SSD Cache: Lesen-Schreiben-Unterschiede

  • Hallo,

    ich nutze den SSD Cache in meinem NAS. Es ist schon ein deutlicher Unterschied zu merken gegenüber ohne den SSD Cache.


    Da ich aber nur eine SSD in dem NAS habe (keine weitere Bay mehr frei), kann ich den Cache als "nur lesen" nutzen. Gern hätte ich geusst, wie viel perfomanter es wäre, wenn ich diesen auch als "schreiben" nutzen könnte.

    Kann jemand aus Erfahrung zum Perfomance-Vergleich berichten zwischen "nur lesen" und "schreiben" mit SSD-Cache?


    Ich überlege ob es Sinn hat von einer 453A (3xHDD Raid5 + SSD-lesen) auf ein 653B (3xHDD Raid5 + 2xSSD-schreiben) zu wechseln.

  • Mit Schreibcache hast du die maximale Netzwerkleistung auch als Schreibleistung auf dem NAS, kann man machen wenn das RAID nicht so schnell ist oder viele Nutzer auf das NAS zugreifen.


    Wenn du es nur als einzelner Nutzer nutzt ist es zwar ein nettes Future, aber wenn du nicht gerade ein 10GbE Netzwerk hast ist die Neuanschaffung nur für den Cache übertrieben teuer. Des Flaschenhals ist in dem Fall dein Netzwerk.

  • Des Flaschenhals ist in dem Fall dein Netzwerk.


    Naja, das GBit-Netzwerk wird nicht immer voll ausgenutzt.


    Bei einer VM habe ich schon einen Geschwindigkeitsunterschied gemerkt als ich von ohne-Cache auf lesen-Cache umgestiegen bin. Würde ich aber auch schon ein Geschwindigkeitsschub spüren wenn ich von lesen-Cache (1xSSD) auf schreiben-Cache (2xSSD Raid1) umsteige?

  • Da gibt es keine pauschale Antwort, das kommt ganz auf dein Nutzungsverhalten an und vor allem, wo erhoffst du dir Geschwindigkeitsvorteile?


    Mit SSD-Cache ist es immer schneller als wenn die Daten vom RAID kommen(höhere Transferleistung und IOPS), die SSD ist auch schneller als dein Netzwerk (Daher ist dein Netzwerk ggf. der Flaschenhals), wenn du das kaum ausnutzt, ist die Frage ob dir dann der Cache so viel Vorteil bringt, das die Mittel die Kosten überwiegen.


    Für ab und zu mal was aufs NAS kopieren braucht man den Cache nicht unbedingt. VMs kann man auch so auf eine SSD legen, braucht dann auch keinen Cache.


    Kannst du das nicht auch mit 1 SSD einstellen, dass du einen Schreib-/Lesecache nutzen kannst?

  • VMs kann man auch so auf eine SSD legen, braucht dann auch keinen Cache.


    Kannst du das nicht auch mit 1 SSD einstellen, dass du einen Schreib-/Lesecache nutzen kannst?


    Ich habe nur ein 4Bay-NAS: 3xHDD Raid5 und 1xSSD-Cache.


    Probleme:

    - Ich kann entweder die SSD für Cache oder für Volumes nutzen. Beides gleichzeitig (z.B. SSD aufteilen wie Partionen) geht nicht

    - VMs auf eine SSD.....dann habe ich keine Redunanz mehr.

    - Wenn ich die VM auf die SSD lege, habe ich keinen Cache mehr.


    Meine Überlegung:

    Wenn Cache-schreiben mehr Leistung bringt, dann steige ich auf ein 6Bay um.



    Btw: Mir geht es nicht unbedingt nur um die Transferleistung per Netzwerk zum NAS, sondern auch auf die VM-Geschwindigkeit der VMs die auf dem NAS laufen.......die brauchen intern die Geschwindigkeit und nicht die externe Geschwindigkeit.

  • Schreiben denn deine VMs so viele Daten auf die Platte? Die meisten VMs profitieren doch von einer schnelleren Lesegeschwindigkeit, Programme öffnen, usw...., der Schreibcache wird da nur minimal Besserung bringen, ein deutlich schnellerer Prozessor ist da wohl die bessere Investition.


