Für NAS immer NAS-Festplatten?

  • Hallo an alle,


    ich habe mich jetzt, wie in einem anderen Beitrag erwähnt, für das TVS 671-i3 entschieden und habe es käuflich erworben. Die Lieferung steht natürlich noch aus, kommt aber Anfang nächster Woche an.


    Nun stellt sich mir die Frage, ob es bei einem NAS immer NAS-Festplatten sein müssen?


    Bei meinem derzeitigen NAS, dem TS 509 Pro habe ich 4 x 1TB WD Green verbaut gehabt, da mein NAS nicht dauerhaft läuft, sondern eher nur dann mal an ist, wenn ich es benötige. Und dank der Einstellungsmöglichkeit hat sich das NAS spätestens in der Nacht ausgeschaltet.

    In einigen anderen Beiträgen habe ich gelesen, dass eine Verbindung nach außen am besten nicht über das NAS, sondern über die Fritzbox erledigt werden sollte. Das ist bei mir eh der Fall, da ich bei meiner FB die VPN-Verbindung aktiviert habe. Das wiederrum lässt mich zweifeln ob ich in Zukunft (m)einen (noch nicht vorhandenen) Blog direkt bei mir auf dem NAS laufen lassen sollte oder ob dies lieber bei irgendeinem Hoster erfolgen sollte.

    Dann benötige ich aber auch nicht den Dauerbetrieb, weshalb ich mir die Frage stelle ob in einem NAS immer eine NAS-Festplatte verbaut sein muss/sollte? Und was wichtiger ist, was empfehlt Ihr?

    Eine NAS-Festplatte hat sicherlich nichts dagegen einmal pro Tag ein und wieder ausgeschaltet zu werden, oder? Der preisliche Unterschied ist aber schon nicht gerade wenig.


    Sonnige Grüße


    rockabilly alias Daniel

  • Also,


    keiner wird sagen du musst in ein NAS nur NAS-Platten einbauen, es ist für ein 24/7 Betrieb nur sehr anzuraten, wenn man seine "Ruhe" haben will.

    Es geht auch natürlich auch mit anderen Platten, hier muss man sich aber darüber im klaren sein das diese früher aus diversen Gründen ausfallen können.


    ...

    Das wiederrum lässt mich zweifeln ob ich in Zukunft (m)einen (noch nicht vorhandenen) Blog direkt bei mir auf dem NAS laufen lassen sollte oder ob dies lieber bei irgendeinem Hoster erfolgen sollte.

    ...

    Ich kann dich verstehen, hadere ja noch mit einer Entscheidung bezüglich eigener Cloud. Wenn ich mir das jetzt so alles ansehe tendiere ich doch eher zu einem externen Anbieter. Sicherheit meiner eigenen IT-Struktur ist mir persönlich lieber und ziehe die Daten als Backup von außen auf mein NAS.


    VG

    Friis

  • Je nach Nutzung müssen es keine NAS HDDs sein.

    Aber man sollte drauf achten, das die verwendeten HDDs in der Kompatibilitätsliste stehen!

    Bei einem RAID System würde ich auch auf NAS HDDs setzen.

    Grad bei WD könnte es da Probleme geben, da einige HDDs ein etwas eigenwilliges Energiespar Management haben.

    Ich hatte da mal Probleme mit 2 älteren WD10EADS und das schon im Einzeldiskbetrieb.


    Früher liefen in einer meiner NAS 4 Stück Desktop HDDs von Samsung, Typ HD154UI mit je 2 TB und das etliche Jahre im 24/7 betrieb ohne Probleme.

    Die wurden dann aus Alters und kapazitätsgründen durch 4 Seagate NAS HDDs mit je 4TB ersetzt.

  • Also ich habe auch in meinem Backup NAS ein paar Greens verbaut. Das wird aber eben nur einmal die Woche hochgefahren. Vor allem sollte man Desktop Platten, die nicht als Server/NAS Variante deklariert sind, möglichst nur als Einzelvolume laufen lassen. Diese Platten sind nicht für den RAID Betrieb gedacht und daher kann es dann schneller kommen, dass das RAID degraded ist. Das hat eher Gründe in der Firmware als tatsächliche Hardwareursachen. Und der (überflüssige) Rebuild ist dann ein besonderer Stress, für den diese Platten auch nicht ausgelegt sind. Aber mit Einzelvolumes geht es schon, aber man sollte den Platten wirklich Ruhephasen gönnen. Die sind halt für Laufzeiten von im Schnitt 8h / Tag ausgelegt.

  • Klare Antwort:


    JA. Immer NAS-Festplatten in ein NAS.


    Die sind fast nicht teurer als Desktop-Platten.


