TS-231P als NAS2NAS Backup Ziel mit LACP

  • Hallo Zusammen,


    ich besitze aktuell ein 853a mit mittlerweile erheblichen Datenmengen (größer 16TB). Ein Backup auf externe USB3 Festplatten ist nur noch umständlich möglich. Ich wollte mir nun gerne ein zweites günstiges Qnap NAS als Backupziel besorgen und hatte an ein TS-231P gedacht.


    Ich würde die beiden Systeme (die physisch übereinander stehen werden) gerne mit je zwei Netzwerkports per LACP zusammenhängen um bei mehreren Backupjobs von den erhöhten Netzwerkbandbreiten profitieren zu können. Beim 853a könnte ich dann einen dritten Port (vier sind verfügbar) verwenden der dann für die Administration und den Clientzugriff zuständig ist. Für das 231P bräuchte ich nur administrativen Zugriff, da ja als reine Backupmaschine gedacht. Problem ist, dass nur zwei physische Ports zur Verfügung stehen. Ich dachte mir ich könnte dafür einfach einen WLAN STick verwenden, performant muss das ja nicht wirklich sein. Die Ports über eine Switch zusammenführen wollte ich mir sparen, da LACP auf den üblichen (und damit bezahlbaren) Homeswitches entweder nicht verfügbar oder nicht besonders performant ist.


    Hat jemand von Euch so ein Konstrukt schon mal gesehen? Ist es überhaupt möglich alle physischen Netzwerkports eines QNAP NAS zu nutzen und zusätzlich noch einen WLAN Stick?


    Bin für jede Idee dankbar!

  • Nö, sowas habe ich noch nicht gesehen,

    Portbündelung mache ich über den Switch. Das funktioniert aber auch nur wenn jeweils mehrere IP-Adressen auf den gebündelten Port zugreifen.


    Nur NAS to NAS wir niemals beide Ports ausnutzen, da kommst du eher in das "spanning tree" Problem der Netzwerktechnik.

  • ICh hab mir auch ein 413P2 gekauft weil es die billigste Lösung ist.

    Portbündelung werde ich auch nutzen - ABER - dadurch wirst Du KEINE 2GBit bekommen - sondern nur 2x 1GBit.
    Der Vorteil ist nur, dass der 1 "User" - also das NAS das den Backupjob macht - die eine Leitung belegt - und wenn Du dann was anderes machst - als weiterer User, dies über die 2 Leitung passiert. Dadurch nimmt der 2User dem 1 keine Bandbreite weg. Es sollte also performanter sein - ich werd mein System aber erst kommende Woche umbauen - ob ich danach was spüre werde ich posten.

  • könnte man eine PortBINDUNG auf einen definierten Backup- oder Syncjob z.B. in Hybrid Backup Sync einstellen? Und dann zwei Jobs über getrennte Ports laufen lassen?


    Mein HBS nutzt NAS to NAS andere getrennte IP-Adressen als das restliche NAS und das restliche Netz, damit läuft die Sicherung per Direktverbindung am Router vorbei.


    Oder ein weiteres Backup-Programm installieren, das man entsprechend auf eine Portbindung einstellen kann, um so den Traffic zu steuern?


    Die Idee wäre, durch das dezidierte festlegen der Ports mittels Portbindung die jeweils maximale Geschwindigkeit zu erreichen, die ein Port liefern kann

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  • Danke für Eure Antworten. LACP funktioniert Session basiert, also müssten bei Einrichtung von 2 Backupjobs zwei Karten genutzt werden, somit eine theoretische Verdoppelung der Bandbreite.


    WLAN als Adminzugang zum Netz hat noch keiner verwendet?

  • Eine LACP Session ist eine Verbindung auf Layer 2. D.h. alles was zwischen zwei MAC Adressen ablaeuft, geht immer ueber einen einzelnen Port.

  • Portbindung? Weiß grad nicht, was Du konkret meinst.

    Die MAC-Adresse wird bei Portbündelung von beiden Netzwerkkarten zu einer verschmolzen, damit das Gerät für andere Hosts nur als ein Gerät erscheint.

    LACP sucht sich dann bei der Kommunikation zwischen zwei Hosts einen physikalischen Netzwerkport aus.

    Datentransfers über Samba, ftp usw. finden ja in höeren OSI-Layern - für LACP macht das keinen Unterschied, es erkennt das nur als eine "Session".

    Man kann das Problem alelrdings ein wenig umschiffen, in dem man den Netzwerkkarten ohne Bündelung indivduelle IP-Adressen in unterschiedlichen Subnetzen vergibt. Auf der anderen Seite macht man dann das gleiche udn erstellt zwei Backup-Job. Ein Job läuft über die erste IP, die andere über die andere. Ob die Leistung der TS-231P bei zwei gleichzeitigen Jobs reicht, würde sich zeigen. Interessant wäre es jedenfalls.

    Mit dem Konstrukt muss man dann auch nicht rummurksen mit dem- WLAN-Adapter, denn eine Netzwerkkarte kann ja durchaus im Standard-Subnetz liegen.

  • Nee, die Dienstebindung würde bei einem gebündelten Interface ja auch nur auf dieses Zeigen. Und Dienste sind ja auch wieder oberhalb von Schicht 2 :)

  • ich hab Hybrid Backup Sync auf je einen Ethernetport festgenagelt auf je einem meiner NASse. Die beiden Ports haben je eine IP, die im internen Netz nicht vorkommen und aus einem anderen Bereich kommen.


    Damit kann ich direkt zwischen den beiden NASsen sichern, und die beiden Ports arbeiten ungestört im Netz. Da nichts über den Router geht, ist das schnell und stört das Festnetz nicht.

  • sawachika und Doc HT: Danke, ganz ähnliche Gedanken hatte ich auch schon. Ich gebe Euch recht, für die Erreichung meines Ziels brauchts eigentlich kein LACP wenn sich das über Hybrid Backup so konfigurieren lässt. Einzig die WLAN Geschichte bleibt mir erhalten wenn ich die Backup Kommunikation vom restlichen Traffic entkoppeln will. Außerdem hätte ich noch nicht mal genügend Switch Ports an der Stelle wo die NASsen stehen (nutze dort ein ORBI WLAN Mesh Netz - übrigens sehr empfehlenswert :-)).


    Link Aggregation zwischen zwei Devices ohne Switch hat mich als Idee trotzdem nicht ganz losgelassen. Habe noch mal weiter geforscht. Also prinzipiell geht das, zumindest wird das von manchen im Netz behauptet. Nun sieht es so aus als ob unter QTS 4.3.4 diese Direktverbindung zwischen zwei QNAP Büchsen zwar unterstützt wird, aber nur als Balance-rr (Round Robin), was noch nicht das Problem wäre. Es ist aber ein Feature das nur für VJBOD freigegeben ist. Vielleicht ja was was in einer späteren Firmware noch kommt.


    Ich danke Euch für Eure Ideen!