabei ist mir dann aber auch gleich aufgefallen, dass eine SSD zur Beschleunigung des Startvorganges kaum viel bringen kann, denn bevor die neue SSD überhaupt gemounted wird usw. startet das System rein aus ROM und RAM - und das DAUERT !

    Aber einen Schritt zurück, denn VOR dem Umbau kann man die Systemeinstellungen sichern - über Systemsteuerung und dort System sichern.

    Da liegt aber auch ein Problem - denn es werden keine Apps gesichert - man muss also so oder so neu installieren was fehlt.
    UND - beim neu Aufsetzen des Systems mit SSD vergibt man auch sicher ein neues Passwort und evtl. Netzwerkeinstellungen.
    Spielt man dann aber später die gesicherte Datei wieder zurück, um halt die alten Einstellungen zu bekommen, hat man beim nächsten Login eine Schrecksekunde wenn das NEUE Passwort nicht klappt - weil durch RESTORE der alten Systemeinstellungen auch wieder das ALTE Passwort gilt !
    Also ACHTUNG.
    Soweit ist das alles aber keine Hexerei - im Grunde das NAS neu aufsetzen.

    Wie sieht es nun aber tatsächlich mit der BOOT Zeit aus ?

    Meine Werte sind ernüchternd, brauchte mein NAS vorher mit HD (4TB WD Red) 6:55 Minuten, so sind es jetzt mit der SSD immer noch 6:17 Minuten.
    Der Startvorgang wird durch die SSD also um gerademal 38 Sekunden verbessert - nur gut 10% schneller als vorher.
    Eventuell bringt ein Upgrade von 4 auf 8GB mehr - aber 2x4GB RAM kosten hier in den Philippinen immer noch dreimal soviel wie die eine SSD - das muss ich mir überlegen - lach

    Jetzt habe ich also ein neues System, und die alten Einstellungen mittels der Datei zurückgespielt.
    Von den 99.81GB die die SSD bietet sind nach Installation 18 GB belegt - es fehlen aber noch viele APPS - mein altes System belegte gut 32GB Platz.
    Ich muss jetzt also von Hand diese Apps wieder neu installieren und konfigurieren, zB meine Backups über RTRR und KODI.
    Auch die HybridDeskStation muss erstmal upgedated werden - klar im ROM liegt ja nur ne sehr alte Systemversion.

    Ich hatte vor dem Neustart meine alten Einzellaufwerke wieder eingeschoben, sie werden unter Storage auch angezeigt, allerdings nicht im Filemanager.
    Da finde ich nur eine "DataVol1" und das ist die SSD.
    Die alte DataVol1, also die Festplatte, plus die beiden anderen - muss ich morgen neu einbinden.
    Plus Kodi 17.6 neu installieren und Konfigurieren.
    Und dann sehe ich dass unter Systemressourcen zwar die SSD mit 16GB SWAP Speicher eingetragen ist, aber auch noch meine alten HDs - ob und wie ich das wegbekomme ?

    Noch kann ich nicht wirklich spürbar eine Beschleunigung durch die SSD merken. Im Browser war es auch vorher alles recht flott.
    Morgen werd ich erstmal die SSD wieder rausnehmen und das System von HD starten wie zuvor - wenn ich dann alles beim Alten habe muss ich überlegen ob ich die SSD im NAS nutze oder doch besser in meinen Win7 PC stecke.

    Bisher bin ich vom SSD Umbau noch nicht überzeugt - es war aber einen Versuch wert.






  • Man kann hier im Forum da und dort lesen, dass Mitglieder meinen subjektiv keinen großen Unterschied beim Start zu spüren. Schön auch mal konkrete Zahlen dazu zu haben.

    Ich denke eine SSD bringt vor allem dort etwas wo hohe IOPS gefragt sind wie z.B. Datenbanken, Virtualisierung, viele kleine Dateien etc. Den großen Sprung wird man aber wohl erst bei 10GbE Netzwerken spüren und auch nur, wenn das NAS genügend Leistung mitbringt.

  • Jop, der grösste Sprung ist eher bei 10 GbE beim Datentransfer zu spüren - da aber auch nur mit entsprechenden Raid, oder eben M2 NVMe SSDs.

    Allerdings auch nur bei grossen Dateien. Bilder, kleine Dokumente etc. sind jetzt auch nicht ultraschnell.

  • Vielleicht kann ja jemand was dazu sagen, wie sich eine Erweiterung von 4GB RAM auf 8GB RAM bemerkbar macht.

  • Hallo zusammen,


    ich habe ich meinem TS-453B mini 16GB Arbeitsspeicher und auch eine SSD als "System-Disk" im Einsatz. Verprochen hatte ich mir davon auch eine schnellere Bootzeit. Gefühlt hat es jedoch keinen großen Vorsprung gebracht von der normalen HDD zur SSD.

    Was sich allerdings lohnt, sind die virtuellen Maschinen auf eine SSD zu packen. Hier merkt mann schon einen deutlichen Geschwindigkeitsschub.

