Speicherpool und Volumen?

  • Hallo in die Runde.


    Ich hätte mal zwei oder drei kleine Fragen...


    Ich habe mir ein NAS System TS-453A mit 4 Festplatten gekauft. Ich benötige dieses NAS erst mal nur zur Sicherug von meinen ganzen externen Festplatten.
    Ich hatte mir jetzt überlegt, ein RAID 10 auf dem NAS zu installieren. Da ich die Sicherheit und die Geschwindigkeit von RAID 1 und 0 dadurch habe. Mir gehts Hauptsächlichum die Sicherheit. Ich hatte auch vom RAID 6 gelesen. Nun meine Frage, was würdet Ihr nehmen 10 oder 6? Ich habe bis jetzt immer gehört, das 10 ganz gut ist.


    Meine Hauptfrage ist, was ist ein Speicherpool bzw. Volumen? Volumen ist für mich eine Festplatte (Ich weis, es gibt auch Aufteilungen auf einer Festplatte und Virtuelle Festplatten etc...) ein ganz normales Medium was XY Speicherplatz hat. Und ein Speicherpool wäre für mich wenn ich z.b. zwei NAS Systeme habe und diese zusammen haben möchte also die beiden Systeme sollen wie eine Festplatte aussehen. Ist das richtig so? Oder habe ich das falsch verstanden? Und muss mann bzw. hat Ihr ein Speicherpool angelegt oder eher nicht? Und eine weitere frage ist der Unterschied zwischen den Formatierungsarten Static, Thick und Thin? Also das habe ich so verstanden Static es wird die gesamte Festplatte genommen und ich kan ncihts verändern oder hinzu konfigurieren. Bei Thick kann ich weitere Sachen hinzu konfigurieren und bei Thin steht mir die Welt offen!? Muss sagen, ich hab das nich so ganz verstanden :D



    Danke für die Hilfe

  • Für ein 4 Festplatten-NAS wird üblicherweise ein RAID5 verwendet. Dies bietet das beste Mittelmaß zwischen Ausfallsicherheit, Festplattenplatz und Geschwindigkeit.


    Zu Deine Fragen bzgl. Volumes und Speicherpool würde ich für den Anfang dies durchlesen: QNAP-Handbuch: Speichermanager

    Einmal editiert, zuletzt von Mavalok2 ()

  • Danke für die Antwort...


    Also geht kein Raid 10? Und was Volume etc.. angeht, so habe ich das Handbuch schon gelesen aber brint mir nicht viel. Da ich es nicht verstehe.



    WÜrde mich daher freuen, wenn jemand mir dazu was sagen könnte.


    Danke schon mal...

  • Deine TS-453A beherrscht laut Spec folgende RAID:
    RAID0,1,5,6,10,5+hotspare,JBOD
    Der Sinn eines RAID10 hängt ein wenig vom Einsatzgebiet ab.

    ...so habe ich das Handbuch schon gelesen aber brint mir nicht viel. Da ich es nicht verstehe.

    OK. Mal sehn, ob ich dies in wenigen einfachen Worten erklären kann. Vorne weg: Ich bin ein verfechter der "1 QNAP, 1 RAID, 1 Volumen" Theorie. Es gibt unzählige Kombinatonsmöglichkeiten, aber die Meisten davon scheinen früher oder später hier im Forum als Problemfall zu landen. Meine Empfehlung dürfte also schon klar sein. :)
    Am Anfang war... äh steht die Festplatte: HDD, SDD, M.2 SDD. Schätze mal in Deinem Fall HDD. Diese kann als Einzellaufwerk oder als Verbund betrieben werden. Einzellaufwerk dürfte klar sein: eine Festplatte. Verbund ist der Zusammenschluss mehrer Festplatten mittels RAID oder JBOD. Was die einzelnen RAIDs können scheinst Du ja schon nachgelesen und verstanden zu haben. Ein RAID/JBOD-Verbund agiert im Prinzip wie eine einzelne Festplatte - eben mit den jeweiligen Besonderheiten. Sowohl die einzelne Festplatte als auch der Verbund muss nun noch ein Volume zugewiesen werden. Im einfachsten Fall ist dies ein statisches Einzelvolume, bei dem der komplette Speicherplatz der Platte oder Verbundes einem Volume zugewiesen wird. Es können aber auch mehrere oder spezielle Volumes auf einer Platte erstellt werden, die dann auch über entsprechende spezielle Eigenschaften verfügen können, Thin- und Thickvolumes. Thickvolume bedeute kurz gesagt, dass der Speicher sofort reserviert wird, Thinvolume erst wenn dieser auch benötigt wird, mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen. Diese bitte im Handbuchnachlesen, ansonsten wird der Beitrag zu lange. Bei Thick und Thin können auch noch Snapshots erstellt werden, eine Art Systemwiederherstellung, wie man es vom Windows-Betriebssystem kennt.
    Eigentlich müsste mit dem Speicherpool auch noch das Zusammenfassen von mehereren RAIDs möglich sein.
    Du siehst schon, dass hiermit unzählige Kombinationen möglich sind, und somit auch viele Möglichkeiten sich Probleme einzufangen.
    Am Schluss müssen die Volumes auch noch Formatiert werden. Bei QNAP internen Volumes ist dies im Normalfall EXT4 bei neueren Firmwares und EXT3 bei älteren.
    Ich hoffe, ich habe Dich nun nicht komplett verwirrt, aber das ganze Thema in nur wenigen Worten zu erklären ist nicht so einfach.

