Nach Festplattentausch kein Datenzugriff mehr möglich

  • Hallo Gemeinde,
    nach einem Plattentausch findet mein NAS keine Daten mehr, ich bin mit meinem Latein am Ende...


    Aber erst mal kurz zum Hergang:
    Ich habe ein TS-112 mit der Firmware 4.1.4 (Release habe ich irgendwo notiert...)
    Darin eingebaut war eine Seagate 2TB ST2000DM001 die auch auf der Kompatibilitätsliste steht. Das System lief bei mir seit 2-3 Jahren einwandfrei!
    Diese Platte sollte gegen eine 4TB-Platte ST4000VN000 von Seagate ausgetauscht werden.


    So bin ich vorgegangen:
    Ich habe zuerst die Konfiguration gesichert, dann die Platten ausgetauscht.
    Mit Qfinder habe ich dann das NAS neu Initialisiert. Hierzu habe ich die FW 4.1.4 0910 installiert. Dieses Release ist etwas neuer als das Release das zuvor installiert war.
    Soweit hat alles prima geklappt. Ich habe dann die Konfiguration die ich ja zuvor gespeichert hatte rückgespielt. Alle meine Einstellungen waren dann wieder vorhanden und das NAS funktionierte (vorerst) einwandfrei!
    via eSata habe ich die alte 2TB-Platte angeschlossen und mit Filemanager die Daten auf die 4TB-Platte geschaufelt.
    Ich habe die Daten gleich etwas "sinnvoller" in unterschiedliche Ordner verteilt und hierzu auch 2-3 neue Ordner mit der Funktion "Freigabeordner erstellen" angelegt.
    Weitere Daten von anderen Platten wurden hochgeladen da ja jetzt wieder Platz auf dem NAS war.
    Zu guter Letzt startete ich den Virenscanner der bei mir immer etwa 30h läuft.
    Bis hier war alles prima und problemlos.


    Jetzt beginnen die Merkwürdigkeiten:
    Als der Virenscanner "durch" war, bekam ich keine abschliessende Mail obwohl ich zuvor die Benachrichtigungsfunktion getestet hatte.
    Das NAS war im Stand-By, die Status-LED war aus. mit QManager konnte ich vom Handy aus das NAS aufwecken, konnte allerdings keine Verbindung dazu aufbauen.
    Ich habe das NAS mittels Fronttaster runtergefahren und neu gestartet.
    Nach dem Neustart ertönte ein Piep-Ton und die grüne Status LED blinkt schnell in grün.
    Mittels Qfinder habe ich das NAS im Netzwerk unter der Defaultadresse gefunden.
    :| Ich habe das NAS dann neu Konfiguriert (nur Netzwerkadresse, alles andere war vorhanden) Ab jetzt konnte ich auch wieder mittels Webinterface auf das NAS zugreigen, alles schien in Ordnung zu sein...
    Im Filemanager bekomme ich allerdings immer die Meldung "Folder does not exist".
    Im Ressourcenmanager "Disknutzung" bekomme ich eine "leere" Platte angezeigt. Bei den Privilegieneinstellungen werden mir jedoch die Ordner mit der entsprechenden Grösse angezeigt.
    Im Systemlog erscheint "The firmware versions of the system built-in flash (4.1.4 Build 20150910) and the hard drive (1.0.0 Build 0000) are not consistent. It is recommended to update the firmware again for higher system stability. "


    Ich habe die Platte ausgebaut und konnte mittels Paragon-SW "Ext-FS" meine Daten der Platte sichern. :thumb:
    Danach habe ich die Platte wieder eingebaut und nocheinmal die 4.1.4 20150910 installiert, allerdings mit gleichem Ergebnis. die Status-LED blinkt schnell grün und ich komme nicht an die Daten ran... _hurted:
    Heute habe ich es gewagt und die aktuelle FW 4.2.0 20160101 installiert. Alles lief erfolgreich durch doch auch hier habe ich nur die blinkende Status-LED und keinen Datenzugriff.
    Was jedoch noch merkwuerdiger ist: im Filemanager habe ich nicht einmal mehr die "Home" Ordner und die anderen Standardordner... Da ist einfach "nix"! :?:
    Jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende aber vielleicht kann mir ja jemand von Euch helfen!? :handbuch:


    Vielen Dank und Grüße, Kalle

  • Hallo zusammen,


    hat niemand eine Idee wie ich eine komplette Neuinstallation verhindern kann? Würde mir gerne ersparen die Daten nochmals zu kopieren zumal sie ja noch auf der Platte sind...
    Ich wüsste auch gerne wie es zum beschriebenen Problem kommen konnte damit es mir (und auch anderen die das gleiche vorhaben) nicht nochmal passiert... :roll:
    MoD: Vielleicht habe ich das Thema auch nur an eine falsche Stelle gepostet? Dann bitte einfach verschieben...


