NAS Sicherung / Replication für Datastore

  • Moin,


    ich setze aktuell eine TS.1273-RP als Datastore für mehrere Proxmox Hypervisor ein. Größe ~7TB. Ich hatte gestern Abend den Gedanken über eine Mögliche Sicherung des Systems. Aktuelle Sicherungen wären lediglich das Raid 10 & redundante PSU. Was wäre jedoch bei einem sonstigen Hardwaredefekt?


    Der Datastore sollte idealerweise immer zur Verfügung stehen.


    Gibt es Möglichkeiten eines Failover-Clusters oder einer Replikation?

    Die Proxmox VMs arbeiten mit virtuellen Festplatten. Wie sieht es hier mit der Replikation der Festplatten aus, wenn die VM läuft? Funktioniert das? Hat hier jemand Erfahrung?

    Was setzt ihr ein, um euer Datastore zu sichern?


    Grüße

  • Hallo TechLineX


    ich kenne mich mit Proxmox nicht aus. Ich bin im VMware Bereich unterwegs. Zunächst aber mal einige grundlegende Sachen:


    Suchst du nach einer Lösung zur Datensicherung oder nach einer HA (Hochverfügbarkeit) Lösung? Das sind zwei paar Stiefel und nicht zu verwechseln (Genauso wie ein RAID keine Datensicherung ist)


    Raid und redundante PSU = HA

    Kopie der Produktivdaten = Datensicherung


    Was willst du erreichen?


    Wenn ich bei Kunden einen VMware Cluster baue sieht das in der Regel so aus, dass ich zwei oder mehr VMware Hosts habe (mit zentralem vCenter Management). Die Hosts sind dann redundant an ein Shared Storage angebunden (iSCSI, SAS, FC, o.ä.) -> Sprich je Server mindestens zwei Uplinks die auf unterschiedlichen SAN-Switchen bzw. Storage Controllern terminieren.


    Im Falle eines Direct attached Storage würde das dann z.B. so aussehen:


    HAdiagram.jpg



    Qnap bietet da soweit ich weiß keine entsprechende Lösung, da die Systeme keine Redundanten "Controller" besitzen. Eine Möglichkeit bei dir um HA zu erreichen wäre z.B. ein zweites NAS auf das du dannd ie VMs replizierst und im Falle eines Storage Fehlers die VMs hochfahren kannst. Es gibt da wohl ein Framework von Proxmox. Hier geht es allerdings um die Replikation auf andere Hosts. Inwieweit da eine Storage Replika möglich ist weiß ich nicht.

    https://pve.proxmox.com/wiki/Storage_Replication



    Zum Thema Datensicherung: Läuft bei mir in der Regel mit Veeam Backup. vom Host auf ein Qnap NAS. Von dort kopiere ich die Backups dann nochmal auf externe Festplatten die außer Haus geschafft werden können.

    Einmal editiert, zuletzt von L0gD4ta ()

  • Interessant. Wieder was gelernt. Preislich haut das Teil aber ganz schön rein. Beim Großhändler ab 11.500€ netto ohne Platten :)

  • Gerade mal die Hardwarespecs durchgelesen. Hammer.

    Und wenn dir 16 Platten nicht reichen, gibt es das passende Erweiterungsgehäuse mit nochmals 16 Einschüben.

    Aber wer so ein Teil benötigt und kauft L0gD4ta macht sich um das Geld für die Platten keinen Kopf :)

  • Das stimmt wohl. Wobei ich mir für 11.500 dann doch lieber ein "richtiges" storage kaufen würde. NetApp oder IBM o.ä

  • Das hängt Stark davon ab, was man bei qnap für Projektpreise bekommt. Ich hab jetzt nur gesehen was das QNAP ohne Platten bei der ALSO Deutschland im Shop kostet.


    Aber kurz zum Vergleich. Ich hatte letztes Jahr für einen Kunden ein Angebot für ein IBM V5010 (gelabelte NetApp) eingeholt. Lenovo bietet praktisch dasselbe Storage als V3700 an. Hier die Vergleichspreise:


    Storage Vergleich.PNG


    Das waren die Projekt Einkaufspreise. Listpreis für das V5010 lag bei 29k. Im Projekt geht das Teil also für knapp 25% vom Listpreis über die Theke.


    Man muss dazu sagen, dass das V5010 bzw. V3700 in der Konfiguration allerdings nur 2x 1GB iSCSI Anbindung gehabt hätten . Gibt da unterschiedliche Ausstattungsvarianten.



    Und wenn dir 16 Platten nicht reichen, gibt es das passende Erweiterungsgehäuse mit nochmals 16 Einschüben.

    Das V3700 kannst du mit insgesamt 9 Expansions erweitern. Sprich du kommst auf entweder 160 3,5" Platten oder 240 2,5" Platten :)

    Einmal editiert, zuletzt von L0gD4ta ()

  • OT:

    Das ist genau der Fehler der immer wieder gemacht wird :D...

    Es wird dann doch immer wieder der Preis herangezogen.

    Man sollte aber mehr auf die Funktionalität achten und da sind die beiden o.a. Firmen meiner Meinung nach QNAP gegenüber meilenweit voraus!

    Das soll jetzt keine Schelte gegen QNAP sein, aber im "richtigen" Geschäftsleben laufen QNAPs und Synlogies mal eben "so als biliger Speicher nebenbei" (O-Ton Kunde).

    Alle wichtigen Daten laufen entweder auf NetApp, IBM, HDS oder Fujitsu und EMC (jetzt Dell).


