Flac-Files; Audioausgabemöglichkeiten

  • Bitperfekt heißt eigentlich nur, dass der Player sich die Audiodaten genau anschaut und bit für bit als exakte Kopie weiterreicht. Das klingt banal und man könnte meinen, dass das usus wäre - ist es aber nicht. Viele Player hübschen die Audiodaten beim Abspielen bereits auf, verändern sie also. Du hörst dann eine Interpretation des Audiofiles. Ich möchte das aber nicht und wähle also lieber einen Player, der die Daten so weitergibt, wie sie geschrieben wurden.

  • Das weiß ich nicht, aber solange ein Playeranbieter nicht schreibt, dass er bitperfekt abspielt, macht der Player das wahrscheinlich auch nicht. Bei Plex habe ich weder nachgeschaut noch nachgefragt. Ich hatte den mal eine ganze Weile auf dem Mac benutzt, aber bin kein großer Freund der GUI und der Sortiermöglichkeiten. Das war von daher gar keine Option. Womöglich habe ich da wohl doch eine Alternative übersehen? Schau' ich mir dann noch mal genauer an. Noch bin ich ja in der 14tägigen Testphase des Roonplayers...
    Das muss ja außerdem nichts schlechtes sein, wenn das nicht bitperfekt ist - ist halt Geschmackssache.


    Ich überlege ja auch die ganze Zeit, ob ich's mit meinem "Wahn" nicht irgendwie übertreibe. Aber dann denke ich mir: Mein Hobby will ich auch ausleben. :D


    Das Kuriose bei dem ganzen Digitalmusikkram ist ja auch, dass man sich so an das - genaugenommen schlechte, weil fehlerbehaftete - analoge Musikhören gewöhnt hat (inklusive dem entsprechenden Mastering dafür) - dass Digital-Analogwandler als besonders gelungen gelten, wenn sie die Musik zwar fein Auffächern, der aber dann doch einen Hauch Interferrenzen mitgeben. Das klingt dann "musikalisch".

  • Ich hab' jetzt mal bei Plex geschaut. Es gibt da offensichtlich eine Einstellung, die sich "Pass through" nennt und die die Daten unaufgearbeitet durchschleifen: https://support.plex.tv/articl…-guide-plex-media-player/


    Beim Durchlesen des Artikels ist mir allerdings aufgefallen, dass der etwas älter ist. Zum einen haben Macs meines Wissens schon länger kein S/PDIF-Ausgang mehr, zum anderen fehlt das spannende Audioformat DSD. Letzteres wäre für mich auf jedenfall ein Kriterium, das gegen Plex bei mir spricht.


    Und noch ein Artikel bei Plex, der sich zu bit perfektem Abspiel äußert: https://support.plex.tv/articl…8-advanced-configuration/

  • Hatte ich ausprobiert. Zum einen fehlen mir da ein, zwei Einstellmöglichkeiten, hauptsächlich aber habe ich keinen passenden Player gefunden (Stciwort: USB-Audio).

  • Darf man fragen, welcher Art Musik derartige Aufmerksamkeit zukommt?

  • Darf man fragen, welcher Art Musik derartige Aufmerksamkeit zukommt?

    Ich bin ja nun schon etwas älter und höre gerne gute Aufnahmen der Rock-Musik der 1970er, mit der ich groß geworden bin. Da gibt es im Bereich des Prog-Rocks so einiges, das mit Aufwand abgemischt wurde und von gutem Equipment lebt. Das geht mit der Rockmusik dann weiter. Die Independent-Sachen, die ich auch liebe, brauchen den Aufwand meist nicht, aber auch da gibt es Ausnahmen. Früher kein Jazz-Freund, entdecke ich das jetzt "im Alter" und freue ich da regelmäßig auf Entdeckungen. Bei Klassik aber passe ich (wenn ich sowas wie Opern hören will greife ich zu den frühen Genesis), habe aber ein Faible für Moderne Klassik, wie Schnittke, Ligeti, Pärt, Nono, etc. Sowas findet sich auch in der Indie-Ecke wieder: Nurse With Wound z. B. höre ich gerne und die experimentelleren Arbeiten von Sonic Youth schätze ich da auch.