    Danke und Grüße, Kalle

  • Niemals nie nicht sollte man eine Konfiguration einer FW-Version über eine andere Version ziehen.
    In deinem Fall haben sich vermutlich Mount-Pfade zwischen den Versionen geändert. Auch haben sich Parameter in den Konfigurationsdateien geändert.


    Mit etwas Glück kannst du folgendes versuchen:
    - NAS ohne Platte starten
    - nach dem langen Piep das NAS mit Qfinder suchen
    - nun die Platte einbauen und Konfiguration starten
    - es sollte dir angezeigt werden, dass eine Platte mit QNAP-Signatur erkannt wurde und du die Werkseinstellungen wiederherstellen möchtest oder neu Ininitialisieren. Hier wählst du ersteres aus.

  • Hallo Dr_Mike,
    vielen Dank für die Antwort... Das mit der Konfiguration habe ich auch schon vermutet... :oops: Wollte die damalige Release installieren, diese habe ich allerdings im Forum leider nicht finden können und dann habe ich zumindest die 4.1.4 installiert die noch zu finden war, dachte das wird schon passen, ist ja die gleiche Releasenummer... Das knüpft schon fast an die Diskussion mit den Release-Versionen an... Warum zählt Qnap das nicht sauber hoch...?
    Wie dem auch sei, ich werde Deinen Vorschlag versuchen... Mir ist nur eins nicht ganz klar:
    Nach dem Start (ohne Platte) und Finden des NAS via Qfinder schreibst Du "nun die Platte einbauen..." Heisst das ich soll die Platte einbauen während das NAS eingeschaltet ist, oder erst wieder runterfahren, einbauen und dann wieder hochfahren? Zweiteres wäre das was ich eigentlich tun würde...
    Wenigstens bestätigst Du mir schonmal meine Vermutung... Wenn das dann auch noch klappt wäre das perfekt... :D
    Grüße, Kalle

  • Zitat von "Kalle01"

    Heisst das ich soll die Platte einbauen während das NAS eingeschaltet ist,

    Genau das sollte es heissen. Das NAS muss eingeschaltet sein, damit es eine Grundkonfiguration beim Start läd und nicht die von der Platte.
    Allerdings habe ich nicht bedacht, dass du keinen Einschubrahmen hast. Den Innenaufbau des TS-112 kenne ich nicht, so dass ich nicht weiss, ob man die Platte im laufenden Betrieb einsetzen kann.


    Ok, hab mir grad mal ein Video zum Platteneinbau angeschaut. Wenn du das NAS auf die Seite legst und die Platte so platzierst, dass sie im Rahmen liegt aber noch nicht auf den Steckport geschoben ist, sollte es gehen. Dann das NAS wie oben beschrieben starten und beim Punkt Platteneinbau die Platte dann nur auf den Port schieben (am Besten vorher im ausgeschalteten Zustand den Handgriff mal üben). ;)

  • Stopp, bevor was kaputtgeht: Kann es sein, daß bei NASen, die mangels Festplatteneinschüben von QNAP nicht für Hot Swap vorgesehen sind, die Hardware so ein "gewaltsam erzwungenes" hot swap mit Trick übelnehmen kann? Ich weiß (als LP-Layouter), daß bei ausdrücklich hot-swap-fähigen Schnittstellen jeder Art oft hardwaremäßiger Zusatzaufwand getrieben wird, u.a. z.B. um mögliche tödliche Reihenfolgen im Anlegen mehrerer Versorgungsspannungen zu verhindern oder daß Signale erst bei Anliegen aller wichtiger Versorgungsspannungen kontaktieren oder zumindest saubere GND-Verbindungen als erstes kontaktieren vor allem anderen....... Solchen Aufwand würde ich (nachdem ich auch die Sorte Pfennigfuchser im Einkauf kenne, die sich gegen vorsichtige Hardwareentwickler häufig durchsetzen) wenn, dann erst mal bei den offiziell hot-swap-fähigen NASen mit "echten" Wechseleinschüben vermuten...
    Ich will da jetzt niemand verunsichern, ich hätte da aber gewisse Bedenken, und zwar sogar (wieder Bauchgefühl des Layouters) eher um die NASe als um die Festplatte.... (Festplatten als kleines handliches "Peripherieteil", das auf Admin-Schreibtisch-Chaos schon mal herumgeschussert wird, dürften per Hardwaredesign gegen Mißhandlungen gehärtet sein als die in den Tiefen irgendwelcher Gehäuse geschützten Steckplätze dafür...)....
    Andererseits... SATA ist schon erheblich unempfindlicher als PATA/eIDE oder noch frühere Schnittstellen, und selbst diese zu schrotten bedarf es im realen Leben doch erheblicher Mühe (oder eines geeigneten elektrostatisch bösen Teppichbodes :roll: )