    Ich würde also weiterhin auf eine "normale" HDD als System-Disk setzen, für virtuelle Maschinen unbedingt eine SSD.


    Gruß surfer ;)

  • Ja, es wäre da halt klasse, wenn man die Virtuellen Maschinen auf eine Externe SSD an USB packen könnte :)

  • @ Snatch: Das funktioniert auch schon. Du kannst die virtuellen Maschinen auf eine externe USB SSD auslagern. Ich habe das am Anfang auch gemacht, habe die SSD dann später aber an den internen SATA angebunden. Die Geschwindigkeit war dort noch etwas besser, als über USB.

  • surfer09, seit wann geht das wieder? Ich habe das vor 3 Wochen versucht und der bietet mir die SSD nicht als Auslagerungsort an. Auch hier im Forum stand, dass diese Funktion nicht mehr existiert. Gleich mal schauen, wenn ich zu Hause bin :-d

  • Achso, die Funktion wurde entfernt?! Das wusste ich nicht.. Also ich würde sagen vor einem halben Jahr bin ich von USB SSD auf interne SSD umgestiegen. Bis dahin lief es noch.

  • Das muss ich gleich bei mir auch mal testen.. Ich melde mich gleich zurück mit dem Ergebnis.

    Du hast Recht, bei mir ist das auch nicht mehr möglich. Dann wird das vermutlich bei einem der letzten Updates rausgeflogen sein. Zum Glück habe ich die SSD jetzt intern verbaut. Wahrscheinlich wären mir die Maschinen um die Ohren geflogen wenn ich SSD noch extern verbunden hätte:/.

    Ich kann mir nicht vorstellen, das vorher irgendwo eine Warnung gestanden hätte, das externe Geräte nicht mehr unterstützt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von surfer09 ()

  • Dabei ist mir dann aber auch gleich aufgefallen, dass eine SSD zur Beschleunigung des Startvorganges kaum viel bringen kann, denn bevor die neue SSD überhaupt gemounted wird usw. startet das System rein aus ROM und RAM - und das DAUERT !


    Schöner Bericht!


    Ich habe es auch getestet. Einmal im System nur eine SSD, das andere Mal 3xHDD Raisd 5. Dabei habe ich keinen spürbaren Unterschiedbemerkt.

    Eventuell startet das (Grund)System erst aus dem internen Speicher und alle Einstellungen und Apps bezieht es aus dem Speicher (SSD/HDD)? Oder das Sytem ist so programmiert dass viele Wartezeiten hineinprogrammiert wudrden?

  • Ich vermute eher, dass der Flaschenhals wo anders liegt und es somit keinen wirklichen Unterschied macht ob HDD oder SDD.

  • Ich seh grad, dass ich mein TS453A erst März 2017 gekauft habe. Technisch ist es also noch garnicht so alt.
    Aber eben nur ein 1.6GHz Celeron mit 4GB Ram - da ich nicht weis was für ein BUS auf dem Board ist und mit wieviel MHz der läuft kann ich nicht mehr sagen.
    Ich vermute eben, das ist eine der "Einsparungen" um den Preis niedrig zu halten - lach

  • Ich vermute eher, dass es an dem steinzeitlichen Boot-Verfahren liegt, was QNAP anscheinend immer noch verwendet. Sie hängen überall ewig hinterher. Die HD-Station ist immer noch Ubuntu 14.04 basierend, der Kernel upgegradet aber immer noch alt, Samba alt, MariaDb alt, php alt, usw. . Das ist m.E. langsam nicht mehr zeitgemäss...

  • Sieh es positiv und als eine Art einer LTS-Version von QTS. :D Leider fehlt QTS aber ein bisschen die Stabilität einer solchen Version. :(

  • ich kann dich beruhigen mit meiner NAS und einer SSD als Startlaufwerk merke ich keinen relevanten Unterschied der Bootzeit :)

  • Danke für den Bericht. Meine Hoffnung war weniger eine reduzierte Bootzeit als viel mehr eine Beschleunigung der gesamten Performance (NAS läuft 24/7). Klar, 10GbE brauchen wir nicht drüber reden.


    Mich interessiert, was eine SSD als Systemplatte an Geschwindigkeit bringt. Da ich das UX-500P Erweiterungsgehäuse mit RAID6 als eigentliches Datenklo nutze, brauche ich im TS-251+ selber nicht sehr viel Speicher. Da wären 2 x 1TB SSD denke ich ausreichend. Leider kann man ja nicht alle Freigaben migrieren und einige Daten werden dann wohl oder übel auf der Systemplatte bzw den beiden Systemplatten landen...


    Ich bin noch unschlüssig und einfach mal zum Testen neu aufsetzen ist jetzt nicht unbedingt das, was ich machen möchte.


    Hat jemand den Schritt von Klappertechnik HDDs auf SSDs gemacht und kann was dazu sagen ?