Welches NAS nehmen da Virtualisierung mit Win 7 + Office benötigt wird

  • Hallo zusammen,


    wir sind ein Sportverein mit einem Ausbilderteam von gut 50 Personen und über ganz Deutschland verstreut.


    Ein paar Worte zum Projekt:
    Derzeit haben wir auf einen Laptop eine kleine Access-Datenbank laufen (ca. 5-10MB groß).
    Die Datenbank enthält die gebuchten Lehrgangsteilnehmer und deren Lehrgangs-/Prüfungsnoten und mit ihr werden die Urkunden/Zertifikate als PDF ausgestellt und per Mail versendet.


    Problem derzeit, es läuft alles sehr gut aber der Laptop muss ständig durch ganz Deutschland transportiert werden damit der jeweilige Lehrgangsleiter den Laptop dann vor Ort in dem jeweiligen Hotel hat.
    Diesen "Transport" wollen wir abstellen, da die meisten ein privates Tablet oder Notebook dabei haben und in jedem Hotel ein WLAN-Zugang existiert.


    Ziel:
    Abschaffung des Laptop und durch eine NAS mit Virtualisierung ersetzen.
    Virtualisierungs-Anforderung sollte recht flüssig laufen und nicht unbedingt bei einem schnellen Internetzugang groß stocken.


    Zusammenfassung der Anforderungen:
    - Das NAS soll als Datengrab für Dokumente (Word, Excel, PowerPoint) und einige Fotos/kurze Videos genutzt werden.
    - Des Weiteren und das ist der wichtigste Teil, soll eine Virtualisierung mit Win 7 und Office mit Access laufen.
    - Zugriff von Unterwegs



    Folgende NAS habe ich im ersten Ansatz ins Auge gefasst, bin aber offen für weiter Empfehlungen:
    - TS-251+
    - TS-253A


    Ein NAS mit 4 Schächten wäre evtl. auch eine Option.


    PS:
    Das der Flaschenhals die Internetverbindung sein wird ist mir bewusst.
    QNAP NAS-Erfahrung habe ich, da ich selbst eines verwende.


    Vorab Danke für die Unterstützung / Hilfestellung!

  • Nur ein paar grundsätzliche Anmerkungen:


    • Möglichst den Speicher voll ausbauen ( also 8GB)
    • Virtualisierung sollte immer auf SSDs stattfinden, weil der begrenzende Faktor typischerweise die Festplatten sind. Es sei denn, man macht CPU intensive Sachen wie Videoschnitt etc., dann ist natürlich auch die CPU entsprechend wichtig.
    • eine 4 Schacht Lösung wäre von Vorteil, damit man die Virtualisierung auf SSDs auslagern kann. Müssen ja keine großen sein, 250 GB reicht dafür völlig. Ggf. auch im Raid 1, wären dann ca. 180.-EUR für 2 SSDs.
    • Von der Leistung her würden wohl beide reichen, die x53er sind sicher noch einen Tick schneller. Ob das von Belang ist lässt sich schwer sagen.

    Grundsätzlich würde ich aber denken, ob nicht das Konzept als ganzes angepasst werden sollte. Parallele Mehrfachnutzung scheint ja derzeit ohnehin ausgeschlossen wegen des "Hardware-Tokens" Laptop. Durch die Virtualisierung bzw. den Netzwerkzugriff entsteht aber vielleicht schnell das Bedürfnis, parallel an der Datenbank zu arbeiten. Das wird dann schon schwieriger. Ich nehme an, das in der Access Lösung rel. viel Arbeit steckt. Ansonsten würde sich vmtl. eine leichtgewichtige Weblösung bzw. webbasiertes System besser eignen, gerade beim Remotezugriff. Hab da jetzt aber auch keine konkrete Empfehlung. Eine Frage bei Dr. Google führt zu folgendem: Hitobito
    Ob das ausgereift ist und wie praxistauglich kann ich aber nicht sagen.


    Auf jeden Fall würde ich nur per VPN von Remote auf das NAS zugreifen, gerade aus Hotelnetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von nasferatu ()

  • Vielen Dank Florian, für die schnelle Antwort.


