Erfahrung mit kompletter Server-Struktur mit QNAP

  • Es kommt wirklich darauf an, ob man hauptsächlich Festplattenplatz benötigt oder Rechenpower und RAM. Aber was wenn man so in der Mitte liegt? Vielleicht ein Mischsystem, QNAPs für Fileserver und Backup, klassischer Server für den Rest.

  • Wenn sich QNAP die größeren Modelle nicht so fürstlich bezahlen lassen würde wäre die Entscheidung auch ein weniger einfacher.


    Naja, man "bezahlt" letztlich über die überteuerte Hardware das QTS. Ganz simpel. Da muss man eben wissen, ob es einem das wert ist bzw. ob der geldwerte Zeitvorteil durch leichtere administrierbarkeit gegeben ist. Bei der QNAP Software muss man halt sehr aufpassen, weil vieles doch ziemlich unausgegoren ist oder eben wesentliche Punkte wie ein einheitliches Backup/Restore System fehlen. Aber da sind schon Perlen dabei, keine Frage, auch für mich durchaus ein Kaufgrund. Aber eben sehr unterschiedlich. Ich versuche mich da schon möglichst unabhängig von QNAP zu halten, sonst hat man gleich den nächsten Lock-In an der Backe, wenn man sich Infrastrukturmäßig zu abhängig macht. Deswegen VMs oder Container für wichtige eigene Dienste, bloss keine QNAP Apps die WIRKLICH Unternehmenskritische Daten enthalten.


    Für Privatpersonen ist es teuer, für Firmen ehr weniger. Habe erst letztens einen DELL-Server als Alternative für eine QNAP zusammengeklickt,

    Nun ja, man darf nicht den Fehler machen und ALLES von DELL kaufen, wie z.B. RAM und Platten. Dann wird der Preis exorbitant. Aber als Grundlage sind die Server wirklich gut.Aber ist bei QNAP nicht anders, ich hab den Speicher auch selbst aufgrerüstet weil es unsere Konfiguration schlicht nicht sinnvoll zu kaufen gab bzw. nur 64GB ECC und dann gleich über 1000EUR teurer...und nicht zeitnah lieferbar.

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  • Also ich habe mich nach langen hin und her dazu entschlossen, unseren SBS2008 mit einem QNap zu ersetzen...

    Weshalb hast du dich so entschieden? Eine Preisfrage kann es nicht gewesen sein, weil mit einem herhömmlichen Server & Windows SBS2011 (selbst mit SBS Premium) wärst du wesentlich günstiger weggekommen, wie mein Rechenbeispiel zeigt...



    Sicher keinen Server mit Windows und dazugehörigen Programmen...

    Lenovo ThinkServer TS460, Xeon E3-1220 v6, 16GB RAM, redundantes Netzteil, 8x 2.5: 1130 Euro (mit Hardware RAID Controller: 1560 Euro), optional mit 3 J Austausch next Business Day.
    SBS2011 Standard (AD, Exchange): 600 Euro (+230 je 5 Devices)
    Summe: 2200 inkl 15 User Lizenzen.
    VMWare ESXi Server drauf & SBS2011 virtuell laufen lassen (und was man sonst noch so braucht)
    Wenn ich nur AD & File/Printserver benötige: Ubuntu Server (o.Ä.), dann kostet mich das System nur noch 1130 Euro. Für die Diff. von 1500 bekomm ich jede menge Festplatten (ca. 8x1TB Seagate 10k SAST Festplatten)


    TS-1685-D1521-16G: 2700 Euro



    Noch Fragen? ;)

    6 Mal editiert, zuletzt von cyaneo ()

  • Es kann schon Sinn machen (im gewerblichen) alles vom Hersteller zu kaufen. Privat habe ich den RAM selber aufgerüstet, bei der TS-1253U in der Firma habe ich QNAP-RAM genommen, sollte dann mal was dran sein dann ist der Punkt auf der Frageliste des Supports schon einmal erledigt. Im gewerblichen sind aber Ausfallzeiten i.d.R. auch kritischer und teurer.

