Nas-Auswahl als Heim-Server

  • Servus,


    ich habe schon einige Zeit ein altes TS-412+ als Heim-Server im Einsatz. Für den Umzug ins eigene Haus benötigt das dringend ein Upgrade für mehr CPU-Power, RAM, mehr Dienste. Bei der Auswahl hätte ich gern etwas Unterstützung, weil ich a) bei dem Buchstaben- und Zahlensalat der Typbezeichnungen bei QNAP nicht mehr durchblicke und b) etwas technische Spezifikation der Modelle vermisse, um leichter auswählen zu können. Außerdem hätte ich beinahe den Fehler gemacht, mich auf das 451+ einzuschießen und hab jetzt zufällig gelesen, dass das nicht das jüngste ist und es in jüngerer Zukunft keine Updates mehr geben könnte (ist mir beim 412 auch passiert kurz nach Kauf).


    Also meine Anforderungen:

    - zentrale Datenablage über Laufwerksfreigaben

    - zentrale Mediensammlung über Laufwerksfreigaben (Bilder, Musik, Hörbücher, TV-Aufzeichungen)

    - diverse Serverdienste, wie own-/nextcloud, Webserver, blog, Backend für TV-Streaming (TVHedend oder vdr).


    Aus der bisherigen Erfahrung mit owncloud habe ich gelernt, dass es sinnvoll ist, die Anwendungen per virtualisierung vom Nas-System zu trennen, da zumindest beim TS412 eine wichtige Bibliothek des Webservers auf uralter Version hängen geblieben ist und ich deswegen owncloud bei ebenfalls uralter Version belassen muss - ein Unding. Gefragt ist also mindestens die Container-Station. AFAIK gibt es da fertige Container für nextcloud und TVHeadend, was das Leben verinfachen könnte. Reicht das aus, um zum Beispiel im Container eine neuere Version der libxml für den Webserver zu nutzen oder wird da schon echte Virtualisierung benötigt?

    Für das Blog benutze ich WordPress (wofür das TS412 komplett unterdimensioniert ist, wird also noch nicht aktiv betrieben, ist erstmal nur Spielplattform)

    Die abgelegten TV-Aufzeichnungen kommen bislang von einer separaten vdr-Box. Später soll die vom vdr/TVHeadend direkt hier abgelegt werden. Aus Platzgründen wäre es vielleicht hilfreich, die Aufnahmen dann vom nas rekodieren zu lassen.


    Die Medien-Wiedergabe passiert auf Clients mit Kodi. TV-Quelle ist ein SatIP-Router unter dem Dach.


    Achja: das alte NAS wüde ich dann mit abgestrippter Software als reines Backup am gegenüberliegenden Ende des Hauses als Mirror der Daten laufen lassen (entweder der Keller läuft voll oder der Dachstuhl brennt,...;-) ). Hier reicht eine Teilmenge des Datenbestands, auf TV-Aufzeichnungen kann man verzichten.


    Noch eine Frage zum Speicherlayout: bisher betreibe ich ein Raid 5 mit 4 Platten im TS412. Ist es denkbar, ein 6- oder 8-Slot NAS zu verwenden, davon erstmal 4 Slots für RAID 5 zu nutzen und das später per Nachstecken von Platten zu vergrößern?


    Soweit ich gesehen habe, gibt es im SOHO-Bereich kein NAS mit mehr als 8GB RAM. Das erscheint mir etwas knapp. Wie sind dazu die Meinungen?


    Mehr fällt mir momentan nicht ein, zur Not meld ich mich nochmal.

    Schonmal herzlichen Dank im Voraus!


    Viele Grüße,

    Christoph

  • Mir fällt da spontan das TVS-682 ein mit i3 Prozessor und bis zu 64GB Arbeitsspeicher. Alternativ das TVS-882 mit i5.

  • Ist es denkbar, ein 6- oder 8-Slot NAS zu verwenden, davon erstmal 4 Slots für RAID 5 zu nutzen und das später per Nachstecken von Platten zu vergrößern?

    Ja das geht ganz einfach, Disk rein und RAID vergrößern (lassen)

  • Hui, 682 oder 882 sind ja schon ganz schöne Brecher, wenn die unter HighEnd im KMU-Bereich (was auch immer das bedeutet) laufen.

