
Wieder ein mal bin ich in der glücklichen Lage, dass ich ein QNAP NAS testen darf. An dieser Stelle meinen Dank christian, der mir dieses NAS vermittelt hat. Mein Dank gilt ebenso der Firma QNAP, die mir das NAS freundlicherweise zum Testen überlässt – auch nicht selbstverständlich.
Gerne nutze ich diese Gelegenheit um Einstellungen und Funktionen zu testen, die ich an einem produktiven System so nicht machen könnte. Auch lässt sich so die Belastungsgrenze und Möglichkeiten besser und stressfreier ausloten.
Aber genug der Vorrede.
1. Gehäuse und Design
Die
TS-328 – ich
nenne sie mal Quirina, denn in ihrem weißen Kleidchen kommt sie mir
irgendwie weiblich vor
– kommt in einem schlichten weißen Hartplastikgehäuse als
Desktop-Tower daher
(OK
wohl eher ein Towerchen ),
so wie es für Geräte dieser Preisklasse üblich ist. Das Gehäuse
wirkt trotzdem solide und wertig verarbeitet. Das Design ist jetzt
nicht wirklich spektakulär, eher nüchtern zweckmäßig, aber so
sollte es auch sein. Für ein Gerät, dass ich mir neben das
TV-Entertainment-Center im Wohnzimmer stellen würde, würde ich mir
ohne hin ein schwarzes Modell auswählen. Demnach rechne ich damit,
dass sich das TS-328 als Arbeitstier herausstellen wird.
Testbericht TS-328 01.JPG | Testbericht TS-328 02.JPG |
Testbericht TS-328 03.JPG | Testbericht TS-328 04.JPG |
Im
Gegensatz zu den meisten anderen QNAP Modellen können die
Festplatten erst ein- bzw. ausgebaut werden, wenn das Gehäuse
geöffnet wird. Obwohl die Festplattenanschlüsse hot-swap-fähig
sind, wird sich das Tauschen der Platten beim laufenden Betrieb wohl
eher als schwierig erweisen. Denn um die Abdeckung des NAS entfernen
zu können muss das Gerät auf die Seite gelegt werden. Etwas was ich
beim laufenden Betrieb nur Leuten empfehlen würde, die eine sehr
ruhige und sichere Hand haben. Nur schon ein hartes Aufsetzen kann
hier einer Festplatte Schaden zufügen. Will man eine defekte Platte
aus dem RAID-Verbund wechseln kann dies unter Umständen das Aus für
das RAID bedeuten. Unterm Strich wird man hier um ein Ausschalten
wohl nicht herum kommen, zumindest bis das Gehäuse offen und das NAS
auf der Seite liegt.
Man könnte jetzt natürlich fragen, wieso QNAP nicht zumindest ein Gerät entwickelt hat, bei dem man zum Öffnen des Gehäuses das NAS nicht auch noch auf die Seite kippen muss, denn dies wäre sicher möglich. Allerdings würde ich auch dann ein Wechsel der Platten bei laufendem Betrieb nicht empfehlen, denn die Erschütterungen beim Öffnen und Abbau des Gehäuses schätzen die Platten auch nicht wirklich. Für diejenigen von Euch, bei denen ein Wechsel bei laufendem Betrieb notwendig und wichtig ist, würde ich deshalb ein Modell mit frontseitigen Festplatten-Einschüben empfehlen, wie ich es persönlich auch vorziehe.
Unüblich für diese Preisklasse - bzw. habe ich bis jetzt so noch nicht gesehen - aber erfreulich sind die blauen Vibrationsdämpfer der Festplattenhalterungen.
Interessanter
weise wird hier für den Einbau von 2,5“ Festplatten ein
zusätzliches Zwischenteil für den 3,5“ Einbaurahmen benötigt.
Bei mir war jedoch nur 1 Stück mit dabei.
Die Stromversorgung ist wie bei den meisten Modellen dieser Klasse üblich als externes Netzteil ausgeführt.
Um die Bilderanzahl niedriger zu halten habe ich dieses Mal einen Video-Clip erstellt. Hier sollte man das NAS aus allen Blickwinkel betrachten können.
2. Technische Spezifikation
Prozessor |
Realtek Quad-Core ARM Cortex-A53 @ 1,4 GHz |
Architektur |
64 Bit |
Grafikkarte / Ausgang |
nicht vorhanden |
Verschlüsselungs-Engine |
vorhanden |
Systemspeicher |
2 GB DDR4 RAM |
Maximaler Speicher |
nicht erweiterbar |
Speichersteckplatz |
keine vorhanden, Speicher ist aufgelötet |
Flash-Speicher |
4 GB eMMC |
Laufwerksschacht |
3 x SATA 6 Gbps |
Laufwerkskompatibilität |
• 3,5 Zoll SATA Festplattenlaufwerke • 2,5 Zoll SATA Festplattenlaufwerke • 2,5 Zoll SATA SSDs |
M.2 SSD Steckplatz |
nicht vorhanden |
Gigabit Ethernet Port |
2 x RJ45 |
USB-QuickAccess-Port |
nicht vorhanden |
PCIe-Steckplatz |
nicht vorhanden |
USB-Port |
• 2 x USB 3.0 (1 x Vorderseite) • 1 x USB 2.0 (Rückseite) |
HDMI-Ausgang |
nicht vorhanden |
Audio |
• 1 x 3,5 mm Line-out Buchse • 1 x Lautsprecher |
Anzeige |
nicht vorhanden |
LED-Anzeigen |
• Status / Ein / Aus • LAN • USB • HDD 1 - 3 |
USB-Kopie mit Tastendruck |
Vorderseite: USB 3.0 |
Stromverbrauch (W) |
Festplattenbereitschaft: 7.24W Im Betrieb: 18.35W |
Geräuschpegel |
16.5 dBA |
Formfaktor |
Tower |
Abmessungen (H x B x T) |
142 x 150 x 260,1 mm |
Detaillierte Informationen unter: QNAP.com - Hardwarespezifikation
3. Erweiterbarkeit
Wie
schon geschrieben, kann man die Festplatten erst erweitern, ein-
oder ausbauen, wenn man
Quirina das Kleidchen lüpft
– oje bekomme ich jetzt Probleme mit dem Arbeitsschutz? Hier
lassen sich dann bis zu 3 Festplatten
in der 3,5“
oder 2,5“ Bauform als HDD
oder SDD einbauen. Die Anschlüsse werden zwar als hot-swap-fähig
beschrieben,
aber auf Grund
der oben genannten Nachteile
des Gehäuse-Designs wird
dies wohl
eher keine Anwendung finden.