  • Hurra, es hat geklappt! :thumb:
    Dr_Mike, Dein Lösungsweg hat funktioniert! Ich habe das NAS ohne Festplatte hochgefahren, das NAS mit QFinder kontaktiert und dann mit Bauchschmerzen die Platte ins laufende NAS hineingeschoben. Alles Weitere hat funktioniert wie Du es beschrieben hast...
    Ich habe die 4.2.0 b0101 nochmals hochgeladen und dem NAS sicherlich eine halbe Stunde Zeit gegeben, danach hatte ich wieder meine Verzeichnisse samt Daten, alles läuft wieder rund!
    Merkwürdig war, dass die von mir erstellten Verzeichnisse auf oberster Ebene (bei Public, Download, etc.) nicht angezeigt wurden, entsprechend war der Zugriff darauf auch nicht möglich. Gemäß belegtem Speicherplatz bei Diskinfo sollten die Daten aber noch vorhanden sein... :shock: Ich habe dann erneut mit der Freigabe-Ordner-Funktion Verzeichnisse mit den identischen Namen erstellt und siehe da: Meine Daten waren wieder vollständig innerhalb dieser Verzeichnisse vorhanden und erreichbar!
    Ich gebe aber zu: MatthiasM hat nicht unrecht: Die Schnittstellen einer Festplatte sind nicht für HotSwap-Verbindungen ausgelegt. Ich selbst bin Hardware-Entwickler und kenne die Problematik nur zu gut: Eine Kontaktierung der Anschlusspins in der falschen Reihenfolge kann u.Umständen zu Hardwaredefekten führen. Bei vielen USB-Sticks werden daher immer zuerst die Spannungsversorgung und dann die Datenleitungen kontaktiert, zu erkennen an den unterschiedlich langen Kontaktflächen...
    Ich weiss aber nun ebenfalls, daß an einem SATA-Anschluss eines PC's direkt ein eSATA-Anschluss angeschlossen wird. Der eSATA-Anschluss ist lediglich eine stabilere Ausführung die auch für mehr Kontaktwechsel vorgesehen ist als die interne SATA-Schnittstelle. eSATA ist Hot-Swap-fähig, eine Kontaktierungsreihenfolge wie oben beim USB-Stick beschrieben ist mir nicht bekannt (was aber auch nicht heisst, dass es keine gibt...)
    Kurzum, das Einstecken der Platte bei meinem NAS-Modell während des Betriebes ist nicht unproblematisch, daher hatte ich auch in meinem Post weiter oben nachgefragt ob ich das wirklich richtig verstanden hatte...
    Ich habe im ausgeschalteten Zustand geprüft ob die Kontaktierung sauber und in sehr kurzer Zeit erfolgen kann. Die Festplatte ist im NAS-Gehäuse sehr exakt geführt, die Kontaktierung aller Pins erfolgt m.E. nahezu gleichzeitig. Hab die Festplatte dann halt mit "Augen zu und durch" beherzt in den Kontakt gedrückt sodass die Platte binnen weniger Millisekunden kontaktiert war. Bei mir ging es gut. :oops:
    Für alle anderen mit hot-Swap-fähigen Einschüben ist Dr_Mikes Methode aber wirklich zu empfehlen...
    Vielen Dank Euch beiden für Eure Posts! :D Mir hat es sehr weitergeholfen! :qnap:
    Kalle

  • Die Einschübe bei laufendem NAS einzustecken ist nicht nur dr_mikes Methode, das ist bei den offiziell hot-swap-fähigen NASen ganz offiziell eine Methode der Wahl....
    Was (e)SATA und insbesondere die offiziell spezifizierten (verdammt wenige) Steckzyklen rein mechanisch betrachtet betrifft: Mit jedem externen Adapter SATA<>USB, diesen ganzen netten Dockingstationen, wie man sie für Festplatten"forensik" oder auch für Backup auf externe Platten usw,. nutzt, da macht eigentlich jeder, ohne viel nachzudenken, "hot swap" und es funktioniert reibungslos und schmerzfrei und, wenn kein Grobmotoriker zugange ist, länger als die restliche Hardware dazu lebt.... Jedenfalls traue ich sogar den (nicht e)SATA-Steckverbindern weit mehr als die offiziell nur 50 nötigen Steckzyklen (eSATA: 5000) zu. Bei Steckzyklen die wahre Lachnummer sind ja die für Micro-USB spezifizierten 10.000 Steckzyklen - Smartphone-Ladebuchse kaputt anyone? :D


    Hotplugging beim (nicht e)SATA ist steckerseits übrigens tatsächlich schon steckerseits vorgesehen durch verschieden voreilende Kontakte, die erst Masse, dann Versorgungsspannungen verbinden - bei dem Standard hat man sich wirklich Gedanken gemacht. Siehe ganz einfach https://de.wikipedia.org/wiki/Serial_ATA

  • Zitat von "MatthiasM"

    bei dem Standard hat man sich wirklich Gedanken gemacht.

    Deswegen hatte ich mit meinem Tip nicht so arge Bauchschmerzen, nachdem ich das Video gesehen hatte. Es hätte jedoch sein können, dass kurze Kabel in dem NAS-Typ zum Verbinden der Platte verwendet werden. Dann hätte ich von der Aktion abgeraten.