    Ja, diese Geräte sind preislich in der Regel über den Highend Modellen von QNAP, aber hinsichtlich Stabilität und Service ist das eher ein Klacks.


    Was kostest es, wenn die Daten weg oder nicht zugreifbar sind? Dieser Schaden, der meist nicht beziffert werden kann, wiegt deutlich schwerer als der Mehrpreis bei den Anschaffungskosten.

    Das wissen auch die Admins im Feld, aber das sind in der Regel nicht die Entscheider, sondern irgendein überschlauer Manager, der selten nah an der Technik ist.


    Das erlebe ich nun seit Jahrzehnten! Hochverfügbare Lösungen werden angefragt und wenn das Angebot dann vorliegt wird aus Kostengründen der zweite Controller wieder aus dem System genommen, oder aber bei einer gewünschten Online - Synchronisation mit SSDs auf der Primärseite (weil Performance benötigt wird) wird auf der Sekundärseite mit SAS oder SATA HDDs angefragt, weil deutlich günstiger...8|


    Dumm nur, das der Commit u.U. dann etwas länger dauert weil der Cache gerade voll ist...;).

    Oder aufgrund der Blocksize am Cache vorbei geschrieben wird...


    Abgesehen davon, das im Failoverfall von Performance keine Rede mehr sein kann...


    Als Privat Anwender wären mir diese Geräte natürlich auch zu teuer, aber selbst im SoHo Bereich würde ich mir überlegen ob ich nicht eine etwas teurere, dafür aber zuverlässige Lösung anschaffe oder eben eine kostengünstigere und dann mit dem Risiko leben.


    Was ich nicht beurteilen kann: bietet QNAP für Geschäftskunden einen 5x7 oder 7x24 Support Vertrag an? Wenn nicht, wäre das meiner Meinung nach sowieso ein KO Kritierium für den geschäfltichen Einsatz.


    Auch bei den anderen ist der Service nicht immer Top, kommt eben auch darauf an wo man gerade landet, aber dort weiss ich, kann man zumindest weiter eskalieren wenn es nicht vorangeht.


    Übrigens direkt von der o.a. Seite zitiert:


    "Ein System mit zwei Controllern verliert keine Daten und kann unterbrechungsfreie Dienste mit maximaler Verfügbarkeit bereitstellen."


    Bedaure, aber das ist pures Marketing, es kann ja auch das komplette System offline gehen! Also gehört zu einer HA Lösung auch eine Möglichkeit ein "Site-Desaster" abzufangen, sprich eine (a)synchrone Spiegelung zu einem anderen Standort, und wenn es "nur" ein anderer Brandabschnitt ist.

    Damit verdoppeln wir aber schon mal locker die Kosten für den Storage Bereich. Auch das muss man im Blick haben.


    Natürlich kann man alles relativieren, wenn man mal eben ein paar Stunden oder einen Tag "offline" sein kann, dann kann man natürlich eine andere (preiswertere) Lösung ins Auge fassen, aber das muss man entweder selbst, oder mit Hilfe einen Fachmannes, für sein Geschäftsfeld entscheiden.

    Und zumindest einen Plan B haben wenn es dann doch länger dauert :S.


    Und man könnte noch weitere Punkte anführen, z.B was versteht man unter "unterbrechungsfrei"... auch da gehen die Meinungen auseinander.

    Z.B. die Sache mit dem redundanten Controller:


    Redundanz heisst nicht unterbrechungsfrei!

    Bei redundanten System sind entscheidende Komponenten (z.B. Controller, Netzteile, Interfaces, Platten - das "R" in RAID steht für Redundant ;)) mehrfach - eben redundant - vorhanden so das bei Ausfall einer Komponente auf eine andere umgeschaltet werden kann. Ob dieser Vorgang auch unterbrechungsfrei ist steht auf einem ganz anderen Blatt!


    Demgegenüber stehen sogenannte Fehlertolerante Systeme, die bei Fehlern tatsächlich ohne Unterbrechung weiterarbeiten. Hier arbeiten die betreffenden Komponenten i.d.R. im Parallelbetrieb.


    Die meisten Clustersysteme sind Fehlerredundant, aber nicht Fehlertolerant,

    Fehlertolerante System sind zumeist auch deutlich komplexer, hier müssen z.B. die Speicherbereiche gespiegelt werden (nicht die Platten, der Arbeitsspeicher).

    D.h. hier kommen teilweise auch ganz andere Architekturen zum Einsatz, und das solche Systeme nochmal den Preis nach oben schieben versteht sich von selbst...


    Jetzt muss erst mal die Tastatur wieder abkühlen :beer:.


    Gruss

  • Das V3700 kannst du mit insgesamt 9 Expansions erweitern. Sprich du kommst auf entweder 160 3,5" Platten oder 240 2,5" Platten


    Wahnsinn.


    Es wird dann doch immer wieder der Preis herangezogen.


    So ist es halt leider immer.

    Ich hab es bis jetzt erst einmal bei einer Firma gesehen wenn Geld keine Rolex spielt. War schon cool :)

  • Für mich geht es aktuell eher darum, eine kostengünstige, nächtliche Sicherung vorhalten zu können. Ist es möglich dem NAS eine oder zwei z.B. 10TB Festplatten unterzujubeln, damit das NAS die Daten aus dem Datastore replizieren kann?


    Im schlimmsten Fall würde ich die Platten gerne irgendwoanders anklemmen und könnte sofort auf diese zugreifen. Andernfalls würde ich die Platten in einen Server einbauen und dem NAS diese per NFS zur Verfügung stellen, um Sicherungen fahren zu können.


    Also: erst einmal keine HA-Lösung o.ä.


    Grüße!