    Auf die Idee, Desktop-Platten zu nutzen, kommt man typischerweise, wenn man sich ein NAS neu kauft. Damit schraubt man in der Regel dann die alten Schätzchen ins NAS, die am gefährlichsten sind.


    By the way: Hast du Backup-Platten für das zwingend notwendige Backup des NAS?

  • JA. Immer NAS-Festplatten in ein NAS.


    Die sind fast nicht teurer als Desktop-Platten.

    Das stimmt mittlerweile schon, was den Preis anbelangt. Wobei ich wie gesagt denke, das, wenn man das NAS eher wie einen Desktop PC fährt dann auch keine besondere Angst haben muss. Es kommt halt auf das Sicherheitsniveau an. Unersetzliche Daten sichert man ohnehin mehrfach. Aber wenn man auf diese Art eine einfache, automatisierte Zusatzsicherung einziehen kann spricht ja auch nichts dagegen, wenn man die Platten schon rumzuliegen hat. Und zum Experimentieren ohnehin nicht. Nur mit RAID sollte man wirklich aufpassen, weil das eben andere Anforderungen stellt, auch bereits im Desktop PC.

  • Ja, ich tendiere auch dazu WD Red Festplatten zu kaufen.

    In meinem bisherigen NAS sind - wie gesagt - Desktop-Festplatten (ehemals WD Green) verbaut. Bis auf ein RAID 5 sind keine Sicherungsmaßnahmen (ich weiß, das ein RAID kein Backup ist) vorgesehen gewesen. Inzwischen sind mir die einige Daten nun doch ans Herz gewachsen (das merkt man meistens dann, wenn man etwas verloren hat) und daher habe ich mir auch ein zweites NAS gekauft um ein echtes (halbsicheres) Backup zu machen. Halbsicher nur deshalb, weil das NAS in der selben Wohnung stehen wird. Raucht ein NAS ab, ist es egal, da ich dann noch ein zweites habe.

    Raucht die Wohnung ab, habe ich größere Probleme als die Daten. ;)


    Der preisliche Unterschied 4TB WD Blue zu WD Red sind aber schon 30 bis 40 Euro (laut Suchmaschine). Bei 3 bis 5 Festplatten kommt da schon eine gute Summe zusammen.

  • Ja, ich tendiere auch dazu WD Red Festplatten zu kaufen.

    Wie gesagt, wenn Du das ernsthaft im 24/7 Betrieb laufen lässt sollten es schon NAS Platten sein. Ich habe die Greens zwar auch im 24/7 Betrieb in einem kleinen DLINK DNS320 gehabt, allerdings hat da auch der HDD Standby reibungslos funktioniert. Bei Qnap ist einfach zuviel am laufen, so dass das einfach nicht zuverlässig geht. Aber im 2. NAS, welches dann zeitgesteuert 2-3mal die Woche für ein paar Stunden hochfährt sollten solche Platten auf jeden Fall taugen. Nur im RAID würde ich sie sicherheitshalber nie betreiben. Aber trotzdem ist ein externes Backup sicherhlich noch zusätzlich empfehlenswert, weil ja auch Hardwareschäden am Gehäuse schnell mal alle Platten schrotten können.

  • Hallo zusammen,


    ...

    Wobei ich wie gesagt denke, das, wenn man das NAS eher wie einen Desktop PC fährt dann auch keine besondere Angst haben muss.

    ...

    Nur mit RAID sollte man wirklich aufpassen, weil das eben andere Anforderungen stellt, auch bereits im Desktop PC.


    Selbst ein RAID würde gehen, ging früher ja auch ohne extra spezielle "super duper mega giga" Platten, nur die Standzeit der Platten ist halt um ein vielfaches geringer und eben der Stress der Platten beim Rebuilt des RAIDs. Um so wichtiger ist bei dieser Konfiguration ein gestaffeltes Backup, je nach gebotener Sicherheit bzw. Wichtigkeit der Daten.


    Wenn das NAS nur ab und an mal lauft und nur zum streamen von Musik und Videos(Medien (CD. DVD, ...) liegen vor) gedacht ist - egal.


    Für den Fall dass das NAS aber mit Dateien gefüllt ist, welche häufig geändert werden, dann lieber NAS Platten - weniger Stress, Nerven und Zeit.


    VG

    Friis

  • Ich nutze auch die WD Red - ganz einfach weil die Garantie mit 3 Jahren ausschlaggebend ist.
    Da die Platten ja 24/7 laufen kommt es durchaus zu Ausfällen.

    Ich hatte letztes Jahr damit massiv Probleme - 4 WD Red in 1 Jahr als defekt - daher muss ich hier aber auch den Garantieservice und den Kundenservice von WD echt mal DICK LOBEN !!! denn ich bekam alle Platten kostenlos aufgrund der Garantie getauscht.