    Ich höre keine Musik-Streaming-Anbieter, hin und wieder Radio. Playlists habe ich einige, aber eigentlich höre ich lieber ganze Alben - auch mit schlechten Titeln.

  • Hallo Grundguetiger, hallo Qnap-Gemeinde


    habe den ganzen Thread mal verfolgt weil ich auch auf guten Audioklang stehe. Aber irgendwie habe ich bei den ganzen Post den Faden verloren.


    Ich besitze einen Pioneer SC-LX89 mit einem USB DAC Eingang. Nun möchte ich auch über USB vom NAS (TS-453A) oder (TVS-882) ein Kabel legen und den Audiodecoder im AV-Receiver zum encodieren nutzen. Was muß ich nun am NAS einstellen um den Ton über USB zum Verstärker zu bekommen? Der Player muß dann wohl auf dem NAS sein.


    Beste Grüße Rainer :qclub:

  • Ich besitze einen Pioneer SC-LX89 mit einem USB DAC Eingang. Nun möchte ich auch über USB vom NAS (TS-453A) oder (TVS-882) ein Kabel legen und den Audiodecoder im AV-Receiver zum encodieren nutzen. Was muß ich nun am NAS einstellen um den Ton über USB zum Verstärker zu bekommen? Der Player muß dann wohl auf dem NAS sein.
    Beste Grüße Rainer :qclub:


    Das Verkabeln ist die leichte Sache: USB-Kabel vom NAS zum DAC: fertig. Das funktioniert nur mit dem Anschluss an der Rückseite deines Pioneers, der Anschluss an der Front ist nur für iPods und USB-Sticks, etc.. Am NAS selbst musst du nix hardwaremäßig einstellen. In der Bedienungsanleitung des Pioneers steht auch, dass die LAN-Schnittstelle des Pioneers das Abspielen von Audiodaten unterstützt: das kannst du als Alternative auch mal ausprobieren. Und: der Pioneer funktioniert nur über einen direkten Anschluss NAS-Pioneer, also kein HUB verwenden! (Wo ich mir gerade die Bedienungsanleitung so durchschaue: schönes Gerät!)


    Allerdings brauchst du jetzt eine Server-Software, die die Musik auf dem NAS verwaltet und für den DAC bereitstellt bzw in Verbindung mit einer Player-Software dann auch dahin streamt und abspielt. Die DACs kommunizieren von sich aus bereits mit dem NAS über das USB-Audio-Protokoll, daher brauchst du mindestens USB 2.0 (wenn ich das mal richtig verstanden habe). Auch wichtig: Mit dem Pioneer selbst kannst du da ja nichts steuern, der wandelt nur die digitalen in die analogen Daten um.


    Testen kannst du das jetzt erst mal mit der QNAP-eigenen "Musik Station": Pioneer muss laufen, evtl. muss da auch der USB-DAC-Eingang ausgewählt sein. Öffne dann mal die Musik Station und klicke oben rechts auf den blau-violetten Kreis "Mehrzonen-Steuerung und Streaming" Dann teilt sich das Fenster und es werden alle Anschlüsse des NAS aufgelistet. Bei mir stehen da der Klinkenausgang, die HDMI-Ports und eben auch der eine USB-Ausgang, wo der DAC angeschlossen ist. Da steht dann auch der Name meines DAC (siehe Bild). Da sollte dann auch der Pioneer erscheinen. Wenn der DAC hier nicht erscheint, dann versuch' mal einen NAS-Neustart. Womöglich funktioniert das aber auch, wenn der DAC hier nicht erscheint - da habe ich wenig Erfahrung. Wenn er erscheint, ist das aber schon mal gut. Wenn dir die Funktonalität der Musik Station reicht, dann bist du quasi schon fertig. Zum Ansteuern deiner Musik startest du entweder auf dem Computer oder deinem Tablett und/oder Smartphone die Musik-Station-App und kannst loslegen nachdem du den DAC als Abspielzone ausgewählt hast.


