USV: Sinn oder Unsinn?

  • Moin,


    ich überlege meinem NAS eine USV zu gönnen, die batteriegepuffert soviele Minuten Reserve liefert, daß das NAS noch sauber herunterfahren kann. Die Systemadmins bei mir im Job ratne mir aber inzw. alle davon ab, weil die Wahrscheinlichkeit, daß die USV ausfällt und dadurch dem NAS / Server der Strom abgedreht wird, inzw. höher ist als die Wahrscheinlichkeit, daß der Strom so ausfällt.
    Sollte es zu Stromausfällen kommen, würde es zudem zumeist an der hausinternen Verkabelung liegen, weshalb es am Sinnvollsten wäre dem NAS einen eigenen FI-Schalter zu gönnen.


    Wie seht Ihr das?

  • Mir ist noch nie eine USV ausgestiegen, allerdings sollte man bei diesem alle 3 bis 4, allerhöchstens 5 Jahre die Batterien wechseln.


    In der Firma sind die Hauptserver mit 2 Netzteilen ausgestattet: das 1. an der USV, das 2. direkt am Storm. Somit auch gegen diesen Fall abgesichert. Es gibt auch QNAPs mit 2 Netzteil - meine jedenfalls gelesen zu haben. Dies dürften jedoch die wenigsten sein.


    Eine USV dient jedoch nicht nur dem direkten Stromausfall, sondern auch Stromschwankungen und Überspannungen. Diese sind häufiger als ein Stromausfall.

  • 100pro hätte ich vor 10 oder 15 jähren anders geantwortet, Heute jedoch sage ich "bullshit". Jedenfalls ist eine USV nur bedingt wirksam, und zudem die teuerste aller möglichen Lösungen. Da wäre beispielsweise die Erdung von Gehäuse und Netzwerkkabel (da gibt es Kabel bzw Adapter für) welche vorab unbedingt vorgenommen werden sollte. Als zweite Massnahme währe eine Strom(fein)spitzenfilter zu empfehlen. Wobei es auch USV gibt welche einen solchen beinhalten. Um die wähl der USV kann man sich ohnehin streiten. Smart mit LAN Anschluss, Stromspitzenfilter und dann noch die Kapazität. M.E.n sind 15min mehr als ausreichend, und ein -ab Stromausfall- automatisches sicheres Herunterfahren dringend zu empfehlen. Für mich ist die USV jedoch der Letzte Evolutionsschritt, den ich nur noch höchst selten begehe. Vorab kommt die 360° Erdung und das Backup vom Backup.

  • Vorab kommt die 360° Erdung und das Backup vom Backup.

    Nur das Backup vom Backup - was ohnehin zu empfehlen ist - hilft gegen den Ausfall auch nichts. Wenn's am Tag über die QNAP gebruzelt hat, dann ist der Kinoabend ab QNAP auch gestrichen.


    Ich denke hier gibt es keine generelle Empfehlung. Es gibt Punkte dafür und dagegen. Dies wird jeder von Fall zu Fall entscheiden müssen.
    Hier gilt es Anschaffungs- und Stromkosten, gegenüber Ausfall und Spannungsspitzen etc. abzuwägen. Dies wird auch in Abhängigkeit von verwendeten Programmen und Daten sein.
    Datenbank schätzen Stromausfälle im Normalfall nicht so sehr. Aber die Photo- und Multimediadatenbank lässt sich auch wieder aufbauen.


    Ob man sich vor Stromausfällen schützen muss/will hängt auch von der Gegend ab, in der man lebt. Kannst Du Dich an keinen Stromausfall erinnern, dann wird es wohl keine brauchen. In meiner Gegend, in der ich min. 1 mal im Jahr einen Stromausfall erlebe, sei es wegen Wartungsarbeiten oder Defekt, möchte ich nicht grundsätzlich auf eine USV verzichten.

  • Es ist letztendlich eine Frage, wie hoch man die Wahrscheinlichkeit einschätzt, dass etwas passiert. Sei es nun ein Stromausfall oder Schwankung oder sonstwas. Ich hatte in 6 Jahren etwa 10 Fälle, wo die USV einsprang. Ich kann natürlich nicht sagen, ob das NAS ohne die USV Schaden genommen hätte aber ich war jedes Mal froh das ich das Teil hatte. Hab auch die Dreambox und die Fritzbox dran. Zwingend erforderlich ist eine USV sicher nicht, aber ich finde es schön eine zu haben

  • Macht ihr Witze? Gegen Blitzeinschläge, Stromspitzen und das rösten der TS helfen Sicherung, Schutzschalten, Erdung und einen Überspannungsschutz (vorzugsweise gleich mit Netzfilter an der Dose). Letzterer wie auch die Erdung für Gehäuse und Netzwerkkabel gibt es für eine Hand voll € . Eine USV überbrückt hingegen erst-mal nur den Stromausfall (Stecker raus) und kommt deutlich teurer.Ich wollte dies nur gesagt wissen, weil es Leute gibt welche die USV oder auch den RAID Verbund für den Heiligen Grahl halten, was sie beide nicht sind. Dies gilt auch für die smarte USV welche Schutze & Filter bereits integriert hat. Sie sichert "nur" die Stromzufuhr, fällt ein Glas Wasser auf die TS ist der Ofen dennoch aus.

  • Sie sichert "nur" die Stromzufuhr, fällt ein Glas Wasser auf die TS ist der Ofen dennoch aus.

    Zum Glück steht meine USV *auf* dem NAS :)

  • Lieber Bordi, ich denke, niemand von uns würde auf die Idee kommen, eine USV als Blitzschutz zu begreifen. Wie Du richtig bemerktest, ist ihr Sinn eher im Schutz vor Spannungsausfällen zu sehen. Deine Vorschläge indes sind weder für diesen Fall zielführend noch schützen sie vor Blitzeinschlägen.
    Um Dein NAS wirksam vor den Folgen von Blitzeinschlägen zu schützen, ist deutlich mehr Geld notwendig als eine USV kostet.
    Um Dir einen Überblick zu verschaffen, empfehle ich die Lektüre des Blitzplaners.

  • 100%-ige Sicherheit gibt es nie.


    ...und gegen Wasser in der QNAP hilft weder Sicherung, noch Spannungsschutz noch USV oder sonst etwas. Die helfen um noch schlimmeres zu verhindern, aber die QNAP dürft hin sein. Wasser und Strom ist so eine Sache. Aber vielleicht sollte man den Blumentopf nicht ausgerechnet auf die QNAP stellen. :D

  • Ich denke das geht jetzt von den Meinungen her nur auseinander, weil es eben diese Kombigeräte gibt. Meine USV hat 8 Steckdosen mit Master-Slave Schaltung, 4 davon laufen über die USV+Überspannungsschutz und die anderen 4 nur Überspannungsschutz und man kann ein Kabel per RJ45 Stecker durchschleifen. Netzwerk oder DSL-Kabel für Überspannungsschutz. Diese ganzen zusätzlichen Funktionen gehören aber nicht zu einer reinen USV und deshalb sind die sicherlich auch keine Argumente für eine USV. Ich würde jetzt nicht soweit gehen, dass das, was wir im Heimbetrieb alle so Einsatz haben totaler Unsinn ist, aber ich sehe es bei mir auch so, dass mein Spielzeug zu Hause nicht im Geringsten die Bedeutung hat, wie eine »richtige« USV für einen »richtigen« Server, der tatsächlich wichtige Aufgaben irgendwo in einem Rechenzentrum erledigt.