TS-451A unter Ubuntu - Teil 1: Das erste Einrichten

TS-451A mit Virenwächter.jpgDie meisten Linuxer sind es ja gewohnt vieles von Hand manuell durchzuführen. Vielleicht kommt dies aber dem Einen oder Anderen nicht so verfahrenen Linuxer - oder solchen die es noch werden wollen und bedenken haben, dass die Einrichtung mit Linux so möglich ist - zu gute.


1. Die Vorbereitung

Wie bei jeder Installation stelle ich mir zuerst mein Arbeitsmaterial zusammen. Im diesem Fall bedeutet dies zuerst mal Software herunterladen. Auf der QNAP-Download-Seite
habe ich zuerst mal folgende Dinge heruntergeladen:[/align]

  • Firmware 4.2.5 build 20170413:
    Ich möchte im Moment noch keine 4.3.x Firmware installieren, deshalb die aktuelle Version von QTS 4.2. Zuverlässigkeit ist alles, daher werde ich mit der QTS 4.3 noch ein wenig zuwarten.
  • Firmware 4.2.2 build 20160901:
    Mit dieser Version wird die TS-451A ausgeliefert und ist auch auf meinen restlichen QNAPs installiert, da sich diese Version als recht robust erwiesen hat. Man weiß ja nie, ob man sie noch mal brauchen kann.
  • USB QuickAccess Driver for Linux with kernel 3.x:
    Mal sehen für was dieser zu gebrauchen ist.
  • Ich lade mir die Produktinformationsbroschüre immer herunter, um die Dokumentation zu vervollständigen.


Und unter


https://www.qnap.com/de-de/utilities


habe ich mir den Qfinder Pro für Linux Version 1.2.0.0901 heruntergeladen. Nicht erschrecken, diese Version ist schon etwas in die Jahre gekommen, aber erfüllt ihren Zweck immer noch.



2. Qfinder Pro für Linux installieren

Leider funktioniert die Installation nicht per Doppelklick. Eigentlich schade, den die meisten aktuellen Programme unter Ubuntu lassen sich inzwischen so installieren. Aber als alter Linuxer ist man hart im Nehmen. Zu Beginn ist etwas Terminal-Action gefragt:

  • Öffnet ein Terminal/Konsole
  • Gebt nacheinander folgende Befehle für die Installation von benötigten Bibliotheken ein:



    sudo apt-get install libjpeg8:i386 
    sudo apt-get install lib32stdc++6 
    sudo apt-get install libsm6:i386 
    sudo apt-get install libgtk2.0-0:i386 



  • Entpackt nun die von der QNAP-Homepage heruntergeladene Qfinder-Datei per Doppelklick und speichert den Inhalt in einem Ordner Eurer Wahl. Der Qfinder wird dann von dort gestartet. Es ist keine Installation mehr notwendig.



    Oder entpackt per Konsole mit den Befehl:


    tar -xvf QNAPQfinderLinux-[version].[date].tar.gz


    in Eurem Zielordner.



  • Startet den Qfinder per Doppelklick auf die Datei „Qfinder“ in Eurem Ordner und klickt auf <Ausführen> auf das folgende Dialogfenster.



    Oder per Konsole:
    Navigiert mit


    cd


    in Euren Ordner und startet mit


    sh ./Qfinder


    das Qfinder-Programm


3. Zusammenbau und Aufstellen der QNAP


Der Zusammenbau und das Aufstellen der QNAP unterscheidet sich natürlich nicht von der Windows- oder Mac-Installation. Zusammenbau ist auch ein wenig übertrieben, denn das Entpacken und Installieren der Festplatten kann eigentlich nicht großartig als Zusammenbau bezeichnet werden. Ich werde hier an dieser Stelle auch nicht weiter darauf eingehen, denn dazu reicht die mitgelieferte Anleitung von QNAP oder eine der vielen anderen Anleitungen im Internet.



4. Das erste Einrichten

Auf Grund der Gegebenheiten meines Umfeldes, sprich das heimische Büro, wollte ich die QNAP direkt an das Notebook per Netzwerkkabel anhängen und per Qfinder eine fixe IP-Adresse vergeben und anschließend ganz normal per WebGUI die erste Installation durchführen.


