Verwaltung bzw. Erweiterung der Kapazität

  • Hallo Zusammen,


    ich bin absoluter Neuling, was NAS Systeme und Einrichtungen angeht, aber das hört ihr hier bestimmt nicht zum ersten Mal.
    Ich habe mich hier im Forum weitestgehend durchforstet und bin auch für meine anfänglichen Probleme fündig geworden.


    Jetzt zu meinem Anliegen, was wahrscheinlich für die Erfahrenen ein Leichtes sein wird, es zu lösen:
    Ich habe mir ein QNAP TS-431P mit 2 WD Red 8 TB Festplatten gekauft, das ich später noch mit 2 weiteren 8 TB festplatten erweitern möchte.
    Ich habe, sowie hier im Forum auch beschrieben wurde, die erste Festplatte als Einzellaufwerk und Thin-Volume initialisiert und es hat alles super geklappt, so dass unter "Storage Snapshots" unter speicherpool1 (Kapazität 7.27 TB) beim DataVol1(System) 7.06 TB bereitstehen.
    Jetzt habe ich die 2. WD Red 8 TB in das NAS eingeschoben und nachdem es erkannt wurde, habe ich über "Erstellen - Neues Volumen" die zweite Festplatte als Thin-Volumen eingerichtet.
    Nun zeigt er mir bei DataVol2 Thin-Volume 6.60 TB an.
    1. Warum wird im speicherpool1 nicht die gesamte Kapazität angezeigt und
    2. Wie kann ich DataVol2 auf 7,27 TB erweitern.


    Ich füge noch 3 Screenshot zum besseren Überblick bei.


    Assistent für Volumen-Größenänderung.JPGDataVol2 Verwalung.JPGSpeicher&Snapshots.JPG



    Übrigens möchte ich kein Raid und auch kein JBOD einrichten, sondern nur die Festplatten als Einzellaufwerke nutzen.



    Es würde mich sehr freuen, wenn jemand mir bei meinem Problemchen helfen könnte.
    Dankeschön im Voraus und hoffe auf baldigen Rat


    Grüße
    merg

  • Du hast zwei Volumes auf der gleichen Platte (Speicherpool 1) angelegt. Du musst deine zweite Platte als Speicherpool 2 einrichten und darauf dann dein DataVol2 anlegen.
    Da Du dich klar gegen Raid entscheiden hast, frage ich auch nicht nach, warum Du ausgerechnet Thin Volumes auf deinen Einzel-Disks nutzt. ;)

  • Hi,
    danke für deine schnelle Antwort.
    Übrigens benutze ich Thin-Volume, weil ich gelesen habe, dass sie die flexibelste ist, bezüglich der Erweiterung meines NAS mit weiteren Festplatten.
    Aber du merkst höchstwahrscheinlich, dass ich nicht so viel Ahnung habe und auf jeden Fall auf jeden Rat und auf jede Empfehlung angewiesen bin und mich auch sehr darüber freuen würde.
    Was wäre denn die Alternative und was für Vorteile hätte sie?


    Danke noch einmal und schöne Grüße

  • Ja Thin Volumes sind super flexibel. Aber die Flexibilität wirst du mit deiner 431P im Einzelplattenbetrieb, nie sinnvoll nutzen.
    Prinzipiell sind Thin Volumes nichts anderes, als Thick Volumes - nur bei Thick Volumes hindert dich das System aktiv daran, für Volumes mehr Platz einzuplanen, als deine physikalisch Platten hergeben.
    Wäre dein erstes Volume ein Thick Volume gewesen, hättest Du das zweite Volume auf der gleichen Festplatte erst gar nicht anlegen können. :)

  • Verstehe - die Flexibilität wurde mein Verhängnis.
    Aber ansonsten ist es doch für mein System nicht nachteilhaft Thin Volume zu benutzen, oder?
    Ich habe nur gelesen, dass es dann etwas langsamer wäre aber bei so einem Anfänger wie mir, der das NAS nur als Medienspeicher für private Zwecke nutzt, fällt das glaube ich nicht so ins Gewicht.


    Ich danke dir und wünsche eine angenehme Nachtruhe aber wenn du noch Tipps für mich hast und Zeit und Lust hast, die mir mitzuteilen, wäre ich sehr dankbar. :)

  • Thin Volumes sind anfäliger für Fragementierung. Das macht sie mit der Zeit langsamer im Datenzugriff.
    Ausgleichen lässt sich das ein bisschen durch die NAS mit mehr RAM und CPU-Power - zwei Dinge, die deine Qnap definitv nicht im Überfluss mitbringt.
    Ich würde wirklich mit Thick Volumes starten - diese kann man, sollte man es wirklich benötigen, später über die Admin-Oberfläche in Thin Volumes konvertieren.
    Thin Volumes kann man jedoch nicht in Thick Volumes konvertieren - an dieser Stelle sind die ThickVolumes sogar ein bisschen flexibler ;)


    Hattest Du dir eigentlich Gedanken über eine Backup-Strategie für die Daten, die Du auf der Qnap lagerst, gemacht (Falls die Daten Backup-würdig sind)?

