TS-251+ / FreeFileSync: Performance Probleme beim Spiegeln von Daten über 1 Gbps Netzwerk

  • Hallo,


    ich habe mir einen TS-251+ zugelegt für das Spiegeln von Daten von meinem Windows 7 Desktop über Netzwerk auf den NAS.


    Was mich etwas überrascht ist die schlechte Performance über Netzwerk, siehe Attachement.


    Also ich hätte schon erwartet, dass die Kopiergeschwindigkeit in einem Gigabit basierten LAN auf bis zu 50-90MByte/sec je nach Dateigröße kommt.
    Ich muss mal abwarten, ich hoffe dass die Geschwindigkeit zunimmt, wenn die Profildaten durch sind.


    Daten-Quellen: die Daten liegen auf diesen Laufwerken:

    • SSD: Samsung 850 Pro 512GB, SATA6 (MZ-7KE512BW) für OS + Programme + VST-Instrumente/Sound Libraries
      Von dieser SSD werden die Profilordner der Windows User über Netzwerk auf das NAS gespiegelt
    • SSD: Samsung 830 256GB, SATA6 (MZ-7PC256B) für DAW Projekte (Cubase, etc)
      Von dieser SSD werden Recording Projekte über Netzwerk auf das NAS gespiegelt
    • Harddisk: Seagate BarraCuda Compute 3TB, 3.5", SATA 6Gb/s, 7200rpm (ST3000DM008) für Daten
      Von dieser Platte werden alle Benutzerdaten über Netzwerk auf das NAS gespiegelt

    Ziel: TS-251+

    • Harddisk: Seagate Desktop HDD 4TB, SATA 6Gb/s, 5900rpm (ST4000DM000)
    • angelegt als statisches einzelnes Volume mit 3,37GB Kapazität

    Mein Rechner (Xeon 6-kern basierte Win7 Recording Workstation mit Supermicro Server Mainboard -> LINK) ist mit 1000Mbps/Full Duplex an eine Fritzbox 7490 angeschlossen.
    An diese Fritzbox ist auch der TS-251+ angeschlossen.
    Zum Spiegeln verwende ich FreeFileSync 9.
    Der /home share des NAS ist auf meinem System als Netzwerk Laufwerk Y: angebunden.


    Würde mich über ein paar Erfahrungen von Euch freuen im Umgang mit NAS, bezüglich Netzwerk Bandbreite / Performance.


    Möglicherweise war es eine schlechte Idee ein NAS zu kaufen, vielleicht sollte ich die Daten besser auf andere Art und weise spiegeln.
    - eSATA Controller / Gehäuse
    - oder halt bei Bedarf die Platte wöchentlich über einen Wechselrahmen reinschieben, so dass das 2. Backup schnell über SATA geht und die Platte danach wieder separat lagern


    Im Moment habe ich sogar das Gefühl, dass ein NAS eine Menge an Komplexität reinbringt und man eine Menge Sachen bedenken muss.
    Eigentlich brauche ich das gar nicht alles, nur die Virtualisierung hatte mich da was "angeteased", aber eigentlich brauche ich auch das nicht wirklich.


    Was für mich erstmal erforderlich ist, dass ich neben dem Sichern der Daten im Rechnergehäuse auch eine 2. Sicherung ausserhalb habe.
    Aber das muss auch fluppen .. also solche Meldungen, dass es noch 140-180 Tage dauern würde für 3 TB ist ein echter Schocker.


    Habe auch ein bisschen unterschätzt wie viel Zeit man sich eigentlich nehmen muss, um ein NAS sinnvoll aufzusetzen.
    Und wenn man verschiedene Dinge ausprobiert, statisches Volume, Thick, Thin, das dauert alles so fürchterlich lang,
    ehe die Volumes und Shares wieder aufgesetzt sind, das hätte ich mir im Handling anders vorgestellt und zwar, dass das alles
    ein bisschen schneller von der Hand geht.


    Was meint Ihr .. NAS zurückschicken und auf eSATA gehen ? Ich stehe kurz davor.


    Gruß
    Bits


    EDIT: Links auf Heise Preisvergleich entfernt. Das war von mir aber nicht als Werbung gedacht, ich verlinke gerne auf Heise, weil da mE die technischen Daten von Geräten am besten / vollständigsten zusammengetragen sind.

  • Auf welche Datenübertragungsrate kommst Du denn in MByte/s ausgedrückt? FreeFile Sync muss auch jedes Mal das Ziel einlesen, um zu bestimmen was kopiert werden soll...das dauert, gerade wenn es sich um viele kleine Dateien handelt.


    Wenn ein Rechner gesichert werden soll, dann teste mal Veeam Endpoint Protection (kostenlos) oder dateibasiert robocopy.

  • Bei größeren Dateien (mp4) steigt der Durchsatz schon mal auf bis zu 60MB/sec.
    Mal sehen ob sich das weiter bessert.


    Hat jemand vielleicht schon mal Erfahrungen damit gemacht, ob iSCSI gerade bei kleineren Dateien besser abschneiden würde ?


    Ich denke es sind gerade die kleinen Dateien, die die Performance killen.


    Ich kann Dir aber zumindest schon mal sagen, dass ich diese Probleme nicht hatte, als die 4TB Platte noch intern eingebaut war.
    Auch mit den selben mirrors zu der neuen Seagate 10TB Enterprise Platte habe ich diese Probleme bei kleinen Dateien nicht.


    Darum vermute ich im Moment, dass vielleicht das SMB Prototokoll für die Übertragung vieler kleiner Dateien über Netzwerk nicht gut geeignet ist.


