Hilfe bei Volume Erstellung benötigt

  • Hallo liebe QNAP Gemeinde,


    habe nach Jahren endlich ein Upgrade meines NAS durchgeführt und stehe jetzt im Moment bei der Volume Erstellung komplett an Oo


    Bis jetzt war es ja einfach, RAID Level erstellen, syncen, nach ca. 24 Stunden fertig und einsatzbereit...


    Aber jetzt, das neue NAS unterstützt Static/Thick/Thin Volumes... Bin am verzweifeln....


    Habe mich dazu schon seit Tagen schon tief in die Materie eingelesen, ein paar Fragen sind aber leider immer noch offen.


    Bitte korrigiert mich wenn ich etwas falsch interpretiert habe:



    1. Thick Volume, kann zu einem späteren Zeitpunkt in ein Thin Volume umgewandelt werden.

    Ist das korrekt? Geht das on the fly? Droht dabei ein Datenverlust?


    2. Thick Volume, angenommen ich erstelle auf 4x 10TB im RAID 6 einen Speicherpool mit ca. 18TB Speicher und darauf ein Thick Volume mit der maximalen Kapazität.

    Wenn ich zum Beispiel in einem Jahr dann eine 5. 10TB HDD ins RAID 6 eingliedere, kann ich dann einfach das Thick Volume erweitern, sprich, dass mir dann 28TB zur Verfügung stehen?


    3. Thin Volume, kann zu einem späteren Zeitpunkt nicht in ein Thick Volume umgewandelt werden.

    Ist das korrekt?


    4. Bytes pro Inode, was wäre die beste Einstellung, wenn man einen Haufen großer Dateien hat (mehrere GBs) aber auch einige kleine Dateien (einfache Textdateien).

    Was passiert mit diesen kleinen Text Dateien, wenn man auf 64k einstellt? Ist das überhaupt möglich?

    Habe ich da einen Denkfehler? Wenn ich eine 10k Textdatei habe, die nimmt dann doch einen einzigen 64k Block ein, oder?

    Sprich, die Gesamtkapazität verringert sich mit der Zeit.


    5. Snapshots, weiß vielleicht jemand, wieviel Platz so ein Snapshot einnimmt?

    Kann man den zugewiesenen Speicherplatz für Snapshots nachträglich erweitern?

    Verkleinern nicht, das ist mir klar.



    Sind leider viele Fragen, bin selbst kein RAID Neuling, aber mittlerweile hat sich doch schon einiges verändert *g*


    Danke euch vielmals - hoffe sehr, dass mir hier weitergeholfen werden kann =)


    VG, Chris

  • Die Frage ist jetzt, was willst DU?


    Brauchst du Snapshot oder willst du ein schnelles RAID?


    Static ist das schnellste RAID (ca. 20% schneller als Thin/Thick), dafür geht kein Snapshot

    Wenn du Snapshot brauchst/willst nimm Thin oder Thick. Das eine kann mehr Speicher "reservieren" obwohl er noch nicht vorhanden, das andere kann nur den Speicher in den Speicherpool einbinden, der auch bereits vorhanden ist.


    Und ja, je größer die Blöcke umso mehr Speicherplatz wird "verbraten". Da auch ein ganz kleine Datei mindestens einen ganzen Block belegt.

    Der Assistent hilft dir aber ohnehin beim Einrichten, wenn du die Blockgröße änderst siehst du den maximal möglichen Speicherplatz, da die Anzahl der Blöcke limitiert ist.

    Such dir einfach den kleinstmöglichen Block aus, mit dem du das Maximum an Speicherplatz erreichen kannst. D.h. du willst irgendwann mal 10TB Platten verwenden, dann musst du die Blockgröße darauf hin trimmen ( X mal 10TB). Oder du findest für die nächsten Jahre mit 6 TB Platten das auslangen, dann können die Blöcke etwas kleiner sein …


    Da ich jetzt weder dein NAS kenne, noch die Anzahl und die maximale Größe der verbauten Disk, kann ich nur raten, welche max. Poolgröße du erreichen willst.