    Wenn ich Dich richtig verstehe dann würde die 4 Schacht Lösung so aussehen:
    - 2 normale Platten im Raid 1 für die normalen Dokumente, Fotos, etc. und
    - 2 Platten als SSD auch im Raid 1 für die Virtualisierung mit z.B. Win 7, etc.


    Als NAS mit 4-Schächten würde ich das "TS-453Bmini-8G" favorisieren, sollte wohl ausreichend sein, denke ich....?


    Parallele Mehrfachnutzung der Datenbank ist normal ausgeschlossen, da diese nur auf dem jeweiligen Lehrgang benötigt wird und im Access kann man Einstellungen vornehmen das Datensätze gesperrt sind auf denen gerade ein Eintrag erfolgt, bzw. per VBA entsprechend sperren, sollte somit kein Problem darstellen.
    An eine Weblösung habe ich auch schon gedacht aber da habe ich schon mit jemanden gesprochen, das ist bei unserer Anwendung nur mit vielen Anstrengungen hinzubekommen,
    in diesem Fall ist unsere Access-Lösung die beste Wahl, hätte er auch so gemacht.

  • Wenn ich Dich richtig verstehe dann würde die 4 Schacht Lösung so aussehen:
    - 2 normale Platten im Raid 1 für die normalen Dokumente, Fotos, etc. und
    - 2 Platten als SSD auch im Raid 1 für die Virtualisierung mit z.B. Win 7, etc.


    Als NAS mit 4-Schächten würde ich das "TS-453Bmini-8G" favorisieren, sollte wohl ausreichend sein, denke ich....?

    Ja, genauso meine ich das. SSD für alle Applikationen, da kann man auch die QNAP Apps teilweise drauf installieren ( obs wirklich viel bringt weiss ich nicht, der Vergleich ist schwierig). Auf jeden Fall die VMs. Und das "normale" Raid als Datengrab. Von den Eckdaten wird die 453 wohl ausreichen. Für den Fernzugriff sollte allerdings am besten VDSL verfügbar sein ( oder irgenwas mit einem ordentlichen Upstream >= 5Mbps. ) Wie gut sich die VM übers Internet bedienen lässt kann man schwer abschätzen, gerade bei stark belasteten Hotelnetzen. Auf jeden Fall sollte nicht das NAS auch noch hinter einem Flaschenhals sitzen, denn die Senderichtung ist da das Entscheidende. Und auf jeden Fall einen VPN fähgen Router verwenden. Man kann zwar auch auf dem NAS eine VPN Lösung fahren, aber ich würde es trotzdem lieber trennen.

  • Ich habe hier eine Windows Server 2012r2 Essentials VM (2 Cores und 4GB RAM) auf einem TS-453A mit 16GB RAM laufen (die VM läuft auf einer SSD, die an USB 3 angeschlossen ist und greift über den virtuellen Switch auf das Raid 5 zu (per SMB)). Das ganze hängt an einem DSL 50000 Anschluß.
    Den kann ich per RDP von einem DSL 16000 Anschluß ganz gut bedienen.
    Es geht also!


    Vorher hatte ich ich Windows 10 und auch Windows Server 2016 Essentials ausprobiert, aber die laufen recht zäh auf dem NAS.

  • Den kann ich per RDP von einem DSL 16000 Anschluß ganz gut bedienen.
    Es geht also!

    Ich hab mich vielleicht etwas mißverständlich ausgedrückt: ich meinte natürlich auch, das NAS muss einen möglichst hohen Upstream haben, also bspw. 10Mbps bei VDSL 50. Es stimmt aber, per RDP kann ich auch bequem meine Maschine im Büro an einer 16000er Leitung mit 1Mbps Upstream bedienen. Es ging sogar recht gut bei 384kbps. Allerdings ist RDP auch ziemlich effizient. Standalone braucht man dafür auf jeden Fall ein Win7 Pro, damit man auf die VM darüber zugreifen könnte. Das QNAP eigene VNC ist nicht so flüssig, da bräuchte man wirklich schon ein bisschen mehr. Dafür funktioniert es aber auch mit jeder Windows Version.

  • Hallo, ich habe meine TS-453A 16mb RAM mit 2 HDs und 2 SSD (128GB) als Cache eingerichtet.
    Die Plattenperformance ist ok aber der Flaschenhals ist bei der NAS der Prozessor.
    Wenn du ernsthaft damit arbeiten willst nimm eine NAS mit einem Potenteren Prozessor.
    Diese Celerons sind ok aber für richtiges Arbeiten wirst du an einem Core i nicht vorbei kommen.