  • Hier geht es ja genau um den Einsatz als Server im geweblichen Umfeld. Privat is es normalerweise sicher nicht so relevant (dafür um so ärgerlicher;-) ), wenn mein NAS oder Server einige Wochen ausfällt. Weil im RMA Fall reden wir von Wochen, bis das Gerät wieder da ist.


    In einer Firma sind idR. 1A Support & kurze Ausfallzeiten viel, viel wichtiger.


    Sicher kann man ei NAS als Serverersatz hernehmen da technisch möglich, aber ob es sinnvoll ist würde ich Pauschal so nicht unterschreiben.
    Kommt darauf an, wieviele Tage Ausfallzeit ich mir als Unternehmer leisten kann.

    Einmal editiert, zuletzt von cyaneo ()

  • Das ist alles völlig korrekt. Deswegen sollen wesentliche Dinge auch als VM laufen, damit sie leicht migriert werden können. Und ggf. stellt man sich ohnehin noch einen 2. Server dazu bzw. der alte wird ja nicht gleich komplett eingmottet und kann nach der Migration immer noch als Backup dienen.


    Weshalb hast du dich so entschieden? Eine Preisfrage kann es nicht gewesen sein, weil mit einem herhömmlichen Server & Windows SBS2011 (selbst mit SBS Premium) wärst du wesentlich günstiger weggekommen, wie mein Rechenbeispiel zeigt...

    Naja, SBS2011 ist ja nun schon ziemlich angegraut, damit hätte ich ja supportmäßig nicht sonderlich viel Zeit gewonnen. Der SBS2008 ist jetzt aus dem Support gefallen. Der wurde ohnehin nur als AD, VM Host, Dateidienste und Versionskontrolle/Bugtracking benutzt. Der lief (und läuft ja auch noch) jetz 9 1/2 Jahre. Aber wenn ich jetzt eine neue Lösung mache soll sie natürlich ähnlich lange halten. Ist natürlich ein bisschen Poker bei QNAP, aber 5 werden es schon mind. sein. Und der Preis war sicher nicht das alleinige Kriterium, richtig. Wobei meine Vergleichskonfiguration ähnlich teuer geworden wäre ( je nach OS) , aber natürlich letztlich leistungsstärker, was aber nicht sooo relevant war. Diese ganze CAL Gedöns wollte ich vermeiden, deswegen WSE. Auch ist ja MS ein Meister der Unübersichtlichkeit bei den Lizenzbedingungen. Und ich habe bisher den VMWare Server genutzt, der bisher für mich völlig ausreichend war. ESXi ist wieder speziell und man muss Zeit haben, um sich damit auszukennen. Ich hätte lieber Hyper-V Server benutzt, aber auf welcher Version man den nun wirklich nutzen darf und wie war auch nicht so ganz klar. Möglicherweise geht es doch mit dem WSE, dann hätte ein Setup wie bei Dir gerreicht. Aber wie gesagt, es gibt ja durchaus noch anderes, was das QNAP kann.


    Der entscheidende Punkt ist: ich mach das hier nebenher. Da kosten 1-2 Tage länger konfigurieren strenggenommen gleich so viel wie Dein Preisvorteil. Wie man sieht kann man ja ein AD selbst auf den Murkelkisten fahren, wenn man mutig ist. Mir war auch QSirch wichtig, dass müsste ich mühselig selbst frickeln, es gibt da momentan nichts vergleichbar vorkonfiguriertes. Auch wenn es QNAPs hakeligste Anwendung ist.