    Ich finde die Musik Station aber gruselig und von daher geht das dann weiter:


    Dann brauchst du also zwei Software-Apps: Eine, die die Musik auf dem NAS bereitstellt (Server) und eine, die die von der Server-App gelieferten Daten anzeigt (Titel, Alben, Cover...) und auch das Abspielen regelt. Scroll mal im Thread rum, da werden einige Apps als Musikserver-Apps genannt. Manche sind kostenpflichtig, können aber ausprobiert werden. Die musst du installieren. Denen muss man sagen, wo die Musik liegt, wie sie mit der Musik umgehen sollen, etc. Dann brauchst du nur noch auf deinem PC, Tablett und/oder Smartphone eine App, die mit der Server-App kommunizieren kann und dann kann das losgehen. Da die Kommunikation über den upnp- und/oder DLNA-Standard geht, müsste das so ziemlich jede Player-Software hinkriegen. Jetzt sollte das eigentlich funktionieren.


    Bei mir ist übrigens beides aus einer Hand: Roon. Weil ich neu auf dem Gebiet Musikabspiel über NAS war/bin, habe ich mir für ein Jahr lang deren sündhaftteure Musikabspiellösung geleistet. Das funktioniert out of the box und wenn du den Thread gelesen hast, dann weißt du, dass ich da etwas "eigen" bin und mir Musik gerne so gut und unverfälscht als möglich anhöre. Das ist dann etwas teurer.


    Alternative: Wie ich gerade lese, gibt es laut Pioneer-Handbuch die "Wiedergabe mit NETWORK-Merkmalen" (S. 79) über die LAN-Schnittstelle. Vielleicht ist das komfortabler, als die Verbindung über USB, weil Pioneer das anders unterstützt. Wenn beide Geräte in der Nähe stehen, versuch' das mal und es könnte dir die Einrichtung eines Musik-Servers über eine App sparen. Es sollte aber auch sonst genauso funktionieren wie mit der USB-Schnittstelle.


    Viel Erfolg!

  • Hallo Grundgütiger,


    Vielen lieben Dank für deine ganze Mühe die du dir gemacht hast.


    Da ich auch sehr sehr viel Wert auf unverfälschte Musik lege habe ich mir diesen nicht gerade billigen Pioneer mit class C Endstufen (vorher hatte ich einen DENON und davor eine Rotel Kombination und NAD Kombination) gekauft. Sehr gute Lautsprecherkabel und Lautsprecher sind natürlich auch zwingend notwendig sonst kann man sich den Receiver sparen.


    Das streamen über LAN funktioniert, was ich schon ausprobiert hatte, weiß aber nicht wer da den Ton aufbereitet. Über USB DAC encodiert der Pioneer was wahrscheinlich noch besser klingen dürfte, wenn man überhaupt noch einen Unterschied hört. Wir werden ja nicht jünger.


    Das mit dem USB probiere ich auf alle aus. Danke für deine super Anleitung.


    Bin heute schon durch die ganze Republik von Arbeit Heim, deshalb werde ich es morgen mal in Angriff nehmen oder vielleicht noch heute………naja mal sehen.


    Gruß Rainer. :qclub:


    Und DANKE nochmals :)

  • Das mit der Mühe: Gerne! habe gerade keinen Job und etwas Zeit, mich anderem zu widmen und gerne besonders dem Musikhören. Da ich aber auch relativ neu im QNAP-NAS-Besitz bin, habe ich damit auch nicht so die große Erfahrung. Von daher wäre es umso schöner, auch mal geholfen zu haben.


    Ich denke übrigens, dass dein Pioneer auch über LAN seinen DAC nutzt - das wäre sonst ja sehr seltsam.


    Da ich nur stereo in einem Raum höre, habe ich auf einen Verstärker verzichtet. Bei mir werkeln zwei überholte BM6-Aktivlautsprecher. Die werden symmetrisch von meinem DAC bedient. :)