Snapshots vs Backup

  • Hallo liebe Leute,


    Ein gestern erstellter Snapshot, es war der erste überhaupt bisher, und der lässt sich nun in der Snapshotliste nicht mehr löschen, weil da im "i" steht: "Der Snapshot wird derzeit genutzt und kann nicht gelöscht werden."


    Ich will ihn aber nicht mehr, weil ich ihn eigentlich aus versehen angelegt habe.


    Wie bekomme ich den denn wieder weg? Und kann mir wer erklären was der Vorteil gegenüber einem Backup ist? (quasi - wozu ein Snapshot wenn ich auch ein richtiges Backup machen kann)


    Bitte um Aufklärungshilfe, Danke.

    4 Mal editiert, zuletzt von Hinti ()

  • Servus Koto.
    Habs selber rausgefunden. Fahre das installierte Image runter, also das in der VM laufende Windows. Und wenn er "Aus" ist - der virtuelle Computer, dann kann man den Snapshot regulär löschen.

  • Hio,


    ich meinte eher den Sinn eines Snapshots wenn ich auch Backupèn kann :)

  • Ja stimmt. Das verdränge ich aber. Ich habe den für mich sinnlosen Snapshot gelöscht. Dann die VM heruntergefahren und ein sauberes Backup gemacht. Das ist ja letztlich was "ich" wollte.


    Würde es jetzt noch jemanden geben der uns den Sinn des Snapshots anhand eines Beispiels vielleicht sogar, erklären könnte... wär schon auch noch interessant ^^

  • Hallo @Hinti & @Koto,


    der wirklich wichtige Unterschied ist, daß ein Backup auf einem anderen Medium liegt und daher von eventuellen Schäden nicht betroffen ist - aber dummerweise auch erheblich länger dauert.


    Ein Snapshot auf einer SAN/NAS ist nicht so toll, wenn das System abraucht, dann ist der Snapshot nämlich zusammen mit den Originaldaten weg! Und ein Snapshot ist im Normalfall keine Aufzeichnung des kompletten Zustandes (das würde zu lange dauern und zuviel Platz belegen), die meisten
    Snapshotfunktionen arbeiten mit Copy on Write, also der Snapshot merkt sich nur den Originalzustand der Blöcke, die sich ab dem Zeitpunkt des
    Anlegens des Snapshots geändert haben. Und aus dem Stand jetzt und den gesicherten Daten die sich inzwischen geändert haben, wird wieder ein komplettes Abbild zusammengestellt. Der Snapshot geht i.d.R. erheblich schneller.


    Markus

  • Danke Markus!


    Ich glaube ich verstehe. Der Snapshot dient dazu, beispielsweise wenn ich mir heute sage: "okay ich möchte auf den Stand von Vorgestern zurück, weil da hatte ich den und den scheiß noch nicht installiert...". Allerdings denke ich muss man da an dem Tag (Vorgestern also) auch gesagt haben, "jetzt einen Snapshot erstellen". Oder?


    Wieso habe ich dann aber das Gefühl, das der erstellte Snapshot dauernd in Bewegung ist. Wenn man sich die Datei auf der Platte anschaut, ändert sich ständig die Größe. Und nicht nur wenn man sagte "Snapshot von Jetzt erstellen". Zurücksteigen kann man ja doch nur auf den Snapshot Punkt von dem Moment wo man ihn ausgelöst hat, oder?


    -
    Soviel also zum Verständnis zum Snapshot. Mein Begehr ist es aber eher, ein Backup der VM zu haben, falls ich den VM einmal komplett neu erstellen möchte, ohne wieder all die zeitaufwendigen Updates installieren zu müssen. Und das geht in meinem Fall dann natürlich ausschließlich nur mit einem BACKUP. Hoffe ich habe jetzt alles richtig Verstanden.

  • das Gefühl, das der erstellte Snapshot dauernd in Bewegung ist

    Ja ein Snapshot ist in Bewegung, da in dem das Systemdelta ab dem Zeitpunkt der Erstellung niedergeschrieben wird. Bei Vmware Snapshots ist das jedenfalls so. Will man dann aus dem aktuellen Zustand zum Zustand seines Snapshots zurück brauchen nur die Deltadaten verworfen werden. Dadurch geht das alles relativ fix. Man sollte aber sparsam mit Snapshots umgehen, sonst müllt man sich ganz schön die Festplatte voll.

  • Hi, wuerde mich der "Snapshots vs Backup" Frage anschliessen.


    Da man auch per Snapshot Replica die snapshots auf einen anderen Qnap sichern kann, kann ich davon ausgehen das Snapshots als Backup ausreichend sind, order sollte man da zusaetzlich Datei Backups machen (in meinen Fall mit Versionen)?


    p.s. Bin neu im Forum. Habe super Texte bisher gefunden. Echt super!

