[QUICK GUIDE] QuTScloud gratis in der Virtualization Station verwenden

[PROLOG]

Ein Testsystem zu haben ist eine tolle Sache, wenn man Dinge gefahrlos ausprobieren mag oder einfach technikaffin ist und etwas spielen will. Natürlich kostet sowas auch sein Geld, in der Anschaffung und im Betrieb.

Ich verfüge zwar über Testsysteme, doch die sind meist komplett vom Strom getrennt, sodass ich diese nicht aus der Ferne einschalten kann, um mal eben was zu testen. Aus diesem Grund habe ich begonnen damit herumzuexperementieren, wie ich aus einer Firmware-Datei (genauer gesagt aus einer DOM-Recovery Firmware) eine eigene VM gebaut kriege. Das hat tatsächlich bis zu dem Punkt funktioniert, an dem QTS gestartet wird; weit kam es jedoch nicht, da schlichtweg die Hardware-Mappings (insbesondere Datenträger und Netzwerkadapter) im QTS nicht zur der VM passten.


Am Rande der Verzweiflung geschah Ende Januar 2022 dann ein Wunder:

Mit dem Release von QuTScloud c5.0.0 wurde diese für die Verwendung in der QNAP Virtualization Station kostenlos! Perfekt, eine QNAP VM die man zum Testen verwenden kann. Naja theoretisch jedenfalls. Auf meinem TVS-473 wurde die kostenlose Lizenz „nicht anerkannt“ und diejenigen, bei denen es lief kämpften mit R/O Datenträgern nach jedem Neustart. Das hat sich auch mit dem Release c5.0.1 Mitte März nicht geändert.

Ein paar Wochen später dann jedoch endlich die Erlösung:

Das Release wurde zum VM Marketplace in der VS hinzugefügt, mit denen die Probleme nun scheinbar der Vergangenheit angehören. Geil. So geil, dass ich euch kurz schildern möchte, wie man QuTScloud in der VS installiert.


[INSTALLATION]
Zunächst muss natürlich die Virtualization Station (VS) über das App Center installiert werden, was wiederum nur auf x86 Geräten möglich ist, außerdem muss das License Center in Version 1.7.5 oder höher installiert sein.

Nach dem Start der VS wählt man im linken Menü „VM Marketplace“ und in der Liste bei „QuTScloud“ den Button „deploy“ (oder wie auch immer die Übersetzung in eine andere Sprache sein mag 😉 ).


QuTSc_Installation.PNG


Daraufhin öffnet sich ein Fenster, in der die VM konfiguriert wird.

Hierbei muss eigentlich nur der zukünftige Speicherort des Images angegeben werden, die Einstellungen zum RAM und zur CPU können später noch angepasst werden, wenn man denn will.


QuTSc_VM Config.PNG


Nach der Bestätigung mit „OK“ erfolgt der Download und die Installation, was ein paar Minuten Zeit in Anspruch nimmt.

Ist das erledigt, erscheint die VM in der Liste, sollte zunächst aber noch nicht gestartet werden, denn vorher sind noch weitere Einstellungen obligatorisch.


VM_list.PNG


In den Einstellungen der VM wählen wir dazu „Storage“ aus, hier ist zunächst nur ein Datenträger verfügbar, nämlich die „System Boot Disk“, also das System selbst, dessen Größe auf mindestens 48GB angepasst werden muss.

Tut man das nicht, gibt QuTSc später Warnungen aus und das System kann unter Umständen nicht korrekt funktionieren.


Danach muss mindestens ein weiterer Datenträger eingerichtet werden, da die Initalisierung sonst gar nicht erst vorgenommen werden kann. Das erfolgt oben rechts mit „Add Device“.

Achtung: Unbedingt die Einstellungen unten rechts übernehmen! Das Hinzufügen von Datenträgern erfordert dies zwar nicht, sehr wohl aber die Änderung der Kapazität.


Weitere Datenträger können später auch bei laufender VM hinzugefügt, allerdings nicht entfernt werden.

Ist das erfolgt, sind alle obligatorischen Schritte erledigt und die VM kann nach Belieben eingestellt werden, bei der CPU bevorzuge ich „Passthrough“.


QuTSc_Disks.PNG


Das war es für’s Erste dann auch schon und die VM kann eingeschaltet werden.


QuTSc_PowerON.PNG


Nun Bedarf es etwas Geduld, bis die VM hochgefahren ist. Mit einem Klick auf das Vorschaufenster öffnet sich dieses in einem neuen Tab sodass man dort die IP Adresse ablesen kann, die der VM zugewiesen wurde. Mit dieser kann man nun QuTSc im Browser aufrufen, hierbei wird man zunächst durch den bekannten Initialisierungsassistent geleitet, anschließend landet man auf der QuTSc Weboberfläche, die sich kaum von der normalen QTS oder QuTSh GUI unterscheidet. Oben rechts sieht man auch, ob die Lizenz gültig/aktiv ist.


QuTSc_GUI.PNG


Wie ich knapp vor Fertigstellung des Artikels erfahre, kommt es weiterhin vor, dass die Prüfung der kostenlosen Lizenz bereits bei der Initialisierung fehlschlägt, dabei wird man aufgefordert einen Lizenzschlüssel einzugeben. Das Problem scheint also global zu sein (bislang dachte ich, dass nur ich betroffen bin). Der Support wurde zwar bereits darüber unterrichtet, konnte aber keine Lösung finden, hier sollten in diesen Fällen also fleißig Tickets erstellt werden. Abhilfe könnten folgende Einstellungen schaffen, außerdem sollte man QTS/VS bei der Installation von QuTSc über http und nicht https aufrufen.


QuTSc_troubleshoot.PNG


[EPILOG]
Tja, weiter gibt es eigentlich kaum etwas zu schreiben, hier habt ihr nun freie Bahn… Es können bis zu 24 Datenträger hinzugefügt werden und „natürlich“ sind manche Apps wie die VS selbst nicht im App Center verfügbar. Also… Happy testing!


Eigentlich könnte ich mich hier nun totspielen, aber das Wetter ist zu schön heute, da wartet ein Grill und natürlich ein Kühles auf der Terasse… obwohl... Ich könnte mich auch mit dem Laptop auf die Terasse setzen und mich von meiner Frau begrillen lassen, die kann das auch sehr gut. Eins lasse ich mir aber definitiv nicht nehmen... cheers! :beer:

Kommentare 2

  • Für diejenigen die noch nicht so viel mit Virtualisierung zu tun hatten:

    Vor dem Testen unbedingt einen Snapshot in der VS (Virtualization Station) erstellen (nicht in der QuTScloud-VM). So kann bei einem Problem oder nicht gefallen wieder auf den alten Zustand zurückgekehrt werden. Ich persönlich ziehe es vor, die Snapshots im ausgeschaltenen Zustand der VM zu erstellen, auch wenn die meisten Hypervisoren dies auch im laufenden Betrieb können. So sind alle Dateien geschlossen und der RAM leer, 2 mögliche Fehlerquellen weniger.

    • Jo, das ist natürlich ein absolutes Highlight einer VM gegenüber echtem Blech, bei dem Ähnliches ja leider nicht möglich ist.


      Auch sei zu erwähnen dass sich solch eine VM nicht eignet um Firmware Updates zu testen, da hier eine andere als bei QTS bzw QuTS hero verwendet wird. Zum Ausprobieren neuer Funktionen oder Apps kann es aber durchaus tauglich sein.