  • Normal so eingeworfen, bei einem RAID 6 können 2 Festplatten gleichzeitig ausfallen ohne Datenverlust. Bei einem RAID 10 nur in der Theorie 2, es müssen nämlich die "richtigen" ausfallen ;) Also können bei RAID 10 nur 1,5 Platten ausfallen und da es keine halben Platten gibt sind wir bei einer. Bei RAID 6 geht viel Speicherplatz verloren. Ich würde einfach ein RAID 5 machen und mir eine passende Ersatzplatte zusätzlich kaufen, die du dann direkt nach einem Ausfall einsetzen kannst. Die Synchronisierung dauert nicht sooo ewig.
    Ich habe derzeit 2TB Festplatten im NAS, sollte eine Festplatte ausfallen habe ich hier noch eine 4TB Festplatte der gleichen Serie (WD Red), dann kann ich nach nem Ausfall langsam aufstocken, 4x 4 TB waren im Budget beim Kauf nicht drin. Derweil nutze ich sie als NAS Offline Backup und Datengrab. Vor dem Einsetzen der Platte ins NAS sollten die Daten natürlich woanders drauf :P

  • Moin,


    ich muss leider noch mal zu Speicherpools und Volumen fragen..


    Sorry, wenn ich noch mal so dumm Frage….


    Ein Speicherpool ist im Grund eine Name z.b. Pool unter dem man dann z.b. 2 NAS Systeme unter einem Namen laufen lässt oder?


    Ein Volume ist im Grund eine physikalische Festplatte also HDD. Das heißt, wenn ich eine Festplatte (Volume) mit 4TB habe, habe ich ja ein Gesamtvolumen von 16 TB (Ohne jetzt die Raid Geschichte) und diese 4 Festplatten mit je 4TB also 16TB Gesamt über die 4 Festplatten (Volumen) würden dann mein Speicherpool sein den ich als 1 Speicherpool dann sehen würde.


    Grafisch würde es dann so aussehen:


    • Speicherpool unter diesem Speicherpool wären dann die 4 Festplatten (Volumen) die dann Gesamt 16TB hätten. Also das Speicherpool hätte eine Größe von 16TB?


    Habe ich das so richtig Verstanden?


    Zweite Kurze frage, wenn ich diese 4 Festplatten (Volumen) nur nutzen will und kein weitere Festplatten in das NAS schieben würde bzw. kein zweites NAS an mein vorhandenes NAS koppeln würde, dann könnte ich Statisches einzeln Volume nehmen!?Wenn ich aber noch mal in Zukunft eine weitere HDD (Festplatte) ins NAS schieben möchte bzw. noch ein anderen NAS koppeln möchte, dann sollte ich lieber Thick-Multi-Volumen oder am besten ein Thin-Multi-Volumen nehmen oder?

  • OK, das mit dem Erklären hat dann wohl nicht geklappt. Aber ich muss zugeben, dass für eine Laie die Logik dahinter nicht so einfach zu verstehen ist.


    Ein Speicherpool ist im Grund eine Name z.b. Pool unter dem man dann z.b. 2 NAS Systeme unter einem Namen laufen lässt oder?

    Nein, nicht wirklich. Mit dem Speicherpool können verschieden Platten und RAIDs im NAS zusammen gefasst werden. Wenn Du ein NAS mit mehreren Slots hast kannst Du auch mehrere RAID haben.
    Beispiel 1:
    Wenn Du ein NAS mit 8 Festplatten hast, kannst Du 2 RAID5 mit je 4 Platten im Speicherpool zusammen fassen. Dann hast Du einen großen Speicher. Jetzt kann das 1 RAID aus 4x2TB bestehen und das 2 RAID aus 4x1TB. Dann hast Du einen Speicher mit 9TB. Würdest Du aus allen Platten 1 RAID machen könntest Du nur die Grösse der kleinsten Platte verwenden, also 1TB = 7TB bei RAID5 oder 6TB bei RAID6. Somit hast Du die Möglichkeit beliebig Platten und RAIDs zusammen zu bauen.
    Beispiel 2:
    Du hast eine 1TB und eine 4TB Platte. Die kannst Du im Speicherpool zu einem 5TB grossen Speicher zusammen bauen. JBOD würde hier das selbe machen.