    Erstmal: Danke für den Hinweis, die Modelle hatte ich noch nicht am Schirm!

    Wie ist Eure Einschätzung zum Speicherbedarf? 2-AMP-Anwendungen (cloud, blog), kann da 8GB reichen?

    Käme noch die Multimediadatenbank dazu. Bin ich übervorsichtig, weil ich vom völlig unterdimensionierten ARM-System komme?


    RedDiabolo: Danke für den Hinweis, das macht die Erweiterbarkeit einfach!

  • Wie ist Eure Einschätzung zum Speicherbedarf? 2-AMP-Anwendungen (cloud, blog), kann da 8GB reichen?

    Mit 8GB kann man schon einiges anstellen. Du solltest aber auf jeden Fall SSDs einplanen, damit die Apps / VMs dort laufen. Das bringt vor allem bei VMs und Containern recht viel. Man muss allerdings zwingend das System mit der/den SSDs initialisieren, damit wirklich alle relevanten Apps auch von dort gestartet werden. Ist einem das egal, kann man VMs / Container später auch nachträglich auf ein SSD Volume packen. Ich würde aber empfehlen, ein RAID1 aus 2 SSDs ( oder wenn man mutig ist, nur 1 SSD) und dann Dein RAID5. Wobei ich das immer für oversized halte, lieber mehrmals RAID1. Ist simpler, braucht weniger Rechenleistung aber natürlich mehr Speicher. Bei einem 8 Slot Gerät hättest Du ja da alle Möglichkeiten.

  • Oh. Das kenn ich noch so garnicht, dass ich den Installationsort von Apps angebe. Ist dann ein weiteres Thema zum Einarbeiten.


    Sehe ich das richtig, dass die SSD dann in einen der Slots kommt und als separate Partition eingerichtet wird? Oder wird das anders gehandhabt? Das 682 scheint oben nochmal 2 Einschübe für SSDs zu haben. Oder sind die dafür da? Das 882 hab ich noch nicht so genau angesehen.


    Die SSD für die Apps müsste ja nicht so riesig sein. Liesse sich da ein Backup-Job einrichten und der Inhalt auf das Raid 5 sichern?


    Der Gedankengang beim Raid 5 ist bei mir so:

    ad 1: besseres Verhältnis installierter zu nutzbarem Speicher

    ad 2: ein großer Speicherbatzen. Ich muss mich nicht vorher entscheiden, wie viel genau ich jetzt für Multimedia und Daten verwenden will sondern der komplette Speicher steht für alles zur Verfügung. Geht mir bei Daten der Platz aus, lösche ich halt einen Film, den ich dann eh schon 2 Jahre nicht gekuckt habe.


    Gibts bis 8GB dann noch kleinere - sprich günstigere - Alternativen? Wie sieht es mit dem 451+ aus bzw. was wäre die aktuellere Alternative dazu?

  • Sehe ich das richtig, dass die SSD dann in einen der Slots kommt und als separate Partition eingerichtet wird?

    Also mittlerweile kann man Apps zwischen Volumes verschieben. Aber nicht alle. Das erste Volume, welches eingerichtet wird ist immer das Systemvolume. Deswegen ist es günstig, die SSDs zuerst einzubauen wenn man profitieren möchte. Das booten ändert sich nicht so großartig, weil das meiste aus dem internen Flash geladen wird. Die SSD wird also ganz normal als Statisches, Thick, Thin oder was es sonst noch gibt Volume eingerichtet. Ich würde wohl ein statisches nehmen. Und zur Sicherheit würde ich wohl dann doch RAID1 nehmen, weil ein kaputtes Systemvolume vmtl. schon mehr schmerzt als reine "Datenvolumes".


    Was RAID5 betrifft ist das sicherlich effizienter vom Speicherbedarf. Aber halt auch etwas aufwendiger und die Rebuild Phase im Fehlerfall scheint mir generell heikler von der Belastung der Platten her zu sein. Die Anpassung der Volumegröße kann man auch mit Thin oder Thickvolumes rel. leicht managen. Die kann man zumindest auch nachträglich vergrößern, wenn man später noch Platten hinzufügt.