Raid - Speicherpool - Volume, die "richtige" Konstellation für deinen Bedarf

Hallo werter Leser,


um seine Daten auf dem QNAP zu speichern gibt es verschiedene "Speicherarten".


Bspw.

  • RAID
  • Speicherpools
  • Volumes


Manche dieser hängen miteinander zusammen.


1. RAID


Ein RAID ist ein Zusammenschluss mehrerer Festplatten. Dazu gibt es verschiedene Typen.


RAID ist ein Akronym für engl. "Redundant Array of Independent Disks", also "Redundante Anordnung unabhängiger Festplatten". Ein RAID-System dient zur Organisation mehrerer physischer Festplatten eines Computers zu einem logischen Laufwerk, das eine höhere Datenverfügbarkeit bei Ausfall einzelner Festplatten und/oder einen größeren Datendurchsatz erlaubt als ein einzelnes physisches Laufwerk. Während die meisten in Computern verwendeten Techniken und Anwendungen darauf abzielen, Redundanzen (das Vorkommen doppelter Daten) zu vermeiden, werden bei RAID-Systemen redundante Informationen gezielt erzeugt, damit beim Ausfall einzelner Komponenten das RAID als Ganzes seine Integrität und Funktionalität behält. Diese Redundanz darf aber nicht mit einer Datensicherung gleichgesetzt werden!!!


Die gebräuchlichsten sind:

  • RAID 0
  • RAID 1
  • RAID 5
  • RAID 6
  • RAID 10



  • RAID 0


Vorteil

  • Erhöht den Datendurchsatz, da zwei Festplatten im Reißverschlussverfahren zu einer großen werden und somit parallel auf beide zugegriffen werden kann.

Nachteil

  • Fällt eine aus, kann der RAID-Controller die Daten nicht mehr vollständig rekonstruieren und die Daten der anderen Festplatte sind unbrauchbar.


RAID_0.png
(C) Wikipedia



  • RAID 1

Vorteil

  • Spiegelt den Inhalt einer Festplatte auf die andere
  • Fällt eine aus, kann weiter gearbeitet werden
  • Ausfall aller Platten führt erst zum Datenverlust


Nachteil

  • Durch die Spiegelung hat man einen Verlust von einer Festplatten


RAID_1.png
(C) Wikipedia



  • RAID 5


Vorteil

  • Besteht aus mindestens 3 Festplatten
  • Kombiniert Vorteile von RAID 0 und RAID 1
  • Fällt maximal eine aus ist die Datenintegrität noch gewährleistet


Nachteil

  • Durch die Paritätsbildung hat man einen Verlust von einer Festplatten


RAID_5.png
(C) Wikipedia



  • RAID 6


Vorteil

  • Besteht aus mindestens 4 Festplatten
  • Fallen maximal zwei aus ist die Datenintegrität noch gewährleistet


Nachteil

  • Zusätzlich zu RAID 5 wird ein weiteres Paritätbit verteilt, deshalb hat man einen Verlust von zwei Festplatten


RAID_6.png
(C) Wikipedia



  • RAID 10


Vorteil

  • Besteht aus mindestens 4 Festplatten
  • Kombination aus RAID 0 und RAID 1
  • Fallen maximal zwei nicht benachbarte aus ist die Datenintegrität noch gewährleistet


Nachteil

  • Durch den RAID 1 Bestandteil hat man einen Verlust von zwei Festplatten


RAID_10.png
(C) Wikipedia



  • Hotspare

Eine Hotspare Festplatte ist zwar in einem RAID, aber nicht aktiv, sondern wird erst bei einem Ausfall einer eingeschaltet und kann so direkt mit der Rekonstruktion der Daten beginnen, ohne das man sie manuell einbinden oder einschalten muss.


RAID_5HS.png
(C) Wikipedia



  • Parität

Bei verschiedenen RAID Systemen werden Paritätbits zur Datenrekonstruktion erstellt. Durch diese Paritätbits, die je nach RAID System unterschiedlich verteilt werden, können bei einem Ausfall einer Festplatte die enthaltenen Daten Anhand dieser Paritätbits rekonstruiert werden.



  • JBOD

Steht für Just a Bunch of Disks, zu Deutsch, Nur ein Haufen Festplatten.


Vorteil

  • Besteht aus mindestens 2 Festplatten
  • Zusammenschluss von mehreren Festplatten


Nachteil

  • Keine Redundanz


JBOD.png
(C) Wikipedia



2. Speicherpools


Einen Speicherpool kann man sich wie ein Schwimmbecken vorstellen. Nur das statt der Personen, die RAIDs/Volumes darin schwimmen. Je nachdem welche NAS man benutzt, kann es auch keine Speicherpool Funktion geben.


Speicherpool.jpg
(C) QNAP



3. Volumes


Ein Volume ist je nach Einsatzort anders. Es gibt das Statische/Einzel Volume und das Thick/Thin Volume, wenn ein Speicherpool genutzt wird.


Die Speicherpools sowie deren Volumes (Thick/Thin) sind aber schon Enterprise Segment. Für Privatleute sind diese nicht sehr interessant, da die Features dieser in den meisten Fällen nicht benötigt werden oder zu überdimensioniert sind.


  • Statisches/Einzel Volume

Wie der Name schon sagt, besteht es aus einer Festplatte. Es bietet nicht die Vorteile eines bspw. Thin Volume. Wie der Name Statisch schon sagt, ist der Wert/Größe des Volumes Statisch also Fest.


  • Thick Provisioning

Dies ist vergleichbar mit dem Einzel Volume, wird aber bspw. in Speicherpools eingesetzt. Auch hier ist die Größe ein Statischer/Fester Wert.


  • Thin Provisioning

Diese Art der Speicherzuweisung hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber den anderen. Die Zuweisung ist nicht Statisch sondern flexibel. Andere Bezeichnungen hierfür sind bspw. schlanke Speicherzuweisung, Überprovisionierung (overcommitment) oder Überquotierung.



Am Ehesten ist es mit dem von einem Elektrizitätswerk zur Verfügung gestellten Strom vergleichbar. Dieses garantiert dem Kunden eine maximale Leistung, die dieser beziehen kann. Trotzdem kann das E-Werk nur einen Teil dieser Maximalleistung allen Kunden gleichzeitig bereitstellen. Da aber niemals alle gleichzeitig die Maximalleistung beziehen, kommt es zu keinen Problemen.


Aber aufgrund dieser Tatsache das mehr Speicherplatz zur Verfügung gestellt werden kann, als PHYSIKALISCH vorhanden ist, muss man da IMMER ein Auge drauf haben, dass dieser nicht ausgeht, sonst gibt es je nachdem was auf diesem Speicher läuft, bspw. eine Datenbank nur noch Müll.



Das wars!


Gruß


Revan335