Windows 2008R2 Server mittels QNAP NAS ersetzen?

  • Hallo zusammen,


    wir haben eine QNAP NAS TS-EC880U mit 16GB Ram und möchten gerne unseren alten Windows 2008R2 Server mit SBS2011 und Exchange 2010 ersetzen, welcher auch den DNS derzeit regelt!


    Nun haben wir gedacht, um Kosten zu sparen, einen virtuellen Windows Server 2016 für Exchange 2016 und AD über die QNAP Virtualization Station zu realisieren.


    Die erste Frage: Ist es überhaupt möglich unsere Anforderungen komplett damit abzudecken?


    Vielen Dank schon einmal!

    LG FloRet

  • Hallo,


    also ich habe so ein Setup zwar hier nicht am laufen, aber rein von den technischen Eckdaten sollte es wohl gehen. Sinnvollerweise wird man die VM wohl am besten auf SSDs packen und das RAM sollte man wohl auch noch etwas aufrüsten, je nachdem was der alte Server so hatte. Ich würde mal mit 8GB für die VM rechnen. Die Frage ist ja, wieviel Last hatte der alte Server und wieviel Nutzer parallel. Wenn von der CPU und dem RAM noch genügend Luft ist sehe ich da eigentlich keine Schwierigkeiten. Das einzige, was mir bei der Virtualization Station nicht ganz klar ist, ob das Hoch/Runterfahren auch vernünftig zum Booten / Neustarten des NAS synchronisiert ist. Sprich, dass die VMs geordnet runtergefahren werden können, sollte ein Reboot nötig sein.


    Wenn die Serverinstanz auf separaten SSDs läuft ist es sicherlich auch perfomant, denn der SBS rödelt ja wie ein Weltmeister auf den Platten. Um im Notfall sollte man die VM auch recht leicht auf ein neues System migrieren können, selbst wenn es kein QNAP ist. Zur Not dann halt ESxi oder ein Linux als Host.

  • Also je nach Anforderung und Anzahl Mitarbeiter ist auch eine Realisierung vom ActiveDirectory, DomainController, DNS, GPO, NTP, File-Server ohnehin, etc. auch direkt mit der QNAP selbst möglich. Habe ich so in einem ganz kleinen Umfang im Einsatz, mit einer TS-231+. Natürlich ist das ganze, je nach Funktion, nicht ganz so umfangreich und bequem zum Bedienen, aber dafür spart man sich eine MS-Lizenz.

  • Auf meinem TS-453A (der dürfte ja etwas lahmer als das TS-EC880U sein, oder?) mit 16GB RAM habe ich folgende Windows Versionen ausprobiert:
    Windows 7: läuft gut
    Windows 10: läuft zäh und nicht sehr schön bedienbar
    Windows Server 2012R2 Essentials: läuft gut
    Windows Server 2016 Essentials: läuft zäh und nicht sehr schön bedienbar


    Alle hatten 4GB Speicher zugeteilt bekommen, aber mehr hat nichts gebracht.


    Irgendetwas ist in Windows 10/Server 2016 drin, was auf dem QNAP nicht so richtig will. Ich hoffe, daß sich das noch ändern wird.

  • Auf meinem TS-453A (der dürfte ja etwas lahmer als das TS-EC880U sein, oder?)

    Naja ob es hier sinn macht einen Celeron (TS-453A) und einen Xeon (TS-EC880U) zu vergleichen ist fraglich ;).



    #Edit: Oder hat der Threadersteller die TS-EC880U mit i3 gekauft? das wäre noch interessant zu wissen. Aber Unabhängig davon, würd ich sagen, dass es mit Xeon sowohl i3 funktionieren sollte.

  • Naja ob es hier sinn macht einen Celeron (TS-453A) und einen Xeon (TS-EC880U) zu vergleichen ist fraglich ;).