    Wenn man einfach bloss CPU Power braucht, dann kann man sich immer noch so eine Kiste hinstellen. Wie gesagt, das Setup hier ist sehr überschaubar ( aber der Teufel liegt wie immer dann doch im Detail) und letztendes siegt hier der Komfort, weil Einrichtungszeit einfach teuer ist. Soweit ich das für uns eruiert habe, bietet QNAP da einen brauchbaren Kompromiss. Aber der ist eben nicht sehr eindeutig, dass muss jeder für sich entscheiden. Es kann natürlich auch sehr schnell unnötig teuer werden in der Gesamtperspektive.

  • ...ich habe bisher den VMWare Server genutzt, der bisher für mich völlig ausreichend war. ESXi ist wieder speziell...

    Ist das Selbe, wird jetzt "vSphere Hypervisor" genannt. Damit man ja ned mehr die Übersicht behält. Marketinggedöns
    Oder hast den VMWare Server gemeint, den man auf Windows installiert hat?
    Hyper-V (wie auch vSphere Hypervisor) kannst kostenlos auf jedem MS Betriebssystem verwenden - welche Betriebssysteme du dann virtualisieren darfst, hängt von den Lizenzbedingungen der zu virtualisierenden Software ab.
    Was war nochmal WSE?

  • Oder hast den VMWare Server gemeint, den man auf Windows installiert hat?

    Genau den. Also im Prinzip sowas wie die Virtualization Station mit schöner Weboberfläche. Ist halt ein anderes Konzept als vSphere, wo man den Hypervisor als MiniOS zu Virtualisierung hat und ALLES weitere als VM läuft. Ist sicherlich nicht ganz so effizient, aber eben wesentlich einfacher zu administrieren gewesen. Nur ist der offziell schon seit 2009 glaube ausgelaufen.



    Was war nochmal WSE?

    WSE ist Windows Server Essentials. Also ein Kernserver ohne alles mit 25 / 50 Benutzer / Gerätelizenzen. Angeblich kann man den Hyper-V Server nachinstallieren, dann hätte ich das gehabt was ich wollte. Aber ist mir alles nicht so ganz klar. Beim Standard Server darf man gerade mal 2 VM Instanzen kostenlos mitlaufen lassen, soweit ich das verstanden habe, dann braucht man Virtualisierungslizenzen. Angeblich lohnt sich ab 8 VMs die Datacenter Variante mit ungebegrenzten VMs für irgendwas ab 3000+ EUR...
    Ich habe aber überhaupt nix zu den Kosten dieser ominösen Virtualisierunglizenzen gefunden. Ingesamt hat mich das ohnehin schon ziemlich genervt, dass man jeden Scheiß extra lizensieren muss.

  • Ein (oder mehrere) Server mit Proxmox und Du hast keine Lizenzprobleme ;)

  • Hmm, hab ich glaub ich schonmal gesehen. Scheint mir aber letztllich wie bei den ganzen anderen Community Varianten: zum anfixen kostenlos, aber (höchstwahrscheinlich) keine kontinuierlichen Updates und wenn man was aktualsieren will muss man alles neu aufsetzen. Jetzt mal ein wenig sehr vereinfacht gesagt. Jedenfalls war das mein bisheriger Eindruck von allen ähnlichen Varianten, auch SBS Alternativen wie Zentyal oder Univention etc. Klar, die leben vom den Support Subskriptionen. Ich finde das aber extrem nervig, zumal die auch für so kleine Buden wie uns dann doch ziemlich teuer sind. Da war der SBS eben schon nicht schlecht. Einmal 700.-EUR hingelegt, 10 Jahre Updates, fertig.

  • Nein, so ist das nicht ;)
    Ich betreibe seit 2009 oder 2010 Proxmox-Server. Habe bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht... naja, außer den Lizenzänderungen von DRBD, aber da kann Proxmox nichts für.

  • Nunja, man kann ja mal schauen. Wir haben ja auch nicht so viele VMs, aber ich will im Zweifel nicht wegen jeder popligen Linux VM zu Testzwecken oder anderem darüber nachdenken müssen, ob das jetzt lizenzmäßig abgedeckt ist. Jetzt hab ich zu dem Zweck eben die Virtualization Station, das reicht mir fürs erste. Aber falls man doch mal was dediziertes braucht kann man sichs ja auch jeden Fall mal anschauen, wenn man die so betreiben kann wie Du sagst...


