Mir ist am Wochenende mein Heimserver (Pentium-M 1.3Ghz, 2GB RAM, passive Kühlung, Linux) kaputt gegangen, und nun muss/möchte ich ihn ersetzen. Darin arbeitete eine WD RED 2TB für eine Mischung aus DLNA-Server, Entwicklungsmaschine (PHP/MySQL), File- und Mailserver. Kein RAID-Verbund, da meine Daten sowohl per Dropbox als auch AmazonDrive offsite gesichert werden, wie auch alle paar Wochen mal ein Backup via USB-HDD.
Grundsätzlich hat mir das System so gut ausgereicht und alle Wünsche abgedeckt, und ich wollte eigentlich genau so etwas noch einmal kaufen, als Fertigsystem, da ich beim Einzel-Bau einfach zwei linke Hände habe und es mir zu viele Komponenten sind, die man aufeinander abstimmen müsste. Leider hat sich herausgestellt, dass es heutzutage irgendwie keine leisen, Passiv-gekühlten Systeme gibt, die auf 3,5“ HDDs und 24/7 Betrieb ausgerichtet sind.
Man findet diverse 2,5“ Systeme (Intel NUC, DS67) aber auf dem 3,5“ Markt ist der HP ProLiant Microserver wohl relativ alleine, und mir aber eigentlich zu überdimensioniert, und man hört von der Gen10 mit AMD-Chipsatz ja auch nichts gutes.
Daher überlege ich, ob nicht auch ein QNAP System meine Wünsche abdecken kann, indem ich ggf. auch auf dieses „LinuxStation“ oder eine (einzelne!) VM (Ubuntu) setze. Womöglich können einige der Sachen auch schon direkt nativ über das Host-System abgedeckt werden?
Tun soll der Server:
- Mailserver (courier-imap, postfix als Relay, procmail, fetchmail -> dient als Spiegelung meines Domainfactory-Webservers, wo ich dauerhafter Daten sichere und archiviere und bearbeite)
- Datenspeicher (SFTP, Samba) um sowohl im LAN als auch WAN an meine Dateien (Fotos, Videos, Dokumente) zu kommen
- DNSmasq als DNS-Proxy mit ein paar Sonderroutingfällen in meinem LAN
- Apache/MySQL/PHP-Entwicklungsumgebung (nichts wildes)
- Ggf GitLab Instanz, mindestens git cli Client
- Dropbox-Client (für Spiegelung/Backup meiner Dateien)
- Mediatomb o.ä. für DLNA meines Serien-Videoarchivs (nicht groß), sabnzbd/nzbdrone, ffmpeg zum konvertieren von DSLR-Videos in iOS-Formate
Was ich schon herausgefunden habe, ist dass man zur VM-Nutzung ein x86-kompatibles Gerät haben möchte und (mind.) 4GB RAM. Da ich kein RAID betreiben werde und auch nur eine HDD nutzen möchte reichen mir die 2-bay Systeme sicher auch.
Nun zu meinen Fragen:
HDD Nutzung
Meine 2TB WD RED aus dem alten Rechner würde ich im Idealfall gerne einfach wieder in das NAS hineinstecken und darauf zugreifen. So wie ich las muss man aber auf dem NAS auch ein Host-System installieren – kann ich das auf eine neu einzurichtende Partition dieser einen HDD machen, oder muss ich die ganze HDD neu formatieren/initialisieren? Oder brauche ich gar eine zweite HDD dafür? Ideal wäre natürlich ich könnte eine SSD (M2?) für das Basis-System nutzen, damit die HDD wirklich die reinen Nutzdaten enthalten würde und ich später bei Bedarf auch eine weitere HDD als weiteren Speicher einrichten kann. Aktuell reden wir von rund 400GB backupwerten Daten und weiteren 400GB an Daten, die auch verloren gehen dürften (alte MP3s, Videoaufnahmen).
Konnektivität
Geht das, was ich mir da vorgenommen habe so sinnvoll denn? Das VM-System müsste ja relativ viele LAN-Verbindungen nach „aussen“ weitergeben aber auch eingehende Verbindungen annehmen und ans WAN durchrouten. Zudem muss die VM ja auf das Storage-System vom Host zugreifen können, aber ich denke das ist selbstverständlich kein Problem, oder? 😉 (DynDNS und Portforwarding routerseitig ist kein Problem, habe ich für mein aktuelles Setup schon am Laufen)
Konkretes QNAP
Ich habe 1000Mbit Ethernet, die Kiste ist aufgrund von Power-LAN aber eh nur suboptimal angebunden, es gibt nur 2 Benutzer (meine Frau und ich) mit mehreren Endgeräten (Smartphones, Tablet, Notebooks, Workstation), dort gibt es also keine hohen Anforderungen. Hot-Swap etc. sind auch kein Thema, uPNP-Fernbedienung auch nicht. Da bleibt dann übrig:
TS-251(A) (4G)
Ist das sinnvoll? Preislich hätte ich ein Budget bis 700€ (inkl HDD, falls ich eine neu anschaffen müsste), aber es darf natürlich immer gerne günstiger sein. 😉
Herzlichen Dank schonmal für eure Zeit,
Garvin