NAS für Virtualisierung und Backup

  • Ich habe aktuell von einem Kumpel eine TS-963X bekommen mit 10GB Ethernet.

    Mir kommt der AMD SOC ziemlich schwachbrüstig vor.

    Auch scheint die Leistung vom SOC bei der Verschlüsselung sehr mager zu sein.


    Ich selbst besitze aktuell noch eine TS-453BMini.



    Was mir aber an der 963x QNAP NAS sehr gefällt ist dass Sie für die Hyper-Visoren und Windows Server 2016 bereits zertifiziert ist sowie die Möglichkeit anbietet mehrere SSD's einzubinden.

    Da ich öfters mit VM's spiele ( Testumgebung etc.) würde sich solch ein NAS für mein Home Office anbieten.


    Meine Frage ist nun ob es ggf. mehr Sinn macht bei einer Anschaffung einer NAS auf die 951x mit dem Intel Dual Celeron Prozessor zu gehen?


    Des Weiteren hat diese die Möglichkeit DDR4 zu nutzen statt DDR3.


    Bringt das signifikante Mehrperformance?


    Und final die Frage ob es Sinn macht solch eine NAS ohne PCIe Erweiterungsplatz zu nehmen?


    10 GBit Ethernet ist ja bereits standardmäßig inkludiert genau so die Möglichkeit die SSD Schächte zu füllen.


    Würde es ggf. Sinn machen 2x 10 GBit Ethernet gleich mitzunehmen?


    Was meint Ihr?

  • Das lässt sich pauschal nicht wirklich sagen. Das hängt stark davon ab was bei dir "mit VMs spielen" bedeutet. Wie ist deine Testumgebung aufgebaut? Was soll auf den 2016er Servern laufen?


    Ich bin mittlerweile sogar vom QNAP als VM-Host weg auf einen "richtigen" Hypervisor umgestiegen. Nicht weil die Virtualization Station nix taugt, sondern weil die Anforderungen einfach gestiegen sind.


    Also ohne genauer zu wissen was du vor hast ist es schwer da einen Tipp zu geben.



    DDR3 vs DDR4: Spielt bei der Virtualisierung meiner Meinung nach eher eine Sekundäre Rolle. Wichtig ist eher, dass du ausreichend RAM hast.

    Dual Core CPU: auch hier: Abhängig davon wie viele VMs du betreiben willst. Virtuallisierung (vor allem mit Windows Servern) macht meiner Meinung nach nur mit MultiCore CPU sinn.

    10 GBit macht halt auch nur Sinn wenn du die Infrastruktur dafür hast.

  • Die 10 Gbit Infrastruktur liegt hier schon. Testumgebung sind bis zu 50 VM‘s für diverse Produkte.

  • 50 VMs gleichzeitig? Auf einem NAS? =O


    Ich glaube nicht, dass das was wird. Wenn jede VM nur 2GB RAm hat, brauchst du ja schon > 100GB.


    In das 963x passen lt. Datenblatt nur 16GB RAM. Da ist bei mehr als 5 VMs Schluss. Mal ganz von den Festplatten abgesehen die du brauchst um 50 VMs halbwegs performant ans Laufen zu kriegen.

  • 50 VMs? Dann lieber aus 3 "normalen" Servern einen Proxmox-Cluster mit Ceph bauen. Wenn genug Linux-Kenntnisse vorhanden, kann Ganeti noch netter sein ;)

  • Der Großteil liegt auf einem Server und auf einer Workstation. Ein paar sollen auf die NAS ausgelagert werden.

  • Mit solchen Angaben kann dir hier leider keiner Helfen eine Antwort auf deine Frage zu liefern.


    Was heißt ein paar? Was laufen da für Maschinen drauf?


    Und ob sich dual 10Gbit/s lohnt hängt davon ab wie die Infrastruktur aufgebaut ist. Portbündelung aus 2x 10Gbit/s halte ich für Verschwendung wenn nicht gerade 30 Leute gleichzeitig drauf arbeiten. Ansonsten sind die Dual 10Gbit/s nics höchstens für eine Failover Verbindung im SAN nützlich. Bringt aber auch nix wenn das NAS selber nicht redundant ist.

  • Auf dem Server und der Workstation laufen u.a virtuelle Windows Server 2016 , u.a. für IIS, Exchange, 2x VMWare ESXi, 2x vCenter 6.5, 2x Hyper-V Host

  • Was soll denn jetzt auf dem NAS laufen?