    FreeFileSync muss ja auch die Daten lesen, wenn ich auf die interne Sicherungsplatte(n) schreibe.
    Und das sind haargenau die gleichen.
    Noch vor einer Woche habe ich meine Daten mit FreeFileSync mehrfach kopieren müssen (von der gleichen Quelle).
    1. für die neue interne 10TB Sicherungsplatte
    2. auf die 4TB Platte in einem HotSwap Käfig, auch per Sata an den Rechner angeschlossen.


    An der Stelle kann ich sowohl die internen SSDs und die 3TB Harddisk, sowie auch FreeFileSync als "Bremse" ausschliessen.


    Bei größeren Dateien komme ich (endlich) auf zwischen 80 bis zu 113MByte/sec Durchsatz, siehe Dateianhang.


    EDIT: ok verstanden, ich war das Verlinken einfach so in der Form gewöhnt.

  • Wenn ein Rechner gesichert werden soll, dann teste mal Veeam Endpoint Protection (kostenlos) oder dateibasiert robocopy.

    Die Veeam Endpoint Protection kenne ich noch nicht. Robocopy gefällt mir in der Bedienung nicht.
    FreeFileSync ist eigentlich IMHO die beste Alternative zu Robocopy.


    BTW: meine Backup Strategie basiert auf 2 Dingen


    - Macrium Reflect (Grandfather, Father, Son Sicherung) für die 512TB SSD, auf der sich Windows, Programme, Sample Libs befinden
    Da das zusammen mit dem Registry eh eine Einheit bildet, sichere ich das als Disk Image
    Macrium Reflect hat da noch die nette Eigenschaft durch ihr Rapid Delta Restore Verfahren nur die geänderten Disk Blöcke zu restoren,
    um die Abnutzung auf der SSD durch Schreibzugriffe zu minimieren. Die 315GB an komprimierten Daten sichere ich ca 10 Min zurück.


    - User Daten sichere ich lieber im nativen Datenformat (in dem Fall mittels mirror), damit ich bei etwaigen Fehlern in der Disk Image Software
    vor Datenverlust verschont bleibe. Das Disk Image ist im Grunde genommen nur zum schnellen Recovern gedacht.
    Bislang habe ich auf 2 internen Disks gesichert (3TB und 4TB) für tägliches und monatliches spiegeln.
    Und eine externe 1.5TB Disk für eine externe Sicherung
    Nur habe ich inzwischen mehr Daten, so dass das alles nicht mehr passt.
    Und ich wollte halt auch die Sicherung auf externes medium komplett automatisieren.


    Im Moment ist nur eine 4TB Platte im NAS, aber ich habe die Daten ja noch im Original und auf der 10TB Platte als töglichen und monatlichen MIrror.
    Irgendwann wollte ich eine 2. 4TB Platte zusätzlich ins NAS einbauen.
    Praktisch ein ~7.5TB Thin Volume das ich durch eine 2. Disk später noch erweitern kann.
    Wenn da mal was ausfällt eigentlich nicht schlimm, weil ich das NAS immer wieder neu aufbauen kann.
    Allerdings sehe ich im Moment, auf wieviele Einstellungen man dann immer wieder achten müsste
    und überlege schon, vielleicht besser doch ein RAID-1 (Mirror) zu bauen, damit nicht alles abkachelt.
    Aber dann sind die 4 TB Platten zu knapp ..
    Und eigentlich spiegele ich nicht gerne, dann wäre vielleicht doch ein RAID-5 besser mit dem TS-451+.
    Dann wäre die NAS Konfiguration und etwaige VMs auf dem NAS etwas sicherer aufgehoben.


    Tja, im Moment Fragen über Fragen und mir raucht die Birne.
    Eigentlich wollte ich nur ein bisschen was besseres als ein externes USB3 oder eSATA drive ;)


    DeltaCopy sieht auch interessant aus, hast Du das schon mal ausprobiert?
    Gerade bei großen Dateien werden nur die Deltas übertragen, nicht die komplette Datei selbst.
    Leider ist die Bedienung zunächst nicht intuitiv und erfordert vermutlich noch Anpassungen auf der NAS Seite.
    Also mal eben habe ich es leider nicht ans Laufen gebracht.
    http://web.synametrics.com/SyncrifyVsDeltaCopy.htm

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  • Hallo


    Mein TS-453 PRO 16GB wird regelmäßig per FreeFileSync auf einen Dell Server kopiert -> immer Vollgas ca 110 - 113 MB bei größeren Dateien.
    Kopiere ich die Daten vom NAS auf meine Workstation HP Z800 6-Kerner XEON komme ich auf maximal 50 - 60 MB.
    Das Problem hängt bei mir mit meinem Anti Viren Programm zusammen (Symantec Endpoint Protection), deaktiviere ich das Programm habe ich auch dort Vollgas.
    Vielleicht ist es bei Dir ein ähnliches Problem ....


    greetz VulCan

  • Gute Idee. Das könnte sehr gut sein, bei mir ist es nämlich auch so gewesen, von NAS zu Rechner = lahm.


    Ich weiß aber auch, warum ich ganz zu anfangs nicht auf Performance gekommen bin.


    Ich verwende eine DLAN Lösung. Leider habe ich bis zu dem Raum, in dem ich das NAS eigentlich deponieren wollte nur 400 Mbps.


    Wenn ich das NAS an die Fritzbox direkt anschliesse und dann noch iSCSI verwende, dann ist alles wesentlich schneller.


    Was ich jetzt gerne noch hätte wäre ein kleiner Switch, passiv gekühlt ohne Lüfter, der Jumbo Frames und Link Aggregation unterstützt.


    Die Juniper EX-2200-C sind mir etwas zu teuer und ich möchte den Switch nicht extra noch booten und herunterfahren müssen.


    Was könnte man da nehmen ?