Und wenn wir Quirina schon mal entkleidet haben – oje oje – bietet sich ein Blick ins tiefere Innere an.
Wie man sieht – oder wohl eben nicht – findet man hier keinerlei zusätzlichen Steckplätze. Selbst der vorhanden Arbeitsspeicher befindet sind nicht auf einem Steckplatz sondern ist fest aufgelötet. Hier ist also kein Aufrüsten des Arbeitsspeichers möglich. Auch sonst besteht hier keine Möglichkeit das Gerät in irgendeiner Art nachzurüsten. Dies ist für Geräte dieser Klasse eigentlich zu erwarten und üblich.
Soll dennoch das eine oder andere anhängen werden bleibt dies nur über die 2 x USB 3.0 (1 x Vorderseite) und 1 x USB 2.0 an der Rückseite zu tun.
Will man sich die Option zum Aufrüsten des Arbeitsspeichers erhalten, benötigt zusätzliche M.2 Steckplätze oder einen 10G SFT+ Netzwerkanschluss bei gleicher Größe, sollte man sich die „größere“ aber jüngere Schwester TS-332X ansehen.
4. Anschlüsse und Bedinungselemente
Die Front beherbergt außer dem Power-Button und dem USB-Copy-Button mit einem USB 3.0 Anschluss noch die LED-Anzeigen für Status / Ein / Aus, LAN, USB und 3 LEDs für HDD 1 bis 3.
Auf der Rückseite befinden sich Anschlüsse für einen Audio-Ausgang, 2x LAN RJ-45 Gigabit-Ethernet, 1x USB 3.0 und 1x USB 2.0, Anschluss für das Netzteil, der Reste Button sowie ein Kensington Schloss und ein nicht beschrifteter undokumentierter Anschluss, der vermutlich zu Wartungszwecken dient.
Es
stellt sich die Frage: Wieso ein einzelner USB 2.0 Anschluss bzw.
wieso überhaupt noch ein USB 2.0 Anschluss? Ich könnte zwar die
Hellseherkugel mal anschmeißen, aber...
5. Bildergalerie
6. Zwischenfazit
Kleine feine Sache, auch wenn sich der Festplattenumbau etwas schwieriger gestaltet und kein Aufrüsten möglich ist.
Die Hardware:
Kommentare 7
Bürste
Das Design finde ich eher Unterirdisch... da hätte Qnap sicherlich etwas besseres abliefern können.
Ich bin mir zwar nicht sicher aber das könnte ein ähnliches Aussehen von alten Syno's oder Neatgear NAS sein.
Der Rest scheint ja ganz passabel zu sein.
Wintex
Ja die alten Fujitsu Siemens Rechner hatten so ziemlich die selbe Farbkombination Weiß mit Mintgrün.
Tonictrinker1
Man könnte das Gehäuse auch auf der Seite liegend betreiben. Ich mache das so mit einem TS-131P, damit es nicht so viel Platz wegnimmt.
Das keine drei Rahmen für 2,5" Festplatten beiliegen, finde ich schwach.
Mavalok2 Autor
Da es sich hier um ein geliehenes Testgerät handelt, kann ich nicht Bestimmtheit sagen, ob nicht der letzte Tester oder jemand anderes sie vergessen hat wieder hinzuzufügen. Die Festplatten waren auch schon verbaut. Ich kann nur sagen, beim Testgerät war nur eines mit dabei.
christian
Es scheint tatsächlich nur 1 x 2,5" Einschub im Lieferumfang zu sein. Siehe Lieferumfang https://www.qnap.com/de-de/product/ts-328/specs/package
YellowFellow
Ist auch so.
Finde die gleichzeitige Werbung mit RAID5 und 2,5" SSD-Cache auch etwas irreführend, da man ja bloß entweder oder kann...
Auch ich war durchweg positiv überrascht über das Gebotene angesichts der Preisklasse.
Die fest verlöteten 2 GB RAM bleiben halt das absolute Manko, da man die Leistung des Systems so einfach nicht voll ausschöpfen kann. Die reine NAS-Performance (ohne speicherhungrige Features wie Container Station oder Plex) ist aber out of the Box absolut alltagstauglich und auch das QTS läuft (nahezu) genauso flüssig, wie bei den (ganz) großen Verwandten.
Mavalok2 Autor
Zumindest RAID1 und 1x 2,5" SSD-Cache funktioniert. Vermutlich deshalb nur 1 x 2,5" Einschub-Rahmen im Lieferumfang. In der Preisklasse werden wohl die wenigsten alle Schächte mit 2,5" Festplatten ausstatten, egal ob HDD oder SDD.