    Die Frage habe ich mir gerade auch gestellt. Ich würde einfach mal die Leistung der verbauten CPUs bei Passmark vergleichen, auch von dem Altserver. Das ist immer sehr erhellend, wenn man bspw. mal ein übliches Notebook von der Stange danebenstellt. Einfach den Typ ins Suchfeld rechts oben eingeben. Dann wundert man sich auch nicht mehr so sehr, warum die kleineren QNAPs bei CPU lastigen Anwendungen ins Schwitzen kommen. Die "richtigen" Prozessoren sind halt die i- oder Xeon Prozessoren von Intel. AMD wird ja jetzt auch wieder spannend. Meistens sieht mans ja auch schon an der Leistungsaufnahme.

  • Die "richtigen" Prozessoren sind halt die i- oder Xeon Prozessoren von Intel.

    Das ist schon klar. Ich weiß halt nur nicht wie stark KVM da hineinspielt.


    Ein i5-520M (also die erste Generation) ist mit einer Windows 10 oder auch macOS High Sierra VM in VMWare nicht überlastet und es läuft alles flüssig. Sind die Celerons echt so viel langsamer?

  • Sind die Celerons echt so viel langsamer?

    Wie gesagt, guck Dir einfach mal die Passmark Ergebnisse an. Es hängt natürlich immer von der konkreten Anwendung ab, ob bestimmte Dinge besonders durchschlagen. Single-Thread Performance bspw. Aber die Celeron/Pentium Reihen sind einfach leistungsschwach, da helfen dann auch keine 4 Kerne und 3 GHz. Bestimmte Optimierungen der SW funktionieren auch u.U. dann schlechter bis gar nicht, weil z.B. Caches fehlen oder sehr klein dimensioniert sind. Es hat schon seinen Grund, warum die so billig verkauft werden. Auf einem Einzelsystem, wo man etwas surft und die Videos ohnehin durch die Hardware dekodiert werden mekrt man das meistens erstmal nicht so. Aber sobald die CPU wirklich was tun muss sieht es eben anders aus, und dass passiert u.U. je nach Treiberunterstützung in der VM z.B. dann auch schneller, wenn bspw. eine bestimmte Hardwareunterstützung nicht verfügbar ist.


    Mein 2 Kern i3 im Notebook von 2012 mit 1.4GHz ist in vielen Fällen noch ähnlich schnell wie die ganzen aktuellen 4 Kern Celerons in den aktuellen Billignotebooks...ich suche immer noch händeringend nach einem vergleichbaren Gerät für 400.-EUR, was mich das Teil damals gekostet hat (mit 11 Zoll Display) . Gibt es nicht, die sind alle kaum schneller und haben auf dem Papier wesentlich beeindruckendere technische Daten...

  • Wie gesagt, guck Dir einfach mal die Passmark Ergebnisse an.

    Ups. Der Celeron N3150 hat nur einen CPUMark Wert von 1675 und der Core i5-520M (von 2010) hat einen von 2379. Das sollte natürlich schon etwas ausmachen.
    Der Xeon hat läppische 6929, der sollte also beiden davonrennen.


    Von daher sollten dort alle Windows-Varianten gut laufen. :)

  • Hi,


    Das mit dem Davonrennen in der VM kann man leider so pauschal nicht sagen. Bei mir läuft oder schleicht ;) ein I7 der 3. Generation mit 16GB, eigener SSD und selbst bei zugeteilten 8GB kommt bei WIN10 und 2016 Server nicht wirklich freude auf. Dagegen läuft 8.1 und 2012R2 nahezu perfekt.


    Mein I7 langweilt sich die meiste Zeit, liegt biem Passmark jetzt auch nicht schlecht aber irgendwo hängts.

  • Mein I7 langweilt sich die meiste Zeit, liegt biem Passmark jetzt auch nicht schlecht aber irgendwo hängts.

    Hmm, das klingt aber schwer nach irgendeinem Resourcenkonflikt, wo der Prozessor in der VM aus irgendeinem Grund auf irgendwas warten muss, bevor er weitermachen darf. Kann das mangels konkreter Erfahrung nicht beurteilen, aber vielleicht sollte man mal eine so runtergestrippte VM wie möglich erstellen. Also praktisch nur CPU / RAM / Disk und sonst nichts. Ich weiss allerdings nicht, ob man ohne Netzwerkadapter auskommt, um den Desktop anzeigen zu lassen. Die Virtualisierungsoptionen der CPU wird QNAP ja wohl im BIOS aktiviert haben...