  • Hallo und willkommen im Forum jnik,


    Ein Snapshot (egal wo gespeichert) ersetzt kein Backup!

    Es ist nur eine zusätzliche Ebene in der kompletten Backup-Strategie.

  • Danke rednag:thumbup:

    Koennen wir sagen die Snapshots sind nicht 100% zuverlaessig und das ist der Hauptgrund dass auch ein regulaeres Backup notwendig ist?


    Der Plan war ein NAS im Buero einzurichten und auf ein zweites die Backups mit Versionierung zu machen, plus die Snapshots dort zu replizieren. Die Snapshots wuerde ich alle zwei Stunden machen und das regulaere Backup mit Versionen einmal pro Tag.

    Wenn ich aber auch die Snapshots auf das Backup NAS hochlade wuerde sich da der Speicherbedarf verdoppeln (Snapshots + Backup mit Versionen).


    Waere in diesem Fall vielleicht besser die Snapshots garnicht auf das Backup NAS hochzuladen und das primaere NAS mit etwas mehr Speicher einzurichten um mehr Platz fuer die Snapshots zu haben und nur das Backup mit Versionen auf das sekundaere NAS speichern. Was sind so eure erfahrungen? :)

  • Das schöne an Snapshots ist, dass man gerade in Umgebungen, wo mehrere Leute an Dateien arbeiten, immer zu einem älteren Stand zurückkehren kann. Im Prinzip eine Versionsverwaltung für Arme. Da das ganze im Hintergrund läuft, muss man nichts weiter beachten. In Windows selbst (zumindest bei den Pro Versionen) kann man auf ältere Versionen einfach zugreifen, wenn man sich die Eigentschaften von Ordnern oder Dateien ansieht. Damit kann man auch den jeweiligen Stand separat "auschecken", sprich in sich in einen separaten Ordner laden. Und wenn einem der Verschlüsselungstrojaner die Freigabe verschlüsselt besteht zumindest eine Chance, dass die Daten vom Vortag, Vorwoche etc. noch verfügbar sind.


    Aber ein separates Backup auf einem Medium, was nicht permanent am NAS hängt ersetzt das natürlich nicht. Spätestens bei einem physischen Schaden hat man Pech. Eine Replikation der Backups auf ein getrenntes Zweitsystem ist sicherlich sinnvoll, kann aber natürlich auch schiefgehen.


    Aber auf jeden Fall ist es ein sinnvolles Feature, gerade wenn es um die versehentliche Bearbeitung von Daten geht, weil man Teile eines Snapshots einfach leichter wiederherstellen oder drauf zugreifen kann. Backups sind da einfach mühselig, gerade wenn man nur eine einzelne Datei wiederherstellen möchte. Man braucht auch nicht den Admin nach dem Backup zu fragen, typischerweise können alle Benutzer einer Freigabe auch auf die Snapshots zumindest lesend zugreifen. Rückwirkende Änderungen sind somit auch ausgeschlossen und nicht vorgesehen.

  • Der Sinn eines Snapshots ist, wie bereits mehrfach erwähnt, nicht das Sichern der Daten auf Langzeit-Basis, sondern eine kurzfristige Speicherung eines bestimmten Datei-/Filesystem-/Betriebs-/Versions-Zustandes (was auch immer...) um schnell wieder dorthin zurückkehren zu können.

    Der Hauptunterschied zwischen Backup und Snapshot ist der, das man bei einem Backup i.d.R. eine echte Kopie der Daten hat, bei einem Snapshot wird normalerweise nur verpointert, d.h. man hat originale Daten (seit dem Snapshot nicht verändert) und Metadaten (seit dem Snapshot verändert).

    Fliegt nun das originale Filesystem weg, nutzt auch der Snapshot nichts mehr, er ist gleichfalls kaputt.


    Für diejenigen die meinen immer noch einen Snapshot als Datensicherung einsetzen zu müssen:

    Der Snapshot ist anfangs relativ klein (wenig Daten seit Erstellung geändert), wächst aber im laufe der Zeit (mehr Datenänderungen) an.

    Wird theoretisch jede Datei einmal verändert, so muss der Snapshotbereich am Ende genauso gross wie das originäre Dateisystem sein, da jetzt jede Datei im Snapshot ist.

    Also müsste man den Snapshot reservierten Bereich mind. genauso gross machen wie das zu sichernde Filesystem.


    Und spätestens jetzt sollte klar sein warum ein Backup die bessere Variante für die Datensicherheit ist.