  • Solange hier keine ordentlichen Angaben kommen was genau auf dem NAS laufen soll und WIE. Und ob das NAS womöglich noch als Storage für die virtuellen Disks des Servers oder der Workstation dienen bin ich hier raus.

  • Auf dem NAS sollen kleinere virtuelle Maschinen laufen wie ein Ubuntu oder eine Restore Machine die rein als Ziel für Bare Metal Restore dienen soll.


    Ich halte diese Maschinen für Demos aktuell auf meiner Workstation vor da der Laptop der Firma nicht so performant ist.


    U.a. vertreiben wir Migrations, Hochverfügbarkeit, Server und Endpoint Backup Software für Businesskunden.


    Da die Firma aktuell keinen zentralen Testserver bereitstellen möchte, muss ich halt anders agieren um vernünftige Demos der Software zeigen zu können.


    Alternativ neben dem NAS hätte ich noch eine Samsung 960 Pro mit 1 TB an Speicher.

  • Tut mir leid. Aber ich verstehe beim besten willen nicht was du vor hast.


    Willst du das NAS als VM-Host verwenden? Oder soll das NAS als Storage an einen anderen hypervisor zum Ablegen von VMDKs dienen?


    Wie viele VMS sollen GLEICHZEITIG laufen? Und wie viel RAM und CPU-Cores brauchen die jeweils?



    Wie kann eine SSD (Samsung 960 Pro) eine Alternative zum NAS sein? Die SSD kann doch alleine gar nicht virtualisieren. Also ich verstehe wirklich nicht was du willst. Falls ich nur vollkommen auf dem Schlauch stehen sollte. Vielleicht hat ja jemand anders eine Idee davon, was du vor hast.

    Einmal editiert, zuletzt von L0gD4ta ()

  • Hi,


    anscheinend drücke ich mich nicht gescheit aus.


    Entschuldigung dafür.


    Das NAS soll als Storage an einem Hyper-Visor zum ablegen von VMDK's , bzw. VHD's dienen.


    Da ich aktuell noch nicht die Performance des NAS einschätzen kann ( Zeit fehlte bis dato) ist es schwierig zu sagen wieviele VM's gleichzeitig laufen.


    In der Regel haben die VM's 2 GB Speicher und 1 CPU Core.


    vCenter braucht mindestens 2 Cores und mindestens 8 GB RAM.



    Das die SSD alleine nicht virtualisieren kann ist klar.


    Für die Virtualisierung auf der Workstation nutze ich VMWare Workstation 14 Pro.

  • Dann werfe ich erstmal kurz in den Raum.


    Falls du versuchst die 960 Pro an einem internen M.2 zu nutzen wirst du pech haben, denn der kann nur SATA.

    Also benötigst du noch eine QM2 Karte um die Geschwindigkeit der 960 Pro nutzen zu können.


    Beim Rest der Virtualisierung kann ich nix sinnvolles beisteuern, sry

  • Okay... langsam kommen wir der Sache näher. Du willst also gar nicht die Virtualization Station des qnap nutzen, sondern das NAS z.B. per iSCSI an deinen ESX anbinden. RAM und CPU vom NAS sind damit also irrelevant, weil die VMs ja auf deinem Server laufen und das NAS nur als Storage dient.


    Wie viele VMs du letztendlich darauf betreiben kannst hängt stark davon ab wie deine IO Last aussieht und welche HDDs du benutzt. Die 10 Gbit/s sollten mMn ausreichend sein. Ich weiß von einem Bekannten der in der Firma ein ESXi Cluster aus 3 VM Hosts und 1 shared Storage über redundante 1 Gbit/s Leitungen mit 30 VMs fährt. Die Firma hat ca 90 PC Arbeitsplätze.


    Eine zweite 10 Gbit/s Leitung wäre eher zur redundanten Anbindung sinnvoll. Da das NAS aber eh nur einen Controller hat und du damit sowieso wieder einen Single Point of Failure hast, macht das meiner Meinung nach wenig Sinn. Zumal du ja keine kritischen Dienste betreibst. Ist ja nur eine Labor Konfiguration. Der 2. 10 Gbit/s Uplink wäre höchstens für die Anbindung eines zweiten Servers interessant. So hätte jeder Server eine dedizierte Leitung.


    U.a. vertreiben wir Migrations, Hochverfügbarkeit, Server und Endpoint Backup Software für Businesskunden.


    Da die Firma aktuell keinen zentralen Testserver bereitstellen möchte, muss ich halt anders agieren um vernünftige Demos der Software zeigen zu können.