    Man kann im Windows mal den "Driver Verifier" aktivieren, um Latenzen zu analysieren. Allerdings sollte man tunlichst nicht vergessen, ihn anschliessend auch wieder zu deaktivieren. Denn das logging bremst das System massiv aus und man erzeugt heftig Logdaten. Ansonsten gibt es noch den "DPC latency monitor" und XPerf ( einfach mal googlen), mit denen man schauen kann, was der Kernel und die Treiber so treiben...

  • Hallo zusammen,


    mich freut es das nun eine breite Diskussion zu unseren Vorhaben stattfindet.


    Zu den angefragten Details:


    Der DELL-Server von anno 2011 hat einen Intel XEON CPU E31220 @ 3.10 GHz verbaut (4 Kerne) und 32GB RAM Speicher welcher mit oben angeführter Installation rund 16GB verbraucht.


    Die NAS hat einen Intel XEON CPU E3-1245 V3 @ 3.40 GHz, zurzeit 16GB RAM.


    Hmm...


    Also dann müsste man testen ob das Active Directory, DNS, Exchange in Verbindung mit der NAS bei Neustart funktionieren würde.


    LG

  • Also dann müsste man testen ob das Active Directory, DNS, Exchange in Verbindung mit der NAS bei Neustart funktionieren würde.

    Das wäre sicherlich gut. So häufig startet man ein NAS ja auch nicht, aber wenn es ungeplant passiert sollten doch die VMs wieder mit hochfahren.


    Ansonsten nehmen sich die Prozessoren ja beide nicht so viel von der Leistung, wobei man ja davon ausgehen muss, dass das QTS und die Virtualisierung schon Leistung frisst. Aber wenn der Server rel. unausgelastet ist wird sich das wohl nicht so bemerkbar machen. Wir haben hier einen ähnlichen, noch älteren Dell Server mit 16GB stehen, allerdings mit einem deutlich langsameren Xeon.


    Wie gesagt, ich würde auf jeden falls die VM auf ein SSD Raid packen. Wenn die Schreiblast eher gering ist tun es vmtl. auch Standard SSDs anstelle der sündhaft teuren Enterprise SSDs. Aber da muss man sehen, was für eine Schreiblast da anliegt. Auf jeden Fall muss man das NAS sicherlich auf den Maximalspeicher ausbauen, mehr als 32GB gehen ja da wohl nicht.

  • Hallo,


    Ja die Frage ist, ob wir nicht einfach den derzeitigen Dell Server einfach die Platten von HDD auf SSD tauschen und von 2008-R2 (inkl. SBS 2011) upgraden. Welches OS läuft bei Euch auf dem "äteren" Dell Server?


    Ich suche halt derzeit nach Alternativen, wie und womit ich unser Vorhaben für ca. 5 Anwender und 10 E-Mail Konten kostengünstig umsetzen kann? Auch ein Managed Exchange kommt in Frage für X € / Monat, aber ist doch etwas anderes als Selbstbetrieben! ;)


    LG

  • Das wäre sicherlich gut. So häufig startet man ein NAS ja auch nicht, aber wenn es ungeplant passiert sollten doch die VMs wieder mit hochfahren.

    Einstellen kann man das, entweder verzögert oder sofort sobald die NAS bereit dazu ist. Rest ist dann wie bei nem normalen Windows.

  • Ja die Frage ist, ob wir nicht einfach den derzeitigen Dell Server einfach die Platten von HDD auf SSD tauschen und von 2008-R2 (inkl. SBS 2011) upgraden. Welches OS läuft bei Euch auf dem "äteren" Dell Server?

    Nunja, bei uns ist es noch ein SBS2008. Der muss gegen Ende des Jahres auch geupdatet werden, der Support läuft aus. Allerdings ist er eher wenig ausgelastet. Man könnte ihm vmtl. ordentlich Beine machen, in dem man zumindest die OS und Anwendungspartition auf SSDs umstellt. Exchange und den ganzen Rest haben wir nie benutzt, da läuft ansonsten noch eine VM fürs Wiki, ein Bugtracker und die Versionsverwaltung. Der Server ist dann bald 10 Jahre alt und läuft eigentlich grundsolide. Aber etwas mehr "Bumms" könnte an der einen oder anderen Stelle schon nicht schaden. Den größten Unterschied würden sicher SSDs machen.