  • Bei mir in mittlerweile 9 Jahren vermehrten verteilens von Speicherlösung by Family und co bei etwas über 25 Platten der Reihe WD RED (none Pro) keinerlei Ausfälle

    und von weiteren 8 Seagate ist mir nur eine gestorben aber dort den Hitzetod, dass war der Fehler meines Onkels. NAS im unbelüfteten Schrank ist eben nicht gut.



    Desktop-HDD habe ich in dieser Betrachtung nicht drin,da die ja durch die unregelmäßige Nutzung nicht so einfach einzuschätzen sind. Da hatte ich aber öfter mal Todesfälle

  • Der preisliche Unterschied 4TB WD Blue zu WD Red sind aber schon 30 bis 40 Euro (laut Suchmaschine).

    Die WD Blue ist aber nicht kompatibel. Sie ist der Nachfolger zu der bereits nicht kompatiblen WD Green.


    Damit eine HDD im RAID oder JBOD verwendet werden kann muß sie eine Funktion beherrschen, die je nach Hersteller "Time-Limited Error Recovery" (TLER), "Error Recovery Control" (ERC) oder "Command Completion Time Limit" (CCTL) genannt wird. Es gibt Desktop HDDs, die diese Funktion beherrschen - Grüne und Blaue HDDs von Seagate und WD gehören jedoch nicht dazu.

  • Hallo,


    in einem NAS ist es auch sehr wichtig, dass die eingebaute Festplatte eine höhere Resistenz zu Vibrationen und Temperatur hat.


    Diese Resistenz haben die meisten normalen Festplatten leider nicht. Die Höchsttemperatur die NAS-Festplatten aushalten können beträgt, bei den meisten, 70°.

  • Also ich habe auch in meinem Backup NAS ein paar Greens verbaut.

    Ich hatte die Desktop HDDs als Einzeldisk laufen und da funktionierten sie wunderbar.

    War damals sogar eine Empfehlung hier aus dem Forum, als ich mal wegen der Probleme mit den WD10AEDS fragte.

    Damals waren reine NAS HDDS noch nicht so verbreitet wie Heute und ebenso teuer wie 24/7 HDDs.

    in einem NAS ist es auch sehr wichtig, dass die eingebaute Festplatte eine höhere Resistenz zu Vibrationen und Temperatur hat.


    Diese Resistenz haben die meisten normalen Festplatten leider nicht. Die Höchsttemperatur die NAS-Festplatten aushalten können beträgt, bei den meisten, 70°."


    Hm, Vibrationen hatte ich in den NASen noch nie und auch keine höheren Temperaturen wie 45° C.

    Aber das liegt auch mit am verwendeten HDD Typ und manchmal auch Marke.

    Aber ich werde heute Abend mal spaßeshalber nachsehen, wie warm meine HDD sind, bei ca. 33° C Lufttemperatur Innen im Dachgeschoss

    Anbei mal eine Übersicht über die momentanen Hardwarewerte und Temperaturen.


    Zimmertemperatur im DG aktuell 18Uhr ist 34,2°C, Außentemperatur liegt bei 32,1°C, also fast Saunamässig ,

    Dafür sind die 3 HDDs noch recht kühl und es lief zeitgleich auch eine Aktualisierung von 3 Apps.


    NAS_Hardware.png

    2 Mal editiert, zuletzt von Thomas H () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ich möchte hier an dieser Stelle doch noch einen Thread verlinken ...


    Nach Neustart des QNAP RAID5 remapped


    Es wurden hier keine NAS Festplatten in einem RAID 5 verwendet. Nach Firmware Update ist das RAID ausgefallen.


    Dann werde ich hiermit meine Aussage von oben korrigieren. NAS => only NAS Festplatten!


    So long
    Friis

  • Es ist immer am besten für NAS, auch NAS Festplatten zu nehmen die sind für dauerbetrieb geeignet, andere normale Festplatte sind nicht für Dauerbetrieb geeignet.


    Für NAS sind WD RED algemein WD immer sehr gut und zum empfehlen besser als Seagate....

    Man sollte auch auf keinenfall für NAS unterschiedliche Festplatten Hersteller nehmen, mischen ist absolut abzuraten.

    Man sollte immer von einem Hersteller die NAS Festplatten in NAS einbauen, und auf keinenfall Hersteller mischen.

  • Schaut euch doch einfach mal die Daten an die Blackblaze jedes Quartal veröffentlicht.


    Da ist es völlig egal als was die HD verkauft wurde, die Ausfallraten hängen dort ganz klar vom Modell und der Serie ab.