    Bei beiden Beispielen hast Du jedoch den großen Nachteil, daß Du nie weiß auf welcher physischen Festplatte oder auf welchem RAID Deine Daten laden. Je nach Konstellation kann die Ausfallsicherheit massiv abnehmen. Hier ist ein Mehr an Backups notwendig.


    So zumindest die Theorie. Habe ich selbst alles so noch nicht ausprobiert.


    Storage.jpg


    Aber vielleicht solltest Du zu Beginn doch mit etwas einfachen beginnen.


    Ein Volume ist im Grund eine physikalische Festplatte also HDD.

    Wieder ein klares Nein.
    Eine Festplatte ist der physische Datenträger, das Volume die logische Aufteilung. Eine Festplatte kannst Du in mehrere Volumes aufteilen - dies physisch mit der Festplatte zu machen kann ich nur abraten :D .


    Wieder ein Beispiel:
    Eine 4TB Festplatte kannst Du z.B. ein 1TB und ein 3TB großes Volume, 4x1TB Volumes, 2x2TB Volumes, 2x1,5TB und 1TB Volumes etc. unterteilen oder einfach nur ein großes Volume erstellen.


    Volumes sind die nächste Ebene nach der physischen.


    Wenn Du ein RAID erstellst erstellst Du eine große Festplatte. Für das Betriebssystem ist dies dann so als ob nur eine Festplatte verbaut wäre.


    Beispiel:
    Mit 4x2TB kannst Du ein RAID5 mit 6TB erstellen: 3x2TB minus 2TB für die Parität (Ausfallsicherheit). Diese 6TB kannst Du dann wieder in verschieden Volumen unterteilen, wie oben.


    Je nach Volumen-Typ hast Du dann ähnliche wie bei den verschieden RAID-Typen unterschiedliche Besonderheiten.



    Da Du mit einem RAID arbeiten willst:
    Dafür brauchst Du mindestens 2 physische Festplatten, die kannst Du dann zu 1 RAID (hier maximal) machen, auf dem Du mindestens ein Volume erstellen musst, oder auch mehrere Volumes, wenn Du willst, und diese Volumes müssen alle vor der Verwendung auch noch formatiert werden. Erst jetzt kannst Du Deine Daten schreiben.


    Bei einem RAID gibt es immer: Festplatten, RAID(-Gruppe), Volume, Dateisystem (Formatierung), genau in dieser Reihenfolge.
    Der Speichermanager nimmt einem allerdings vieles davon bequem ab.


    Der Speicherpool greift zwischen physischer Festplatte und Volume dazwischen ein.

  • Die Festplatten sind ein physikalisches Medium (wie erwähnt)


    Darauf wird ein RAID gebuildet, indem z.b. 4 physikalische Medien zu einem virtuellen zusammen gefasst werden.


    Darauf kannst du dann mehrere Pools erstellen um das virtuelle nochmal zu teilen (stell dir das mal vor wie einen wirklichen Pool, also Swimming Pool)


    In den Pools erstellst du dann noch Volumes, welche dann eine unterteilung der pools darstellt (sind in der bildlichen Anschauung mit dem Pool dann wohl die Leute die darin schwimmen)



    hast du also z.b. 1TB HDDs im RAID5, hast du nachher 3TB verfügbar. Die unterteilen wir z.b. in 2x 1,5TB Pools und jeder pool kann 3 menschen mit jeweils 500GB schwimmen lassen :D


    ist das RAID weg, sind auch die Volumes und Pools logischerweise weg. Ist ein Pool weg, fehlen die 3x 500GB menschen darin (der komplette inhalt), aber nicht der andere Speicherpool, der "schwimmt" weiter.
    Wenn wirklich mal ein Volume ausfallen sollte, fehlt auch nur dieser Teil, also 500GB.



    Zusatz: du kannst aber auch einen Pool dazu verwenden um beispielsweise 2 RAIDs (wenn du zum beispiel 1NAS + 1 Erweiterungsgehäuse hast, macht man ja kein einzelnes RAID über z.b. 24 HDDs) zu einem Pool zusammen zu fassen.
    Beispiel:
    RAID5 von der QNAP hat 4TB, RAID6 von der Erweiterung hat auch 4TB, der Speicherpool der dann darüber erstellt wird, hat dann quasi 8TB. Wie wenn du zwei unabhängige Grundstücke hast (du und dein nachbar), aber mit deinem nachbar dann entscheidest, dass ihr ZUSAMMEN einen Pool auf beide grundstücke gleichzeitig stellt :D


    Okay, vielleicht verwirrt das auch nur noch mehr :( aber vielleicht nicht 8o

  • Moin,



    danke für eure Antworten…




    Dann habe ich es verstanden.