    Was die Leistungsfähigkeit Eures Servers betrifft ist das glaube ich nichtmal die schlechteste Lösung. Von der CPU her hat er ja noch reichlich Reserven, unser Xeon hat nur ca. 60% der Leistung.


    Ich habe schon überlegt, das AD auch komplett auf einem QNAP zu machen. Mir ist das inzwischen allerdings ein wenig zu heikel, weil QNAP im Businessbereich aus meiner Sicht dafür einfach keine gute Update Politik etc. hat. Das Risiko, dass beim Firmwareupdate alles auseinander fliegt ist mir doch ein wenig hoch, wenn dann bspw. das AD oder anderes zicken sollte.


    Ich überlege gerade, ob ich den Essentials 2016 Server in einer VM laufen lasse auf einem neuen Server (ESxi oder so) und für einige andere Sachen noch ein QNAP dazunehme. Die ECC tauglichen QNAPs wie Eures sind ja doch enorm teuer, das finde ich eigentlich nicht mehr angemessen. Insofern wäre eine Lösung wie bei Dir auch für uns interessant, allerdings ist mir glaube ich das QNAP dafür zu teuer. Und auf ECC möchte ich nicht verzichten, gerade wenn VMs und Infrastrukturdienste drauf laufen. Aber ich habe mich da noch nicht endgültig festgelegt.


    Da Exchange für Dich ja wichtig ist hast Du ja ohnehin ein Problem, weil es die praktischen SBS Varianten ja nicht mehr gibt. Es stellt sich natürlich die Frage, ob man das wirklich braucht. Gemeinsame Adressen, Kalender etc. kriegt man ja auch anders hin. Aber Migration ist natürlich immer Aufwand. Die Grundsatzfrage dürfte sein, ob man weiterhin alles selbst unter Kontrolle haben möchte oder mit der Abhängigkeit von einem Dienstleister klarkommt. Bei der Größenordnung würde ich fast vermuten, dass das Mietmodell günstiger ist, weil man ja auch Arbeitsaufwand hat.

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  • Meint Du nicht, dass 32GB etwas übertrieben ist bei 5 Anwendern und 10 Postfächern...? Ich weiß gar nicht mehr, wieviel GB der SBS2003 in meiner ganz alten Bude hatte, da waren es immerhin 25 Postfächer. Der lief ja noch auf 32 Bit meine ich...also können max 4GB drin gewesen sein. Was macht der denn mit dem ganzen Speicher bei den paar Mails....? Das die Mindestanforderungen seit jeher immer zu knapp bemessen waren ist ja bekannt, aber zumindest in dem Fall käme es mir doch etwas reichlich vor. Bin aber auch kein Experte.

  • 2003 ist ja schon Steinzeit :D
    Wenn ich sehe was sich der EX2007 SP3 mit 15 Usern genehmigt.....hängt natürlich auch von der Intensivität der Nutzung und Postfachgrößen ab, aber bei mir bekommt der nächste EX2016 als VM um die 20-25GB

  • Wir haben den SB2011 (also Win 2008R2 mit SQL-Server) auf einer TVS 880 EC, das läuft super. Das sollte auch mit den neueren Windows-Server gut laufen, ich denke wenn da was lahmt ist das höchstens die Oberfläche. Wichtig ist: Hubraum ist durch nichts anderes zu ersetzen als... viel Speicher. Rüste am besten auf 32 GB auf (kostet heute nicht mehr viel) und pack deine VM auf ein eigenes schnelles SSD-Raid (bei uns Raid 1).


    Wichtig wäre höchstens ein Notfallplan falls deine Technik abraucht, bei uns eine zweite Qnap die immer aktuelle Images/Datensicherung vorhält und "zeitnah" die erste ersetzen kann (Stichwort Ausfallzeit).