  • Hallo, ich habe meine TS-453A 16mb RAM mit 2 HDs und 2 SSD (128GB) als Cache eingerichtet.

    Also VMs würde ich immer dediziert und nicht über den Cache Mechanismus betreiben wollen. Man weiss einfach nicht genau, was der wann wie macht. Um reinen Datei IO zu beschleunigen ist das sicherlich ok, aber VMs würde ich immer auf einem reinen SSD Volume betreiben wollen. Was die CPU Leistung angeht, für einfache Office Sachen müsste der Celeron in Verbindung mit einer SSD eigentlich flott genug sein. Wobei das ja immer im Auge des Betrachters liegt. Bezogen auf den dedizierten Laptop vorher ( man weiss ja auch nicht, was das für eine CPU war ) wird es sicherlich etwas gemächlicher sein. Andereseits, um ein paar Einträge in einer kleinen Access Datenbank aktualisieren dürfte es wohl trotzdem reichen. Mit Core i o.ä. landet man ja gleich in einer ganz anderen Größenordnung. Wenn man da auf der sicheren Seite sein wollte dann wäre wohl eine TVS-473 recht leistungsfähig, die hat einen AMD Prozessor und ist noch (knapp) dreistellig im Preis.


    Es ist übrigens mal ganz interessant, nach den CPUs bei Passmark zu suchen. Da kann man ganz gut die potentielle Leistungsfähigkeit bzw. die Leistungsprünge sehen und auch bewerten, ob der Aufpreis gerechtfertig ist. Vielleicht auch einfach mal schauen, in welcher Größenordnung der bisher verwendete Laptop landen würde.

  • Bei mir Funktioniert das mit dem Cache (lesen und schreiben) sehr gut.
    Vorteil ist das ich das ganze System damit beschleunigt habe und ich mich nicht darum kümmern muss was nun auf den SSD oder HD liegt.
    Andere Storage Hersteller machen das ja auch. Bei EMC nennt sich das z.b. FastCache und das beschleunigt nun 5 Jahre unser System in der Firma.
    Die SSD habe ich ja auch im Raid1 laufen. Sollte eine abrauchen muss der Cache aufgelöst werden oder eine neue SSD eingebaut werden.



    Also VMs würde ich immer dediziert und nicht über den Cache Mechanismus betreiben wollen. Man weiss einfach nicht genau, was der wann wie macht.

    Kann ich verstehen, aber was der Raid 5 oder 6 Mechanismus so macht und wo, wann und wie Daten abgelegt werden weist du auch nicht.

  • Kann ich verstehen, aber was der Raid 5 oder 6 Mechanismus so macht und wo, wann und wie Daten abgelegt werden weist du auch nicht.


    Richtig, deswegen nutze ich auch lieber Raid1 oder 10, das ist im Fall des Falles leichter zu recovern (und frisst weniger Leistung). Auch wenn es weniger effizient ist. Ich denke allerdings auch, dass Caching bei VMs möglicherweise nicht so gut funktioniert, weil es eben sehr große, einzelne Dateien sind, auf denen gearbeitet wird. Auch deswegen würde ich sowas lieber transparent haben. Ich würde mich z.B. nicht wundern, wenn die VM Dateien vielleicht gar nicht gecacht würden, weil die Cachestrategie da eine Obergrenze vorsieht. Aber zum IO Beschleunigen gerade auch bei vielen kleineren Dateien ist das völlig ok. Aber bei einer VM möchte ich wirklich eine konstante Leistung haben und nicht damit rechnen müssen, dass u.U. die VM Datei aus dem Cache gekickt wird.


    Leider muss man die SSDs entweder ganz als Cache einsetzen oder eben "normal". Aufteilen in einen Cachebereich und ein normales Volume geht bisher leider nicht. Das wäre mir ganz recht, weil ich ja auch nur 4 Slots habe. Bei den Geräten, die auch noch M.2 Slots haben ist man da etwas flexibler.