Den Qfinder habe ich ja schon installiert also diesen flux gestartet...


Qfinder.png

Ähm, wo bleibt meine QNAP. Kabel vielleicht defekt, ist schon ein wenig in die Jahre gekommen. Also getauscht, aber wieder nichts. **grmpf**
Also doch klassisch ans heimische Netzwerk anschließen. Jetzt beginnt die Suche nach einem Kable, dass lange genug ist. Das längst Kabel genommen, an der QNAP angesteckt, bis zum Router-Switch gezogen, **grmpf**, 20 cm zu kurz. QNAP um 10 cm verrückt, Router bis zum Anschlag gezogen. Nun geht es um Haaresbreite.
Also noch einmal Qfinder gestartet, wieder nichts. **grmpf**
Da die QNAP im Netzwerk ist und so auch auf einen DHCP zugreifen kann und somit auch eine IP-Adresse vom DHCP bekommen hat, schaue ich schnell im DHCP nach der IP-Adresse der QNAP und kann so im Browser per IP-Adresse und Port auf die QNAP zugreifen, z.B. 192.168.1.1:8080.


:!: Tipp:
Die meisten Router mit DHCP oder sonstige DHCP-Dienste bieten die Möglichkeit nachzusehen welche Geräte unter welcher IP-Adresse im Netzwerkverbunden sind.


Das erste Einrichten verläuft im Browser wie bei jedem Betriebssystem Schritt für Schritt ganz ohne Probleme.


Unterm Strich wäre die klassische Methode mit QR-Code, wie sie QNAP eigentlich vorsieht, die schnellste Methode gewesen. **grmpf**



5. Das Problem mit der Firewall

Auch nach dem fertigen ersten Einrichten konnte ich mit dem Qfinder nicht auf die QNAP zugreifen. Aber warum?
Vielleicht sollte man auch als Pro gelegentlich die Meldungen in Dialogfenster genau lesen:
[/align]



Qfinder Fehlermeldung.png
Punkt 3: Die Firewall.


Ich habe auf meinem Ubuntu-Notebook - wie auch alle Windows- und Mac-Systeme, die standardmäßig eine Firewall installiert haben - eine Firewall installiert.
Firewall deaktiviert und sieht da, Qfinder findet die QNAP. **grmpf**


Qfinder2-Edit.png


[align='justify']Allerdings sollte man die Firewall nicht deaktiviert lassen. Deshalb gilt es jetzt entsprechende Firewall-Regeln einzurichten. Qfinder benötigt die UDP-Ports 1686 und 8097. Mit der graphischen Oberfläche Gufw Firewall, die sich aus dem Ubuntu Software-Center problemlos nachinstallieren lässt, lassen sich Regeln schnell und einfach einrichten. In diesem Fall zwei neue Regeln hinzufügen:


Firewall-Edit.png

Die in etwa so eingerichtet werden sollten:


Firewall-Regel1-Edit.pngFirewall-Regel2-Edit.png
(IP-Adresse 192.168.0.000 kann natürlich so nicht eingetragen werden und dient hier nur als Platzhalter für die IP-Adresse der QNAP)


Nun sollte es funktionieren.



6. Das erste Fazit

Während nun die QNAP fröhlich vor sich in arbeitet und das RAID1 am erstellen ist – bei 2 x 4 TB wird es zwar nicht so lange dauern, aber doch ein paar Stunden benötigen – habe ich Zeit diesen Bericht zu schreiben.
Das erste Einrichten ist auch unter Linux keine große Sache, zumindest wenn man sich nicht, wie ich, selbst ein Bein stellt. :(
Das Einrichten des Qfinders könnte ein wenig komfortabler sein, stellt aber auch keine Problem dar. Nur das Einrichten der Firewall macht einem einen Strich durch die Rechnung. Der Qfinder ist allerdings für das Einrichten nicht zwingend Notwendig.



Weitere Teile folgen.