    Gruss

    2 Mal editiert, zuletzt von FSC830 ()

  • Danke an alle fuer die Hilfe :thumbup::beer: Wie es aussieht neige ich dem Setup wie folgt:


    Level 1:

    NAS1 -> BackupNAS (beinhaltet NAS1 Backup mit Versionen + NAS1 Snapshots)


    Level 2:

    BackupNAS -> Cloud (beinhaltet die Kopie des Backups mit Versionen from Backup NAS)

  • Ich habe NAS01 macht Backup auf NAS02 im gleichen Gebäude.

    NAS01 macht aber auch noch Backup auf ein anders NAS mit ca. 100Km Luftlinie dazwischen. Und das jede Nacht.


    Ich denke ich schalte die Snapshots wieder ab..


    Lemontree

  • Hallo,


    wollte eben mal einen Snapshot erstellen, habe aber nur noch 2,4 TB von 10,7 TB frei. Wenn ich die empfohlen 20% als garantierten Snapshot-Speicherplatz eingestellt lasse, dann ist ja das RAID praktisch irgendwann voll und ich muss erst mal die Kapazität erweitern, um das Feature sinnvoll nutzen zu können. Oder reichen 5 oder 10% aus?


    irgendwie verstehe ich den Sinn der Snapshots noch nicht so ganz. Ist das eher so eine Art intelligenter Ersatz für den Netzwerk-Papierkorb? Dort habe ich 30 Tage Aufbewahrungszeit eingestellt, und eigentlich werden gelöschte und durch neuere Versionen überspielte Dateien zuverlässig für die 30 Tage gesichert. Wahrscheinlich aber nicht, wenn nur Veränderungen an einer Datei vorgenommen worden? Da wären dann Snapshots wahrscheinlich die bessere Alternative, oder? Wenn man Snapshots aktiviert, kann man dann den Netzwerk-Papierkorb ausstellen?


    Vielen Dank an Antwortente


    Thomas

  • Also zunächst mal sollten wir alle darauf achten, dass die unterschiedlichen Snapshot Systeme hier nicht durcheinandergeworfen werden. In der Ursprungsfrage ging es um einen Snapshot einer virtuellen Maschine. Das ist etwas anderes als ein Snapshot vom Gesamten Dateisystem, auch wenn das Prinzip dahinter ähnlich ist. Es geht, wie hier schon angemerkt darum einen bestimmten Zustand zu sichern. Am Beispiel einer Windows VM könnte das der "frische" Zustand nach einer Installation des Betriebsystems sein. Angenommen ich möchte eine bestimmte Software wie z.B. Photoshop testen (um zu schauen ob das Ganze in einer VM benutzbar ist) dann erstelle ich einen Snapshot der VM, Installiere dann Photoshop. Nun teste ich das Ganze und stelle fest, ist nicht benutzbar oder gefällt mir aus Grund XY nicht. Option A wäre nun, den Uninstaller von Photoshop aufzurufen und darauf zu vertrauen, dass dieser das System wieder in den vorherigen Zustand bringt. Jeder der schonmal mit Windows Software zu tun hat, weiß aber, dass bei einer Installation eben NICHT alles wieder sauber wegeräumt wird. Konfigurationsdateien bleiben liegen, teilweise auch Einträge in der Registy. Bei nur einer handvoll Programmen ist das sicher noch nicht dramatisch, aber über einen längeren Zeitraum kann sich sowas anhäufen und zu einer "Vermüllung" des Systems führen. Das ist bei Linux übrigens zum Teil auch der Fall, ich möchte hier kein Betriebssystem schlecht reden.


    Mit dem vorher angelegten Snapshot sieht die Sache aber anders aus: ich kann durch "Restore" das System wieder genau in den Zustand versetzen in dem es vor der Installation war und kann so z.B. auch mal riskante Sachen wie ein Betriebsystemupgrade oder ähnliches ausprobieren ohne Angst haben zu müssen vor einem kaputten System zu landen.

    Wo ist nun der Unterschied zu einem Backup?

    Falls ich den Snapshot nicht zurücksetze (weil Photoshop vielleicht doch ganz cool ist) habe ich (fast) keinen Speicherplatz verloren. Da nach dem Snapshot nur die Änderungen am System gespeichert werden, wird eben nicht, wie bei einem klassischen Backup, eine komplette Kopie erzeugt.


    Zu guter Letzt noch zur Frage nach dem Netzerkpapierkorb: Nein Snapshots (weder von VMs noch vom Dateisystem) ersetzen diese Funktion, denn hier geht es ja darum wirklich einzelne Dateien/Ordner zu versionieren bzw. wiederherstellbar zu machen. Bei einem Snapshot sind immer alle dazwischenliegenden Änderungen betroffen.