  • Übrigens wie müsste ich jetzt vorgehen, das ganze System noch einmal als Thick einzurichten?


    Würde es gehen, dass ich erstmal das Nas runterfahre und dann die Platten rausnehme und einfach die zweite, wo nicht das System drauf ist, in den ersten Slot einschiebe und das ganze noch einmal neu initialisiere?


    Dann würde ich es vielleicht als Anfänger hinbekommen.


    Hallo noch einmal,


    ich habe, so wie du mir erklärt hattest, einen neuen speicherpool 2 erstellt.
    Aber jetzt habe ich wieder nur 6.68 TB zur Verfügung.
    Könntest du mir erklären, wie ich auf das Maximum der Nutzbaren Kapazität komme.
    Da steht bei "DataVol2 Verwaltung" - Zugewiesen: 6.3%(429,62 GB), wofür ist das?


    Übersicht 1.JPGÜbersicht 2.JPGÜbersicht 3.JPG



    Danke schon mal im Voraus und schöne Grüße


    Meine Backup-Strategie ist ziemlich simpel, weil ich alle Daten schon auf externen Festplatten habe.
    Ich wollte einfach meine ganzen Daten, die ich auf zig Festplatten habe, auf das Nas übertragen, und so bequem bei Gebrauch zu Hause z.B. mit meinem Mediaplayer darauf zugreifen und abspielen. Es handelt sich überwiegend um ein Filmarchiv.

  • Kannst Du mal bitte einen Screenshot von den Eigenschaften des Speicherpool 2 posten?
    Kannst Du auch das DataVol2 nochmal löschen und mal zum Vergleich als Thick Volume anlegen? Bitte mache auch einen Screenshot von dein Einstellungen, die du dem Assistent beim Erstellen mitgibst.


    Bitte tausche nicht die Platten untereinander aus, das kreiert meist mehr Probleme, als es löst.
    Du kannst das System Volume im laufenden Betrieb auch löschen undals Thick Volume wieder neu anlegen. Achtung - alle Daten aus deinen Freigabeordnern werden dabei ebenfalls gelöscht, bitte vorher sichern.

  • Wo finde ich die Eigenschaften des Speicherpool 2?
    Meinst du bei Übersicht - Speicher und dann Datenträgerstatus?

  • Ist das Volume denn dann jetzt 7.13TB groß?
    Habe gesehen, dass Du auch an der Bytes-per Inode Einstellung gedreht hast. Standard scheint nicht so dein Ding zu sein ;)

  • Er ist noch am optimieren aber zeigt wieder 6.68 Tb an.
    Und bei der Bytes-per Inode Einstellung habe ich gedacht, dass es gut wäre, wenn ich kleinere Dateien draufmache oder liege ich da falsch?


    Neues Thick Volumen_1.JPGNeues Thick Volumen_2.JPG


    Hoffe dass, wenn er fertig mit optimieren ist, die 7,13 Tb zur Verfügung stehen.


    Er ist jetzt fertig mit dem Optimieren und leider sind immer noch 6.68 Tb zu sehen.
    Und wenn ich auf den Button "Volume expandieren" drücke, kommt die Meldung, dass der Speicherpool voll ist und ...


    Nach Optimierung_1.JPGNach Optimierung_2.JPG


    Ich habe echt keine Ahnung, ich hoffe du kannst mir helfen. ?(

  • Anbei ein Screenshot mit 5 Volumes - bei jedem Volume habe ich einen anderen Wert für Bytes pro Inode vergeben.
    Vieleicht erschließt sich Dir ja ein möglicher Platzschwund - wenn man ein Inhaltsverzeichnis für über 1 Millarde Dateien vorbereitet, braucht das eben auch ein wenig Platz ;)
    Ich vermute, du hast bei deinem ersten Volume versehentlich den Standardwert nicht verändert, deswegen ist das erste Volume so groß.



    bytes_per_inodes_platzverbrauch.png

  • Das kann sein. Dann lasse ich die Bytes pro Inode beim nächsten Versuch beim Standartwert und es klappt hoffentlich.
    Könntest du mir bitte noch beschreiben, wie ich das System Volume im laufenden Betrieb löschen und als Thick Volume wieder neu anlegen kann.
    Natürlich, wenn du Zeit hast und bitte "babysteps", damit ich Anfänger das auch hin bekomme. :handbuch:
    Das wär echt super :)

  • Da du Volumes löschen und neu anlegen kannst, solltest du eigentlich alles an Handwerkszeug dabei haben. Lösche einfach das Volume im StoragePool 1. Da sollte es dann eine zusätzliche Warnung geben, dass die Standardfreigaben auch gelöscht werden. Solltest Du irgendwelche Apps installiert haben, gehen deren Daten auch flöten, (wie alles, was auf dem Volume drauf ist -> Backup!). Anschließend legst Du einfach wieder ein Volume auf dem Storage Pool1 an.
    Das sollte es dann auch eigentlich gewesen sein. Mach einfach Screenshots, wenn's irgendwo hängt.