  • Tendieren tue ich entweder zum Thick oder zum Thin Volume, da ich auch Snapshots verwenden möchte.


    Im Grunde verstehe ich ja um was es geht, habe mich schon mehrere Tage in die Materie eingelesen... Ein paar Punkte sind halt noch offen, die ich nicht verstehe... :/

    Die habe ich hoffentlich deutlich in meinen 5 Fragen formuliert

    6 Mal editiert, zuletzt von ruThNex ()

  • Dann würde ich mich da nochmals einlesen: Erstellen neuer Volumes und die Blockgröße auf Standard lassen. Damit kannst du bis ca. 64 TB gehen, was ungefähr 8x 10TB Platten im RAID 6 entspricht.


    Thin oder Thick, da musst du selber durch. Thick wäre um einen Deut schneller als Thin, falls das ein Thema ist ...

  • Hallo RedDiabolo,


    danke dir für deine Antworten, aber wenn du meine 5 Fragen gelesen hättest, würdest du verstehen, dass es um grundliegende Fragen geht, unabhängig davon was ich möchte oder zu was ich mich dann schlussendlich entscheide.


    Nach etlichen Forum Threads konnte ich dazu keine Antworten finden und ich hoffe immer noch, hier diese zu bekommen.

  • Ich sehe schon, wir kommen nicht weiter. Ich lese deine Fragen nicht und du liest meine Antworten nicht. So wird das nichts.


    Macht aber auch nichts, ich widme mich wieder wichtigeren Dingen und du wartest auf die richtigen Antworten.

  • Hallo RedDiabolo,


    schau mal, ich möchte keine Unruhe stiften oder sonst was, bin ja echt froh dass ich überhaupt ne Antwort bekomme :)


    Du schreibst was von Einrichtungsassistent, Geschwindigkeitsvorteile und dergleichen, das ist mir schon bekannt, mir gehts primär um die Handhabung der Volumes und Erweiterbarkeit, so wie in den ersten 3 Fragen:


    1. Thick Volume, kann zu einem späteren Zeitpunkt in ein Thin Volume umgewandelt werden.

    Ist das korrekt? Geht das on the fly? Droht dabei ein Datenverlust?


    2. Thick Volume, angenommen ich erstelle auf 4x 10TB im RAID 6 einen Speicherpool mit ca. 18TB Speicher und darauf ein Thick Volume mit der maximalen Kapazität.

    Wenn ich zum Beispiel in einem Jahr dann eine 5. 10TB HDD ins RAID 6 eingliedere, kann ich dann einfach das Thick Volume erweitern, sprich, dass mir dann 28TB zur Verfügung stehen?


    3. Thin Volume, kann zu einem späteren Zeitpunkt nicht in ein Thick Volume umgewandelt werden.

    Ist das korrekt?


    Möchte nur alle Unklarheiten beseitigen bevor ich zum Schluss draufkomme, Mist, brauche doch ein anderes Volume...


    Deine Antwort mit den Bytes per Inode war sehr hilfreich, das hat mir schon geholfen, danke dir :)

  • Wenn du Snapshots verwenden willst, hast du die auswahl eigentlich schon getroffen.


    Tick macht dann keinen sinn, da der komplette Speicherplatz (z.b. 5TB) bereits "zugewiesen" wird. Der Snapshot macht also nen kompletten Shot von deinem 5TB zugewiesenen Speicher, obwohl ggf. nur reale 100GB drin liegen.


    Thin wächst mit, sprich es wird nur der Speicher zugewiesen, welcher tatsächlich darin liegt: 100GB gespeichert, das Volume ist 100GB groß.