    Ich habe z.B. eine Win10 VM auf einem SSD-Qtier unterstütztem Volume liegen + einen SSD Schreib-/Lesecache. DIe VM läuft soweit ganz gut, es werden aber nur einfache Programme ausgeführt (Buchhaltung), dennoch gibt es leichte Verzögerungen im Vergleich zum PC, ist nur minimal und das war vor der Installation der Cache-SSDs nicht viel anders. Bei einem reinen HDD-Volume mag das anders aussehen, aber wie schon gesagt meist profitieren die Betriebssysteme von der besseren Leseperformance.


    Falls du ein neues NAS kaufst auf jeden Fall an eine USV denken, da die Daten im Schreibcache sonst bei Stromausfall verloren sind.(Wobei eine USV für ein NAS sowieso eine gute Investition ist;))

  • Hi Fischgebrüll,


    ich habe zwar die etwas größere Version deines NAS. Aber die Konfiguration und auch die CPU/RAM-Konstellation ist bei mir ähnlich. Da ich auch nur eine SSD drinnen habe (war ein Überbleibsel und wurde nicht extra gekauft) verwende ich diese auch nur als Read-Cache.

    Sicher kann Schreib-Cache auch nochmal was bringen. Wenn du aber genug RAM in der NAS hast werden viele der Write-Ops ohnehin im RAM-Cache abgehandelt sofern du deine VM im VirtIO der HDDs im Caching-Modus "Write-Back" betreibst. (Aber Vorsicht, Write-Back solltest du nur benutzen, wenn dein NAS entweder USV-Gestützt ist, oder die VMs nicht ultra Wichtig sind. Dateninkonsistenzen bei Stromausfall sind nicht auszuschließen).

    Ansonsten glaube ich nicht, dass der Write-SSDCache viel bringt. Der größte Bottleneck bei den x43er NASen ist und bleibt die CPU. Da hilft die ganze schnelle Storage nicht.


    Mir ist ist übrigens aufgefallen, WIN7 läuft weit schneller als Win10. Win10 treibt im Hintergrund soviel Eigenleben, dass die CPU damit schon fast ständig auf Anschlag läuft.

  • So, habe nun von nur-lesen auf schreiben-cache (Raid1) umgestellt.

    Der rießen Leistungsschub ist es nicht, aber gefühlt ein klein wenig besser. Ob es dem Mehraufwand rechtfertigt kann ich nicht eindeutig beantworten, aber für ein besseres Gefühl reicht es :) . Im Ressourcenmanager bemerke ich aber, mittlerweile mit gefülltem cache, dass die Daten doch mehr von und zu der SSD gehen und die IOP von und zu den HDDs geringer sind und die LEDs von den SSDs öfterer blinken als bei den HDDs.

  • Falls du ein neues NAS kaufst auf jeden Fall an eine USV denken, da die Daten im Schreibcache sonst bei Stromausfall verloren sind.

    Ist das wirklich so? Eine SSD ist doch kein flüchtiger Speicher der den Inhalt bei Stromausfall vergisst.

  • Die Daten kommen per Netzwerk rein, werden kurz im RAM zwischengespeichert, dann schaut der Raid Manager wie er die Daten verteilen muss und schreibt diese auf die HDs.

    Dann nehmen die HDs die Daten entgegen und parkt diese kurz im eigenen RAM.

    Erst wenn die Daten dann optimal sortiert sind für die Beschreibung der NANDs oder Blöcke, werden diese wirklich auch auf den nicht flüchtigen Speicher übertragen.


    Fällt in der Zeit der Strom aus, gehen die Daten im RAM verlogen.

    Sind dabei auch wirkliche Paritätsdaten vom Raid, kann es mit einem nicht mehr lesbaren RAID Array enden.


    Aber das ist ja kein Problem, dafür gibt es ja das Backup und desaster recovery Plan.

  • Aber das ist ja kein Problem, dafür gibt es ja das Backup und desaster recovery Plan.

    Das ist aber halt nur so bei Daten die es schon eine Zeit gibt. Neue Daten sind in keinem Backup.


    Aber das kann SSD und HDD betreffen, oder?

  • Jedes Medium das einen flüchtigen Cache Speicher verwendet.

    Die günstigen SSDs die ohne diesen verkauft werden nutzen den RAM vom Host als Buffer.


    Eine USV fängt schon bei unter 80€ an, das sollte man also einplanen wenn einem die Daten wichtig sind.

    Aber viele Zocken auch und haben Glück.