    Ich werde ein Pool machen (ist zwar Eigentlich überflüssig aber werde es mal machen) und werde in diesem Pool meine 4 Festplattenalso im Grunde mein ganzes NAS laufen lassen und diese 4 HDD´smit einem RAId-6konfigurieren. Und die einzelnen Festplatten als Ganzes Volumen lassen.


    Oder würdet ihr mir eine andere Konfiguration empfehlen? Benötige das NAS eigentlich nur als reinen Speicher mit hoher Ausfallsicherheit.


    1000 Dank für die nette Hilfe hier.

  • Hallo, auch wenn das Thema schon etwas älter ist, wollte ich hier noch mal die Profis fragen.


    Ich habe ein NAS mit RAID 5 (4x2TB) also statisches Volumen.


    Sollte ich es mal upgraden wollen, sagen wir auf 4x4TB geht das damit aber auch, oder muss ich dafür ein Thick Multiple Volume wählen?


    Danke für eure Hilfe.


    CC

  • RAID5 muss nicht zwangsläufig ein statisches Volumen sein.

    Aber auch ein statisches Volumen kann erweitert werden, bzw. das RAID.

  • Ich hätte hierzu auch noch eine Frage, da ich damit auch noch meine Probleme habe.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Vorteil von einer EInteilung in mehrere Pools, dass man weniger Daten verliert? Ist es in der Regel nicht so, dass die komplette Festplatte kaputt ist?


    Andere Frage, wenn ich 2 Festplatten im RAID1 mit Volume-Typ "thin" am laufen habe, kann ich dann später 2 weitere HDD's hinzufügen und einen RAID5 daraus zu machen?

  • Klares Jein 😁..?

    Wenn die Pools jeweils aus eigenen Raid1 Platten bestehen und ein Pool defekt wird (z.B. logischer Fehler), dann bleiben die Daten des anderen Pools erhalten.

    Wenn in einem Pool eine HDD ausfällt und Du einen Raidlevel mit Schutz hast, dann passiert an den Daten auch nichts.


    Ja, Raidmigration von Raid1 nach Raid5 ist möglich. Ein Backup sollte dennoch vorhanden sein!


    Gruss

  • Ouh man, bist du auch hier unterwegs, wollte dich nicht zu arg nerven 😀 danke mal wieder..


    Ich gehe davon aus, dass ein Fehler im Pool automatisch bemerkbar ist, oder man sogar benachrichtigt wird?


    Das mit dem Upgrade von RAID1 auf RAID5 ist jetzt definitiv verstanden. :)


    Einziger Punkt wo ich jetzt noch unsicher bin ist, wenn ich mich für ein statisches Volume entscheide unabhängig vom RAID Level, kann ich keine Volumes erstellen?


    Wenn ich Volumes erstellen möchte, wähle ich dann thick oder thin? :/

  • 😁 Wenn jemand nervt, dann antworte ich nicht mehr...

    Ein statisches Volume wird auf einer dedizierten Raidgruppe erstellt, Raidlevel ist beim Erstellen wählbar.

    Ein Thick- oder Thinvolume kann nur in einem Pool erstellt werden, nicht auf einer statischen RG.


    Gruss

  • okay, dann ist gut ;)


    das klärt wiedermal einiges. Danke.


    Wobei ich mich jetzt gerade frage warum sollte man sich eigentlich für ein statisches Volume entscheiden, wenn man bei der Verwendung von thick/thin Volumes Pools erstellen kann und somit im Falle eines Datenverlust, die Menge der verlorenen Daten reduzieren kann:rolleyes: oder hat das vielleicht mit der Performance zu tun.

  • Ich habe nicht verstanden wie Du darauf kommst das ein Pool zur Verminderung von einem Datenverlust führen soll...

    Man kann dasgleiche mit 2 statischen RG erreichen.

    In Summe hat man als Nutzkapazität dann immer nur die Hälfte der Gesamtkapazität (2 x Raid1).


    Gruss

  • ich steh glaub grad auf dem Schlauch und habe wahrscheinlich auch Begrifflichkeiten verwechselt 😀 muss es mir morgen nochmal in Ruhe anschauen. Sorry.

  • Wobei ich mich jetzt gerade frage warum sollte man sich eigentlich für ein statisches Volume entscheiden

    Statische Volumen sind einfacher und somit weniger fehleranfällig - vor allem auf Verkonfiguartion durch den Benutzer :) , dazu performanter, aber eben weniger flexibel. Jetzt muss man sich überlegen was man braucht und will.