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  • Ich habe sie als Lesen und Schreibcache eingebunden.
    Die Dateigröße für das Caching kannst du einstellen. Bei mir hat es das ganze Raid merklich beschleunigt.
    Die Latenzen die ich jetzt noch habe kommen eindeutig von der schwachen CPU die immer mal am Anschlag hängt. Die VM dediziert auf einer SSD auszulagern bringt hier fast nichts mehr an Performance.
    Da nutze ich die teuren SSDs lieber um das ganze NAS zu beschleunigen.
    Du kannst es ja selbst einmal ausprobieren wenn du Zeit hast.
    Ausprobiert hatte ich vorher alle Spielarten ( Nur Cache, lese und Schreibcache und dediziert), bevor ich mich für die Lese und Schreibcache Variante entschieden habe.

  • Ich will auch nicht sagen, dass es nichts bringt. Ich habe nur eine SSD im System und die nutze ich für VMs, Container und Apps. Wobei ich momentan eigentlich nichts mit VMs mache, allerdings mehr aus Zeitmangel. Wenn irgendwann ein neues System ansteht hoffe ich mal, dass da auch schon ein paar M.2 Slots drin sind, damit man nicht die "normalen" Bays für sowas benutzen muss.


    Meine Sorge beim "Schreib" cachen ist immer, dass im Falle eines Absturzes noch mehr Inkonsistenzen auftreten als ohnehin schon. In den QNAPs ist ja kein gepuffertes RAM verbaut, was gegen solche Abstürze helfen würde. Wenn dann noch eine VM am laufen ist würde ich mich zumindest unwohl fühlen. Und da man wie gesagt nur entweder / oder laufen lassen kann habe ich das Caching erstmal wieder ausgeschaltet.

  • Hallo, Inkonsistenzen hatten ich bisher noch nie. Bei mir hängt die NAS aber auch an einer USV.
    Somit sollte zumindest der Stromausfall abgesichert sein.
    So ist mir die Qnap aber noch nie abgestürzt.
    ECC Speicher und Batterie gepufferte Raid Controller spielen hier preislich in einer ganz anderen Liga die ich mir zu hause nicht mehr leisten möchte.

  • ECC Speicher und Batterie gepufferte Raid Controller spielen hier preislich in einer ganz anderen Liga die ich mir zu hause nicht mehr leisten möchte.

    Klar, brauch ich auch nicht unbedingt zu Hause. Aber gerade deswegen versuche ich, die Dinge lieber einfach zu halten, und so ein Cache ist halt noch eine Ebene, die im dümmsten Fall ziemlich viel vermurksen kann. Gerade auch beim Schreiben. Und wenn ich mir die diversen Problemchen an anderen QNAP Baustellen so ansehe bin ich da doch lieber auf der sicheren Seite...

  • Vielen Dank @All für die Infos!
    Das bei iMactouch, Win Server 2012 recht flüssig läuft stimmt mich zuversichtlich das auf einer TS-453Bmini-8G auch eine kleine Access-Anwendung unter z.B. Win7 recht flüssig laufen sollte.


    Zum Laptop, kam weiter unten in einem Post hoch, der hat bestimmt fast 10 Jahre auf dem Rücken, somit ist er nicht der schnellste und
    wenn ich mich richtig erinnere, läuft der noch unter Vista... :/


    In der Datenbank werden max. zwischen 10-40 Noten pro Tag in einer Woche eingegeben, dann noch ein paar Reports und Urkunden am Ende der Woche erstellt und fertig,
    dann steht die Datenbank auch wieder für einige Wochen bis zum nächsten Lehrgang still.
    Aus meiner Sicht wird das NAS mit der Virtualisierung sehr wahrscheinlich eine bessere Performance haben wie der alte Laptop. Da die Datenbank nicht jeden Tag 8h und mehr Std. in gebrauch ist,
    muss das auch nicht megaflott laufen aber so das man gut damit Arbeiten kann.


    Hört sich alles recht vielversprechend an...


    Frage, da ich auf den Qnap - Seitne nichts gefunden habe:
    Läuft in der Virtualisierung z.B. ein Win 7 mit 64Bit oder nur eine 32Bit - Version?

  • Was ist aus dem Thema geworden? Ich wäre an einem Erfahrungsbericht interessiert.
    Auch weil bei mir ein Kauf meiner ersten QNAP vor der Türem steht und Virtualisierung in meinem Umfeld eine Rolle spielt.


    Gruß Rednag

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