    Edit:
    - bietet sich vielleicht für den alten Server an, sobald der migriert ist. Wäre jedenfalls eine schöne Backuplösung, genug Bumms hat er jedenfalls...

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  • Ich sehe schon, so einfach und klar ist dieses Thema nicht. Gibt viele Aspekte zu beachten und je nach Anforderung kann das Ganze schon in eine andere Richtung kippen.
    Zum Glück habe ich noch einiges an Zeit bis ich das Projekt umsetzten muss. Schade habe ich nicht die Möglichkeit alle Varianten auszuprobieren, aber das würde nicht nur Zeit und Geld überstrapazieren sondern vermutlich am Schluss auch die Geduld. :D


    Edit:
    Hat jemand Oracle VM VirtualBox produktiv zum Virtualisieren im Einsatz?

  • Also, ich persönlich würde Dir glaube ich zumindest davon abraten, ein QNAP wirklich als alleinigen DC Ersatz in einem größeren Umfeld zu verwenden, solange QNAP selbst nicht genau für diesen Anwendungsfall den entsprechenden Support bietet. Und das ist derzeit nicht der Fall. Da würde ich eher im Zweifel irgendeine Linux SBS Lösung nehmen, die guten Support bietet. Aber aus meinen Recherchen weiss ich auch, dass die aus meiner Sicht irgendwie genauso kryptische Lizenzmodelle wie M$ bieten oder auch ziemlich teuer sind. Oder das Original. Für den Rest kann man dann ggf. einige einfachere QNAPs nehmen. Aber solange sichergestellt sein muss, dass allles halbwegs AD kompatibel ist wäre ich doch vorsichtig. Letztlich musst natürlich Du das gegenüber Deinem Kunden verantworten. Das es eben wenig passende Andwendungsfälle im Netz gibt ist ja auch ein Hinweis.


    Für meinen Fall ist die "Struktur" so übersichtlich, dass mir das Risiko kalkulierbar erscheint. Aber bei einer 20+ Mann Bude ( was ich auch schon hatte) braucht man was wirklich handfestes, wo auch der Support stimmt. Und da siehts bei QNAP einfach nicht so doll aus. Speziell bei einem so zentralen Dienst wie Benutzeranmeldung etc.

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  • Hat jemand Oracle VM VirtualBox produktiv zum Virtualisieren im Einsatz?

    Produktiv? Also als "Server"? Nein, ich habe lediglich mal damit gespielt. Es gab (oder gibt noch?) eine WebGUI dafür, das war aber nicht so doll, allein schon wegen den Sicherheitslücken im Code. Ich nutze VirtualBox nur zur Virtualisierung von Windows-Clients, eine auf der Arbeit für die Telefonie und OneNote, privat für meine Geld-Sachen. Naja, und zum Testen halt...

  • Habe VirtualBox nur als Testumgebung im Einsatz, für Server (W2k8r2 und W2k12) und Client. Allerdings laufen die nie längere Zeit. Finde es eigentlich ganz brauchbar, habe aber keine produktiven Erfahrung im Dauereinsatz, hätte mich interessiert. Auf welcher Basis läuft eigentlich die Virtual Station von QNAP? Die wird QNAP doch sicher nicht selbst entwickelt haben.

  • Auf welcher Basis läuft eigentlich die Virtual Station von QNAP? Die wird QNAP doch sicher nicht selbst entwickelt haben.

    Das ist QEMU und KVM, soweit ich das gesehen habe. Das Proxmox kommt dem schon ziemlich nahe glaube ich. Lustigerweise sehen ja auch die Screenshots der Oberfläche sich gar nicht so unähnlich....