    Vielleicht kannst du nochmal genauer Spezifizieren wie hoch die IO Last der Anwendungen ist. Gibts da Seitens des Herstellers Angaben? Da ihr diese Lösungen ja vertreibt, sollte bei euch in der Firma doch jemand vernünftige Angaben dazu bereitstellen können. Sonst wirds schwierig hier eine definitive Aussage zu treffen.




    Das 963x bietet insgesamt 9 Festplattenschächte. Du könntest also im Zweifel ein Raid 10 aus 8 SSDs fahren. Mit 8x 500GB Samsung 860 EVO wären das bei 4KB QD32 Raid 10 theoretisch knappe 500.000 IOPS und einen Durchsatz von 2,75 GB/s bei 50/50 Lesen/Schreiben. Allerdings wird dir das NAS das nicht wegschreiben. Lt. QNAP liegt der max. Durchsatz bei 779 MBs bzw. 569 MB/s Lesen/Schreiben über den 10 Gbit/s Uplink (Mit Raid 5 aus 9x Intel SSD 240GB). Lt. RaidCalculator wären hier etwa 1,3 GB/s möglich. Siehe Screenshots.


    Du kannst also daraus folgern, dass das NAS bei ~780 MB/s lesend und ~570 MB/s schreibend limitiert, unabhängig davon ob die RaidKonfiguration mehr schafft oder nicht. Wie hoch die mögliche IO Last ist, gibt QNAP nicht an. Ob der limitierende Faktor hier das SoftwareRaid (-> CPU) oder der SATA-CHIP ist oder eine Mischung aus beidem wird dir hier vermutlich keiner so genau sagen können.


    Ich habe in meinem ESXi ein Raid 1 aus 2x Crucial MX300 750GB am laufen. Darauf laufen derzeit 7 VMs (vCenter, Starface PBX Appliance, 2x Windows Server, 1x Ubuntu, 2x Windows 10). Performance mäßig habe ich absolut keine Probleme. Allerdings laufen da auch keine IO intensiven Dienste.


    Im Endeffekt hängt es stark davon ab wie IO Intensiv deine Dienste sind. Wenn du nicht gerade eine IO lastige Datenbanken betreibst, kann ich mir mit etwas optimismus vorstellen, dass du etwa 15-20 VMs gleichzeitig über den 10 GBe Uplink anbinden kannst. Aber 50 VMs halte ich für unrealistisch, auch bei geringer IO-Last.



    Vielleicht hat FSC830 noch eine Einschätzung für dich.

  • Upps, ich sehe gerade das ich hier als Autorität für VMs genannt wurde...🤔😳?

    Ich weiß nicht was ich verbrochen habe um so eingeschätzt zu werden 😜.


    Meine Erfahrung mit VMware beschränkt sich auf ESXi die über FC, iSCSI oder nfs an NetApp oder SAN Storage (z.B. Dell/EMC oder Fujitsu) angebunden sind. Das sind aber deutlich leistungsfähigere Systeme als ein QNAP.

    Daher ist das nicht vergleichbar. Ich habe jetzt auch keine konkreten Zahlen für IOPS oder Durchsatz im Kopf, aber ich kenne Installationen auf denen bis zu 200 VMs im ESX Cluster laufen.


    Wobei bei den VMs alles dabei: DC, Terminalserver, Datenbanken, der ganze Zoo eben.

    Nur hat das Storage auch mehrere Dutzend an Platten und/oder SSDs.


    Ein konkretes Beispiel ist mir in Erinnerung: ein 2 Server über einen preiswerten 10G Switch an ein Storage per iSCSI mit einem Volume aus 3 Raid5 Gruppen mit jeweils 8HDDs.

    Da waren 700-800 MB/s drin, mehr nicht. Es waren durchgängig Jumbo Frames eingestellt.

    Im Echtbetrieb waren dann meist sogar nur um die 500 MB/s zu sehen, da dann die Zugriffsmuster nicht dem Benchmarkmuster entsprachen.

    Insofern halte ich die o.a. Durchsatzzahlen für den Echtbetrieb für nicht unmöglich, aber für zu optimistisch.


    Gruss

  • Na, Autorität für VMs würde ich jetzt nicht sagen, dafür kenne ich dich zu wenig :D Aber ich dachte mir, dass du Ahnung von den großen Kisten hast und daher vielleicht zumindest eine "Einschätzung" abliefern kannst.

    Virtualisiert habe ich mit QNAPs als Storge bisher auch nicht, sondern auch eher auf o.g. Geräten. Dennoch denke ich, kann man dem TE eine halbwegs ordentliche Einschätzung von dem Liefern was möglich ist.