    Die größe des Snapshots lässt sich nicht einfach bemesse, da der Snapshot an sich, keine wirklich hohe Kapazität verbraucht. Erst wenn sich die Dateien ändern, welche mit dem Snapshot abgebildet werden, bekommt der Snapshot die eigentliche größe.


    Info: wird ein Snapshot auf ein anderes System o.ä. repliziert, ist er natürlich so groß wie das gesnapshottete volume.

  • Oh Backe, das ist heftig, wenn man knapp 15TB in Verwendung hat -.-


    Super erklärt, vielen Dank :)


    btw.: wenn man jetzt Thick oder Thin auswählt, ohne Snapshots, besteht die Möglichkeit, dies irgendwann zu aktivieren wenn man es braucht und Speicherplatz vorhanden ist?


    Kann man eigentlich Thick Volumes in Thin umwandeln? bzw. Thin in Thick Volumes?

  • bzgl. dem Umwandeln wäre mir nichts bekannt, daher kann ich dazu keine entgültige aussage treffen.


    Snapshots kannst du immer machen wenn du Thick/Thin verwendest, vorrausgesetzt der Speicherplatz ist da :). Also du musst nicht unbedingt am anfang die Reservierung des Snapshot Speichers nutzen.

  • Jetzt habe ich fast alle Informationen beisammen :) vielen Dank dafür!


    Abschließend muss ich sagen, tendiere ich zu einem Thick Volume, aus folgenden Gründen (bitte berichtigt mich, wenn ich wo falsch liege):


    - Fragmentierung ist beim Thick geringer als beim Thin

    - Es ist etwas schneller

    - Ein Thick Volume kann jederzeit (wenn z.b. eine weitere Festplatte zum RAID Datenpool hinzugefügt wird) vergrößert werden

    - Thick Volumes als auch Thin Volumes unterstützen Snapshots


    Könnte ich neben dem Haupt Thick Volume ein zweites Thick Volume daneben einrichten, um dort zum Beispiel explizit einen FTP einzurichten als Video Cam Speicher?


    Verstehe ich das richtig, wenn dann das zweite Thick Volume einmal nicht mehr gebraucht wird, könnte ich das löschen und dann mit dem freigewordenen Platz das erste Thick Volume erweitern?

  • Hallo ruThNex


    ich empfehle Dir im zusammenhang mit Snapshots immer ein Thin-Volume zu nutzen.


    Warum?


    Erstmal zum unterschied Thin- und Thick Volume, ich versuche mich kurz zu fassen.


    Im LVM2 (Speicherpool) gibt es zwei, ich nenne diese mal, Speicherschichten. Eine virtuelle und eine physikalische. Die Physikalische sind die tatsächlich auf Deinem RAID vorhandenen physischen Blocks. Die virtuelle ist eine Art Landkarte der physikalischen Blocks.


    Wenn Du nun ein Thin-Volumen anlegst, wird das Volumen in der virtuellen Schicht vermerkt aber kein physikalischer block für das Volumen reserviert. So können z.B. auch over provisionising Szenarien realisiert werden. Die physikalischen Blöcke werden erst belegt wenn tatsächlich Dateien geschrieben werden. Wenn Dateien gelöscht werden, können die reservierten Blöcke per "reclaim" zurück gefordert weden.


    Anders beim Thick-Volume. Hier wird das Volumen in der virtuellen Schickt vermerkt und auch gleichzeitig die physikalischen Blöcke auf der Platte reserviert. Die Blöcke können dann für nichts anderes mehr genutzt werden. Ein Thick Volumen kann auch nur max. so Groß sein wie die im Pool vorhandenen Blöcke.


    Warum ist das nun für Snapshots so wichtig?