  • Hört sich einfach und logisch an. Ich war mir nicht sicher wegen DataVol1 (System), weil ich dachte, dass dort das System drauf ist und wenn es gelöscht wird, alles nicht mehr funktioniert - mangelndes Wissen meinerseits.
    Könntest du mir noch einmal eine Empfehlung bezüglich den Bytes pro Inode geben.
    Ich habe jetzt, wie du empfohlen hattest, anstatt 4K die 16k genommen und jetzt stehen 7.02 TB zur Verfügung.
    Was ist, wenn ich 64k nehme und was bedeuten 119M bzgl. der maximalen Anzahl an Ordnern/Dateien?
    Ich hatte schon erwähnt, dass ich hauptsächlich Filme darauf speichern wollte (ca. 3500 und mehr), die eine Größe zwischen 3 GB und 12 GB haben.
    Jeder Film hat seinen eigenen Ordner, in dem jeweils ein Cover (ca.150 KB) und auch kleinere Dateien für Untertitel sich befinden.
    Könnte ich 64 K nehmen, wodurch ich wahrscheinlich die volle Kapaziät von 7,17 TB zur Verfügung hätte?


    Übrigens kann ich mich nicht oft genug dafür Bedanken, dass du mir unter die Arme greifst. Echt super von dir.
    Danke :)

  • Ja, manchmal ist es einfach und logisch ;)
    Und genauso ist es mit der Anzahl der Dateien und Ordner. Du musst dich entscheiden, ob Du eher sehr viele kleine Dateien haben wirst oder eher wenige große.
    Die mögliche Anzahl hängt direkt von der Brutto-Volumenkapazität und der "Bytes pro Inode" ab.
    Wenn Du das Dateisystem auf sehr viele kleine Dateien vorbereitest, dann wird das interne Inhaltsverzeichnis entsprechend groß, wie du gemerkt hast ;)


    In deinem Fall sind 119 Millionen Dateien noch eine ganze Menge Dateien. Übliche Mediatheken, die ich bsiher zu Gesicht bekommen habe, die in einem RAID-Verbund 20 TB und mehr hatten, waren selten wesentlich überhalb der 200.000 Marke. Du kannst ja einfach mal die Dateien und Ordner überschlagen, indem Du dir von deinen bisherigen Datenplatten einfach mal die Gesamtzahl der Dateien und Ordner anzeigen lässt. Vermutlich wirst Du auch dann feststellen, dass da noch genug Luft ist.

  • Hi,
    hast mir schon wieder geholfen. Ich habe es mir schon gedacht gehabt, dass bei "119M" das M für Million steht aber ich habe bei meiner google-Suche nichts konkretes gefunden und Million schien mir unwahrscheinlich hoch.
    Jetzt sag bloß, dass bei 4K und 1B das B für Billion steht.
    Okay, dann werde ich demnächst alles noch einmal neu aufsetzen mit 64K.
    Falls ich wieder Probleme haben sollte, melde ich mich.


    Ich danke die nochmals für deine Hilfe. :):qclub:


    Hi,
    ich habe jetzt beide Festplatten mit Thick-Volume und 64K eingerichtet und es sieht alles gut aus bis auf eine Sache, die ich nicht verstehe.
    Vielleicht oder sogar ganz bestimmt kannst du mir das erklären.
    DataVol1 (System) hat 7.15 TB und DataVol2 hat 7.10 TB.
    Wieso hat DataVol2 weniger und
    warum kommt die Meldung, wenn ich bei DataVol2 Verwaltung auf den Button "Volume expandieren" drücke die Meldung: "Der Speicherpool ist voll. Sie müssen die Poolkapazität erweitern oder Speicherplatz freigeben."?


    Speicherpool1.JPGSpeicherpool2.JPGVolume expandieren.JPG


    Danke schon mal im Voraus. :)

  • Hallo,


    das B steht für das englische Billion, also Millarde - Qnap übersetzt hier leider nicht durchgehend.


    Technisch werden deine Platten partitioniert und über diese Partitionen werden Raid1-Verbünde gelegt. In diesen Verbünden wird das Betriebssystem und dessen Konfiguration abgelegt - so ist sichergestellt, dass das Betriebssystem noch funktionsfähig ist, solange eine Platte im Gerät noch funktioniert. Das ist auch der Grund, warum du das Daten-Volume löschen kannst, das als "System" markiert ist. Dort sind lediglich die Standardfreigaben abgelegt, das eigentliche Betriebssystem aber liegt potentiell auf allen in der Qnap eingerichteten Festplatten.
    Durch bestimmte Faktoren kann es wohl dazu kommen, dass die Speicherpoolkapazität von identischen Platten leicht abweicht.
    Per ssh kann man das zwar immer nachvollziehen, dass da dann irgendwas ein wenig anders lief, die Gründe habe ich jedoch nie erörtert, da ich den Betrieb als Einzellaufwerk ohnehin nirgends dauerhaft produktiv einrichte, daher war es mir bisher auch immer egal ;)
    Die Abweichung von 0,05TB empfinde ich auch nicht schmerzhaft - man verliert durch die Thick/Thin Volume Architekur zumeist schon mehr Speicherplatz.