    Bei der einen Serie hat der Hersteller voll ins Klo gegriffen und hier platzen die sündhaft teuren 24/7 Laufwerke wöchentlich, während die einfachen Desktops der anderen Serie laufen und laufen und laufen.


    Ich bekomme das bei meinen Kollegen immer wieder mit, die tauschen regelmäßig die Enterprise HD aus, es geht ständig was kaputt.


    Aus meiner Sicht gibt es da zwei Strategien:


    1.

    Kleine bis große Unternehmen mit eigener IT

    Hier wird nur Enterprise Zeugs mit Service gekauft, fliegt eine HD weg, kommt gleich eine neue per Post.

    Teuer aber wenig Problem und immer Support im Rücken.


    2.

    Cloud Storage

    Hier werden HDs Palettenweise eingekauft, siehe Blackblaze, die liefern Daten von 100k HDs,

    da wird gekauft was auf Lager ist und gerade günstig.

    https://www.backblaze.com/blog/hard-drive-stats-for-q1-2018/

    Wenn ich mir die Daten so anschaue, dann laufen hier 30k Desktop HDs, mit Ausfallraten die kaum höher, ja teilweise sogar deutlich unter den Werten NAS HDs.


    So viel also zum Thema, spezielle NAS HDs.


    Ist in meinen Augen Marketing.


    Wichtig für HDs, möglichst konstant niedrige Temperatur (20°C Raum) über das ganze Jahr, leise Umgebung (schreie ich eine HD an, gehen die IOs in den Keller, hat ein SUN Techniker vor Jahren mal schön in einem Video demonstriert) und keinen starken, am besten gar keine externen Vibrationen aussetzen.

    Dann halten die auch lange, von der normalen Ausfallraten mal abgesehen.


    Bei einem RAID platzen sehr oft HDs, liegt aber einfach in der Natur der Sache.


    Für den PC kaufe ich mir eine HD alle x Jahre, mit der Ausfallrate 1,5%, die Change hier das faule Ei zu treffen sind gering.


    Kaufe ich aber gleich 4 oder 6 oder 12 für ein Raid, dann steigt die Chance dramatisch an, eine oder sogar mehrere zu erwischen, die halt am unteren Ende der Fertigungstoleranzen gebaut worden sind.


    Daher ist die Frage bei einen Raid nicht ob eine HD platzt, sondern nur wann.

  • Zurzeit kann ich wöchentlich mindestens einen Laptop mit WD Blue aus 2011 bearbeiten, weil die Festplatte am sterben ist. Habe gerade auch wieder 2 hier rumliegen, ich mecker schon nicht mehr wegen Backup, wenn es Datengeheule gibt.


    Ist zwar aus dem 2,5" Bereich aber gerade eben auffällig. Nachdem es angefangen hat sich zu häufen habe ich irgendwann einmal das Datum auf den Teilen verglichen.


    Ob das normales Alter ist, oder ob da ein Fehler jetzt durchsteigt kann ich nicht sagen.


    Praktisch ist, dass man mit den derzeitigen SSD Preisen die Laptops zu neuem Leben erwecken kann.

  • Jagnix

    Die Daten von Blackblaze hast du dir angesehen?

    Ich hoffe du hast nicht die dort auffälligen WD Reds bei dir drin.


    Pfeiffer

    Mobiler Einsatz ist auch das extremste was man HDs antun kann, gerade wenn die laufen und die Vibrationen/Erschütterung in der Bahn fressen ist das extrem ungünstig für die Lebensdauer. Oder Deckel zu und ab in die Tasche, die das einstecken mit einem leichten Bodenkontakt quitiert und der Rechner noch dabei ist das Hib File zu schreiben...

    Bei einem Sturz ist die Change das die anschließend in die Tonne könne auch sehr groß.


    Bei SSDs ist das total egal, mein Dienslaptop ist mir mal von einem Aufzugsmaschinensatz geflogen, direkt auf eine Stahlkante aus ca. 70cm Höhe.

    Neustart und weiter, mit einer HD hätte ich nach hause fahren können.


    Mechanische Defekte kündigen sich ja meist sogar an, die Platte hört sich dann beim parken der Arme etwas anders an als sonst.


    Ist die auf einmal weg, ist es ein guter Versuch den Controller zu tauschen, oft ist der hin.


    Hatte von meinem ersten Chef eine der berüchtigten 1TB Seagates bekommen, die einfach plötzlich nicht mehr erkannt wurden.

    Eingeschickt, zurück bekommen und dann lief die 4-5 Jahre als Datenplatte, die beiden alten 500er Samsung wagen dann ihr Backup.


    Finde einfach nur um das Thema HDs wird irgendwie ganz schön viel VooDoo betrieben.