    Machst du einen Snapshot, werden die physikalischen Blöcke eingefroren und ebenso auch die virtuelle "Landkarte". Änderst du nun eine Datei werden die neuen Blöcke einfach dahinter auf die nächsten freien Blöcke geschrieben. Beim Thick Volumen sind ja die ganzen Blöcke bereits reserviert und die neuen Blöcke würden einfach hinter das Volumen geschrieben werden, also in den nicht reservierten Teil. Bei einem Thin Volumen sind ja nur die benötigten physikalischen Blöcke belegt und die neuen Blöcke würden einfach hinten dran geschrieben werden. Damit bin ich maximal flexibel. Allerdings muss ich aufpassen dass ich den Pool nicht vollaufen lasse, also auch bei Thin Volumen etwas reservierten Platz für Snapshots lassen oder einen guten Warnschwellenwert bei over provisionising Seznarien.

    Einmal editiert, zuletzt von QRACKZ ()

  • Hammer =) vielen Dank, dann wird es also doch ein Thin Volume *g*


    Muss ich das Over Provisioning von Anfang an definieren oder geht das im Nachhinein auch?


    Und bezüglich der Fragmentierung, ist das wirklich so schlimm? Gibt es Tools, die das wieder defragmentieren oder macht das das EXT4 selbstständig?

  • Over provisionising (bitte nicht mit der neuen SSD Option verwechseln! ) würde ich dir für einen Speicherpool nicht empfehlen. Definiere einfach z.B. 10-20% reservierten Platz für Snapshots und nutzen den Rest für das Volumen. So kann Dir nichts vollauf und mit 4.3.5 ist es ja eh möglich Pools nach belieben größer und kleiner zu machen daher muss over provisionising net sein.


    Das NAS nutzt ext4 (journaling) damit ist ein Defragmentieren unnötig.

  • Alles klar, gut zu wissen :) Weißt du, ob man den für Snapshots reservierten Speicherplatz im Nachhinein ändern kann?

    Sprich, kann man den vergrößern, wenn später einmal mehr Platz zur Verfügung steht?


    Ein letzte Frage hätte ich noch bezüglich der Flexibilität - nehmen wir mal folgendes Szenario an:


    Ich richte mir neben dem "Haupt" Thin Volume ein zweites Thin Volume daneben ein, um dort zum Beispiel explizit einen FTP als Video Cam Speicher zu nutzen. Wenn irgendwann einmal genau dieses zweite Volume nicht mehr gebraucht wird, könnte ich das löschen und dann mit dem freigewordenen Speicher das Haupt Volume erweitern? Habe ich das richtig verstanden?

  • Ja, der ist änderbar. Aber meines Erachtens ist das ein %-Wert. Daher sollte er sich selbst mit verändern. Aber dafür lege ich meine Hand nicht ins Feuer.


    Ich richte mir neben dem "Haupt" Thin Volume ein zweites Thin Volume daneben ein, um dort zum Beispiel explizit einen FTP als Video Cam Speicher zu nutzen. Wenn irgendwann einmal genau dieses zweite Volume nicht mehr gebraucht wird, könnte ich das löschen und dann mit dem freigewordenen Speicher das Haupt Volume erweitern?

    Klaro. Aber beim anlegen der beiden Volumen darauf achten das du nicht überabonnierst (over provisionising in qnap sprache) ;D Das heist die Volumen nicht größer machst als der vorhandene Speicherplatz.

  • Ja das ist klar :)


    Soooo, endlich alles geklärt, nach Tagen des Recherchierens und Lesens...


    Vielen herzlichen Dank noch einmal, du hast mir wirklich weiter geholfen und wertvolle Tips gegeben :)

  • Evtl. ist jetzt auch klar warum ein Thin Volumen etwas Performancehunrgier ist als ein Thick Volumen. Da es diese beiden "Speicherschichten" in einem Static Volume nicht gibt ist es das Performanteste, aber auch ohne Snapshots wegen besagten fehlenden "Speicherschichten"

  • Ist verständlich... aber wenn man ein potentes NAS hat, sollte das kein Problem sein =)


    Vielen Dank noch einmal für die Aufklärung :)